Der Golfpark Biblis-Wattenheim mit seinen 27 Löchern ist der Heimatplatz des Lufthansa Golfclubs, eine der größten Golfanlagen in Hessen. Doch auf der großzügigen Driving-Range zeigte sich ein Problem: Witterungsbedingt wurden die Fliesen so rutschig wie auf einer Eislaufbahn. Um den Golfern einen rutschfesten und sicheren Abschlag zu ermöglichen, wurden 490 Quadratmeter Fliesen mit neuen Anti-Rutsch-Fliesen ausgestattet.
Ob California Dream, Crocodil Dundee oder Arizona Life: Die drei verschiedenen 9-Loch Plätze stellen eine besondere sportliche Herausforderung dar, halten sie doch allerlei außergewöhnliche Hindernisse bereit. Eingebettet ist der Championsplatz in ein 136 Hektar großes Areal zwischen verschiedenen Gewässern und naturbelassenen Arealen. Er ist 5-Sterne Superior klassifiziert, besitzt ein Turnier-Putting-Green mit 3.000 Quadratmetern Gesamtfläche und neben einem Schwimmteich mit Sandstrand auch eine Smokers Lounge.
Der Golfpark Biblis-Wattenheim
Für alle, die an ihrem Schwung arbeiten und ihr Handicap verbessern wollen, gehört zu den Angeboten des Clubs auch eine großzügige Driving-Range mit Flutlicht und Übungsanlagen. Im Zuge der Überdachung wurde hier ein Fliesenbelag im Außenbereich eingebaut, der laut Fliesenhersteller zwar eine ausreichende Rutschfestigkeitsklasse besitzen sollte. Doch in der Realität stellte sich die Oberfläche als echtes Risiko heraus: „Wenn es regnete oder nieselte und der Boden nass wurde, war das extrem rutschig für die Sportler“, erinnert sich Dirk Weiland, Geschäftsführer der Golfanlagen Weiland GmbH mit Sitz in Mannheim. Der Golfplatz in Biblis-Wattenheim ist eine von zehn Golfanlagen, die das Unternehmen betreibt.
Sturzunfälle mit ernsthaften Verletzungen
Über die Klassifikation der Fliesenhersteller ärgert sich der Golfplatzbetreiber, da die angebliche Eignung zwar versprochen wurde, sich aber nicht bewahrheitete. Die Norm bei Fliesen kommt in Sachen Rutschfestigkeit nicht mal annähernd an die Erwartungen der Nutzer heran. „Dass es mit den Fliesen im Außenbereich so schlimm wird, hatte ich nicht erwartet. Es wäre besser gewesen, alles zu pflastern.“ Vor allem wenn die Golfer mit ihren Stollenschuhen das beige-graue Feinsteinzeug betraten, war es witterungsbedingt oft viel zu rutschig. Weiland: „Aber auch mit Turnschuhen trat das Problem auf. Die Driving Range wurde zur Schlittschuhbahn.“
Nachdem es sogar zu zwei Sturzunfällen mit ernsthaften Verletzungen kam – eine Person erlitt sogar eine Handgelenksfraktur – war klar: es braucht eine Lösung, damit die Golfer während und nach dem Abschlag einen sicheren Stand haben. Was also tun? Die großformatigen Fliesen entfernen? Da das Material im Mörtelbett verlegt und verfugt wurde, hätte der Umbau mehrere Wochen gedauert. So lange sollte der Abschlagplatz jedoch nicht geschlossen bleiben. Im Internet wurde Weiland fündig und bestellte sich „GriP AntiRutsch“ als Do-It-Yourself-Set zum Ausprobieren. „Von dem Ergebnis war ich überzeugt. Die leicht rauhe Oberfläche und das transparente Material erschienen mir als optimal.“ Das Antirutsch-Sicherheits-System ist eine wasserbasierte Zwei-Komponenten Beschichtung. Sie kann auf Flächen jeder Art aufgetragen werden – und ist bereits nach 12 Stunden benutzungsbereit.
490 Quadratmeter Steinfliesen beschichten
Bei der Driving Range ging es darum, insgesamt 490 Quadratmeter Steinfliesen zu beschichten. Zuständig für die Anbringung war Dieter Stelker, technischer Leiter der GriP Safety Coatings AG. Er kümmerte sich im Vorfeld um die maschinelle Grundreinigung der Oberfläche und die anschließende Applikation des Materials. „Um solche großflächigen Areale rutschfest zu machen, haben wir eine eigene Spritztechnik entwickelt.“ An einen Kompressor wird eine Spritzpistole angeschlossen, diese hat eine entsprechende Düsenvorrichtung, durch die das Granulat durchläuft. In diesem Fall wurde GriP AntiRutsch-Beschichtung Boden mit der Rutschsicherheitsklasse R11 verwendet. Stelker: „Gerade Fliesenleger können mit dem Spritzsystem effektiv und einfach arbeiten. Das ermöglicht die Gestaltung von einheitlichen Flächen.“
Den Sportlern wurde seitens des Golfplatzbetreibers eine schnelle Besserung versprochen. Nach drei Tagen war die Beschichtung bereits erledigt, die Weiland GmbH hat in das Projekt 25.000 Euro investiert. „Nun bin ich gespannt, wie lange das Produkt hält und die Oberfläche so gut rutschfest bleibt“, sagt Dirk Weiland. Mit der Antirutsch-Beschichtung auch in öffentlichen Bereichen und Außenanlagen hat die GriP Safety Coatings AG gute Erfahrungen vorzuweisen. „Dort wo die Zuschauer sitzen hält GriP AntiRutsch weit mehr als zehn Jahre. Und dort wo es mehr Frequenz durch die Golfer gibt, wird sich nach fünf bis sieben Jahren eine Abnutzung zeigen.“ Dann ist eine unkomplizierte partielle Erneuerung an bestimmten Stellen möglich.