Bereits seit mehr als neun Jahren pflegt die Mamre-Patmos-Schule eine enge Verbindung zum Bielefelder Golfclub. Damals hatte die Förderschule in Trägerschaft der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel bei Bielefeld eine Golf AG ins Leben gerufen. Daraus ist heute ein Stützpunkt des Landes NRW für den Behinderten-Golfsport gewachsen. Unterstützt wird das Projekt vom Torhersteller Hörmann.
Es erscheint ungewöhnlich, dass Menschen mit geistiger Behinderung Golf betreiben. Doch weit gefehlt: Golf fördert nicht nur Konzentration sowie Grob- und Feinmotorik, sonder verschafft den Schülern der Förderschule darüber hinaus viel Bewegung an der Luft, was das Herz-Kreislaufsystem stärkt und die Ausdauer verbessert.
Neben individuellen Fertigkeiten vermittelt Golf den geistig behinderten Sportlern auch soziale: Etwa die sachgerechte Nutzung der Ausrüstung oder das Erlernen von Regeln, Verhaltensweisen und Umgangsformen. Alles Fähigkeiten, die sie zur Alltagsbewältigung vom Golfplatz in ihr Leben mitnehmen.
Disziplin bei den Special Olympics
Die Individualsportart ist also in vielerlei Hinsicht ein idealer Sport für junge Menschen mit Behinderung. Folgerichtig ist er seit vielen Jahren eine Disziplin der Special Olympics, der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Sowohl an nationalen als auch an internationalen Spielen haben sich die Special Golfer aus Ostwestfalen mittlerweile erfolgreich beteiligt. Wobei ein Großteil des Erfolgs auf das Konto von Bradley Kerr, Head Pro des Bielefelder Golfclubs, geht. Der trainiert seit vielen Jahren neben regulären Mitgliedern auch die ganz besonderen Golfer. Seinem Einsatz ist es auch zu verdanken, dass aus dem Engagement des Bielefelder Club ein Stützpunkt für den Behinderten-Golfsport im Bundesland gereift ist. So finden heute Sichtungsturniere der Special Olympics NRW in Ostwestfalen statt, Kerr fungierte bei den letzten Weltspielen sogar als Golfkoordinator.
Die Verbindung von Golfclub und der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gehen mittlerweile sogar noch weiter. Seit Kurzem pflegt eine Beschäftige der Gärtnerei Eckardtsheim im gleichnamigen Bielefelder Stadtteil die Beete, Rasen- und Grünanlagen des Bielefelder Golfclubs. Bislang hatte die 37-Jährige bei der Einrichtung der betheler ProWerk gearbeitet, die Menschen mit Behinderung berufliche und soziale Teilhabe ermöglicht. Nun hat sie im Club einen so genannten ausgelagerten Arbeitsplatz.