Außenseitersieg bei der Porsche European Open 2018: Nach vier Runden auf dem Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses setzte sich in einem hochklassigen Teilnehmerfeld der Engländer Richard McEvoy durch.
Der 39-jährige hatte sich erst in der Woche zuvor durch einen Sieg auf der zweitklassigen Challenge Tour für das Turnier qualifiziert. Es ist sein erster Triumph auf der European Tour im 285. Anlauf. Mit einem Gesamtergebnis von 277 Schlägen (11 unter Par) verwies er den deutschen Amateur Allen John, den Schweden Christofer Blomstrand und den Italiener Renato Paratore mit jeweils 278 Schlägen auf den geteilten zweiten Platz. Am Schlusstag säumten nochmals 14.300 Zuschauer (insgesamt 39.000) die Fairways. Sie sahen, wie sich ein Top-Star nach dem anderen aus dem Rennen spielte. Paul Casey (-8, England) wurde geteilter Siebter, der Südafrikaner Charl Schwartzel (-7) zusammen mit Masters-Champion Patrick Reed (USA) geteilter Neunter. Bryson DeChambeau (USA), der als Führender in die Schlussrunde gegangen war, blieb am Finaltag sechs über Par und beendete das Turnier sichtlich enttäuscht auf dem geteilten 13. Platz. Nach übereinstimmender Aussage der Spieler waren die Bedingungen sehr schwer. Wechselnde Winde und die, durch den Regen vom Vortag langsameren Fairways und Grüns machten die Einschätzung der Schläge und Putts kompliziert.
„Wir haben faszinierendes Golf gesehen vor einer tollen Kulisse. Die Porsche European Open haben sich fest etabliert. Sie bieten ein attraktives Gesamtpaket mit Top-Sport auf einem außergewöhnlichen Platz und einem intensiven Markenerlebnis. Dies bestätigen uns auch die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden. Insofern blicken wir schon jetzt voller Vorfreude auf das Turnier 2019“, sagt Andreas Haffner, der als Mitglied des Vorstands der Porsche AG die Siegertrophäe an Richard McEvoy überreichte.
Im 40. Jahr ihres Bestehens hat die European Open wieder zahlreiche Geschichten geschrieben. Der über drei Runden extrem souveräne Auftritt des österreichischen Jungprofis Matthias Schwab, der das komplette Wochenende an der Seite von Patrick Reed und damit vor großer Kulisse spielen durfte. Oder der überragende Start von Lokalmatador Benedict Staben (Hittfeld), der sich am ersten Tag mit einer 67 sogar in die Top Ten spielte. Überhaupt zeigten die deutschen Spieler eine gute Vorstellung. Sieben schafften den Cut, mehr als jemals zuvor.
Die schönste Geschichte aber schrieb Amateur Allen John aus Ludwigshafen am Rhein. Der 30-jährige, der in der ersten Bundesliga für die Herrenmannschaft des Golf Club St. Leon-Rot e.V. aufteet, hat im vergangenen Jahr im türkischen Samsun bei den Olympischen Spielen der Gehörgeschädigten die Goldmedaille im Golf gewonnen. Und jetzt zeigte er bei seinem Abstecher in die erste europäische Profi-Turnierserie, dass er auch mit den Top-Spielern der European Tour mithalten kann. Besonders beeindruckt zeigte sich der ehemalige Ryder-Cup-Sieger Peter Hanson (Schweden) von der enormen Länge im Spiel des Badeners: „Ich habe das im Profi-Golf noch nie erlebt – und ich habe sie alle gesehen. Allen nimmt mit seinen Drives Hindernisse einfach aus dem Rennen, die für jeden anderen Profi schon alleine optisch eine Herausforderung darstellen.“
Allen John wurde von den zahlreichen Zuschauern auf Loch 18 begeistert gefeiert. Ihm gelang eine sensationelle Runde von 67 Schlägen (-5). Er belohnte sich dafür mit dem zweite Platz, für den er allerdings als Amateur kein Preisgeld erhält. „Ich habe gehört es wäre ein sechsstelliger Betrag gewesen, da musste ich kräftig schlucken!“
Porsche European Open 2019
Das Turnier bleibt weiterhin im Norden. Wie der Turnierdirektor bestätigte habe man sich auf einen neuen Termin verständig, die Porsche European Open werden 2019 vom 5. bis 8. September ausgetragen. Das Turnier nutzt den neuen Zeitplan der European Tour sowie der US PGA Tour und erhält einen neuen Termin. Die Porsche European Open werden 2019 vom 5. bis 8. September ausgetragen. „Damit findet das Turnier nicht mehr in den Ferien statt. Zudem haben erste Gespräche mit Sponsoren gezeigt, dass auch ihnen ein Termin im Herbst sehr entgegenkommt.“