Sportfreunde zeigen wie’s geht – denn über den Sport kann Inklusion gut gelingen, wie bereits Beispiele zeigen. Vier Tage, vier Sportarten, zwölf Jugendliche mit und ohne Behinderung – in dieser Kombination wird beim Sportfreunde-Camp von Anpfiff ins Leben e.V. Inklusion gelebt.
Die Idee ist, dass Jugendliche aus der „Anpfiff ins Leben“-Förderung „ihre“ Sportart Jugendlichen der Lebenshilfe Mannheim vorstellen und zusammen trainieren. Eishockey, Handball, Fußball und Golf stehen vom 29. August bis 1. September 2016 auf dem Programm.
Eis schnell gebrochen
„Natürlich gab es anfangs Berührungsängste. Aber das Eis ist schnell gebrochen“, sagt Alina Heinl von den Offenen Hilfen der Lebenshilfe Mannheim. Und das gilt im wahrsten Sinne des Wortes, denn am ersten Tag trainiert die Gruppe Eishockey mit den Jungadlern Mannheim in der Nebenhalle der SAP Arena. Sechs Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren sind von der Lebenshilfe beim Sportfreunde-Camp dabei. Sie haben zumeist geistige Einschränkungen. Auch ein Autist ist in der Gruppe. Wenn es um Sport geht, sind aber alle fit und mit Begeisterung dabei. „Ich habe beobachtet, dass die Jugendlichen schnell miteinander ins Gespräch gekommen sind und sich gegenseitig geholfen haben“, berichtet Heinl. Den Handball-Tag verbringt die Gruppe bei der SG Kronau/Östringen. Das Fußball-Training findet auf den Anlagen von „Anpfiff ins Leben“ und dem SV Waldhof-Mannheim statt. Zum Abschluss steht Putten und Abschlagen im Golf Club St. Leon-Rot auf dem Programm.
„Anpfiff ins Leben“ unterstützt junge Sportlerinnen und Sportler dabei, sich bestmögliche Perspektiven für ihre private und berufliche Zukunft zu schaffen. Neben den Förder-Elementen Sport, Schule und Beruf setzt der Verein auch auf die Vermittlung sozialer Kompetenzen. „Aufgrund der veränderten Familienstrukturen und Lebensgewohnheiten kommt der Sozialkompetenz laut wissenschaftlichen Ergebnissen eine große Bedeutung zu“, erklärt Dietmar Pfähler, 1. Vorsitzender von Anpfiff ins Leben e.V. „Die Ergebnisse einer Erhebung im Glücksatlas 2014 zeigen, dass das Verhältnis von Menschen mit und ohne Behinderung immer noch durch Fehleinschätzungen und Missverständnisse geprägt ist. Diese Erhebung besagt aber auch, dass Inklusion ist ein Weg ist, um mentale Barrieren und negative Vorurteile abzubauen und damit das Vertrauen der Menschen zueinander zu stärken. Das führt nicht nur individuell zu mehr Glück. Es wird sich auch irgendwann in einer glücklicheren Gesellschaft niederschlagen. Daran arbeiten wir mit!“
Mobile Business Center aus Mannheim hat das Sportfreunde-Camp finanziell unterstützt. „Wir setzen uns bereits seit zehn Jahren für soziale Projekte ein. Die Förderung von Kindern liegt uns am Herzen, besonders dann, wenn sie nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, sagt Geschäftsführer Michael Barth, der am letzten Camp-Tag persönlich vor Ort war.