Die Besonderheiten des Golfplatzes
Anders als in der vergangenen Woche bei der US Open werden die Spieler, die beim Travelers Championship auf dem TPC River Highlands an den Start gehen, in dieser Woche nicht um die Pars kämpfen. Auf diesem Golfplatz sind Birdies und Eagles das einzige was zählt. Kein Wunder also, dass man in den letzten Jahren weit unter Par bleiben musste, um überhaupt eine Chance zu haben. Kenny Perry spielte einst eine 61 und eine 63 auf dem Par 70 mit 6841 Yards Länge und lag am Ende ganze 22 Schläge unter Par. Der Course gilt als einer der leichtesten im gesamten Kalender. Die wichtigsten Kriterien sollten demnach Ball-Striking und Putting sein.
Hunter Mahan: Der Favorit des Turniers
Der Favorit ist für mich in dieser Woche klar und heißt Hunter Mahan. Er hat einen super Record vorzuweisen in den letzten Jahren. 2007 konnte er das Turnier gewinnen, 2006 und 2008 wurde er jeweils Zweiter. Im letzten Jahr baute er die gute Performance mit einem vierten Rang weiter aus. Zwar verpasste Mahan in seinen drei letzten Starts jeweils den Cut; jedoch konnte er bereits einmal in der Saison gewinnen und beim Masters Achter werden. Dadurch liegt Mahan auf Rang 19 im FedEx Cup. In den für diese Woche wichtigen Statistiken ist er auch weit vorne zu finden. Durch gute Drives (zweiter Platz) und gute Schläge zum Grün (18.) kommt er im Ball-Striking, was beides kombiniert, auf Rang vier der Tour. Der Putter läuft für Mahan allerdings bislang noch nicht so heiß, wie man sich das wünscht, wobei man beachten muss, dass er gerade bei den wichtigen kurzen Putts aus 5-10′ sehr sicher ist und auf Rang 20 der Tour liegt.
Aufgrund der Leistungen in den letzten Jahren auf diesem Course und der Tatsache, dass er bei diesem Turnier „Alltime-Leader“ im Preisgeld ist, könnte Mahan erneut eine Top5-Platzierung erzielen.
Bo Van Pelt: Ein formstarker Konkurrent
Ein weiterer Spieler, der sich in feiner Verfassung befindet, ist Bo Van Pelt. Van Pelt ist der führende Spieler im Ball-Striking auf der Tour und konnte in seinen vergangenen sieben Turnieren sehr überzeugen. Fünf Top10-Platzierungen hat er aus seinen letzten sieben Starts zu verbuchen, viermal davon landete er sogar unter den Top5. Als größtes Highlight lässt sich der vierte Platz beim Players Championship in Florida erwähnen. Auch in der letzten Woche war er bei der US Open eigentlich besser dabei als es am Ende aussah. Nur die 82 in Runde drei neutralisierte seine für die Verhältnisse guten Runden von 72, 75 und 68 wieder und warf ihn am Ende auf Rang 40 zurück. Er liegt auf Rang 15 im FedEx Cup und auf Rang 13, was den Scoring Average aller Runden der Saison angeht. Wenn Van Pelt den Putter unter Kontrolle bekommt, wird er am Ende dieser Woche eine weitere Top10-Platzierung auf seinem Konto haben.
Padraig Harrington: Schwierige Saison für den Iren
Nicht überzeugt hat in den letzten Turnieren Padraig Harrington. Nur dreimal schaffte er in der laufenden Saison den Sprung unter die Top10, was für einen Spieler seines Kalibers, der vor einigen Jahren noch unter den Top5 der Weltrangliste etabliert war, viel zu wenig ist. Bei der US Open wurde er 22., was man schon als Erfolg ansehen kann, wenn man sich die gesamte Saison betrachtet und auch das Vorjahr, in dem es schon nicht so gelaufen ist wie erwartet und nur durch gute Ergebnisse in den Playoffs am Ende der Saison gerettet wurde. Beim Travelers Championship war der Ire bislang nur einmal am Start. Er wurde mit einem Gesamtscore von zwei über Par 54. Im Ball-Striking darf man nicht mit ihm rechnen. Durch einen 115. Platz im Driving und einen 168. Platz in der GIR-Statistik liegt er gesamt gerade mal auf Rang 145, was das Ball-Striking angeht. Es ist daher unwahrscheinlich, dass Harrington in dieser Woche unter die Top5 kommt.
Justin Rose: Formstark nach dem Memorial-Sieg
Justin Rose, der vor kurzem das Memorial gewinnen konnte und nach jahrelanger Durststrecke wieder zurückzukommen scheint, liegt auf Rang 13 im FedEx Cup. Dreimal kam der Engländer beim Travelers Championship bereits unter die Top20. Bei seinem Sieg hat Rose übrigens das Feld im Putting angeführt und spielte die meisten Birdies aller Spieler, was auch für diese Woche das Erfolgsrezept sein wird. Im direkten Vergleich sehe ich den Engländer hier um einiges vor Harrington!
Scott Verplank: Der Platzexperte
Zwar spielt Scott Verplank nicht die Traumsaison bisher. Aber in den letzten Wochen ließ sich doch eine deutliche Steigerung seiner Leistungen erkennen. Angefangen mit dem 13. Platz beim Players Championship wurde Verplank zweimal hintereinander Fünfter und zuletzt 47. bei den US Open. Verplank ist einer der Platzrekordhalter auf dem TPC River Highlands und wurde im letzten Jahr Neunter, wobei er eine 62 schaffte. Im Ball-Striking liegt Verplank auf einem durchwachsenen 63. Rang, dafür ist er der siebtbeste Putter in diesem Jahr und trifft mit die meisten Fairways (Rang 13). Mit seiner Erfahrung auf diesem Platz könnte Verplank durchaus wieder eine Top10-Platzierung erreichen.