Eagle, Birdie, Birdie, Birdie – fünf unter Par nach vier Löchern! – so lautet Markus Briers un- glaubliche Zwischenbilanz in der zweiten Runde der Trophée Hassan II in Agadir. Nach schwächeren Scores in den Turnieren zuvor, behält er die Nerven, und bringt er eine 66 (-6) ins Clubhaus. Er verbessert sich um derzeit 61 Positionen auf Rang 41 (-1). Aus scheinbar aus- sichtsloser Situation hat Markus Brier den Sprung in die Preisgeldränge so gut wie sicher ge- schafft. Nach einer Start-Verzögerung wegen heftigen Sturmes haben noch nicht alle Spieler ihre zweite Runde beendet.
Wegen stürmischer Bedingungen kann Markus Bri- er am Freitag erst um 14 Uhr – als einer der ersten Spieler des Feldes – auf die Runde gehen. Während der Wind dreht und sich überraschend beruhigt legt der 43-jährige Wiener auf den Backnine einen Traum-Start hin. Bei Rückenwind sitzt der Drive auf Loch 10 (Par 5, 504 m) und nach dem 3er-Eisen ins
Grün gelingt der Eagle-Putt aus 6 Meter.„… und in der Tonart ist es gleich weitergegangen“, freut sich Brier. Birdie auf der 11 (Par 4, 337 m) aus 5 Meter; Birdie auf der 12 (Par 3, 182 m) nachdem er den Abschlag fast zum Hole-in-One einlocht und wie-
derum ein Birdie auf der 13 (Par 4, 361 m), wo er den Approach bis auf 3 Meter zur Fahne bringt. Brier: „Auf einmal war ich fünf unter – aber das ist dann gar nicht so gemütlich wie es klingt. Ich habe versucht nicht an das Score zu denken, sondern mich am Schwungge- danken festzuhalten und das gute Gefühl über dem Ball zu behalten.“
Es folgt ein Bogey auf Loch 15 (Par 5, 492 m), wo der Drive links in den Wald abreißt und Brier sich quer zurück auf die Bahn bringen muss. Ein 6er-Eisen auf 4 Meter zum Stock am folgenden Par 3 (Nr. 184 m) planiert den Ausrutscher. Auch das Bogey auf Loch 2 (Par 3, 201 m) wird gleich am folgenden Loch (Nr. 3, Par 4, 352 m) mit einem Birdie ausgebessert. „Natürlich waren heute auch schlechte Schläge dabei. Aber dass ich gleich mit Birdies ge- kontert habe, zeigt mir, dass ich mental am richtigen Weg bin“, so Brier. Gute Chancen auf den Löchern 5 und 7 bleiben ungenutzt. Dafür stopft er auf Loch 9 (Par 4, 360 m), als die Dunkelheit schon bedenklich wird, noch einen Putt zum sechsten Birdie.
„Ich habe heute viele Fairways getroffen und den Ball wieder gut im Blatt gehabt – da geht es dann schon entspannter dahin. Dazu noch ein paar gute Eisen und ein paar schö- ne Putts“, fasst Brier seine hochkarätige Leistung zusammen. Um den morgigen Cut macht er sich keine Sorgen: „Wenn der Wind ruhig bleibt, sollte sich die Marke höchstens um zwei Schläge bewegen – selbst dann bin ich im Wochenende. Wichtig ist, dass ich aus- schlafen kann.“
Bernd Wiesberger kommt mit vier Birdies auf 70 (-2), bleibt aber auf Position 101 hängen. Derzeit in Führung liegt Philip Price (WAL) bei 10 unter Par. Markus Brier hat als derzeit 41. drei Schläge Rückstand auf die Top-20. Die zweite Runde wird erst am Samstag zu Ende gespielt, Briers Platzierung dürfte sich noch verändern.