Einige der US PGA sehr nahestehende Medienvertreter verstiegen sich in den heutigen US-Schlagzeilen: De Chambeau ein Schwindler! Bryson DeChambeau hatte die US. Open 2024 gewonnen und Rory McIlroy am letzten Loch geschlagen.
Ähnlich wie es sein Vorbild Payne Steward vor 25 Jahren geschafft hat, gewann nun DeChambeau nach 2020 am letzten, dem 18. Loch, die US Open. DeChambeau ging mit einem Vorsprung von 3 Schlägen an den Start. Dieser Vorsprung war am 18. Loch auf einen Schlag zusammengeschmolzen. Jedoch brachte er sich selbst in Schwierigkeiten – er verzog seinen Drive weit nach links und fand sich im Rough wieder. Sein Ball lag neben einem Ast und der eine One-Shot-Vorsprung gegenüber dem Iren schien sich in Luft aufzulösen.
Der nächste Schlag landete in einem Bunker, der 55 Meter vor dem Grün platziert war. Von dort schlug er den Ball zu einem Vierfußputt an die Fahne. Diesen Putt konnte DeChambeau einlochen. Nun konnte er mit einem Schlag vor Rory McIlroy gewinnen, falls dieser seinen 5-Fuß-Putt verschob. Versenkte Rory den Ball, gäbe es ein Stechen.
Der unglückliche Ire verschob tatsächlich und verschwand frustriert, ohne Interviews zu geben im Clubhaus. Er wird eine Weile brauchen, um den Verlust zu verkraften.
Darum soll De Chambeau ein Schwindler sein
Einige Journalisten meinten dies nicht mit Blick auf die Golfregeln. Sie greifen De Chambeau wegen seiner Mitgliedschaft bei der LIV Tour an. Dass er quasi sein Land (USA) für Geld aus Saudi-Arabien verkauft, weil er dort spielt. DieseMedien wollten McIlroy, der ja genauso wie Tiger Woods ein entschiedener Gegner der LIV Tour ist, als Sieger sehen und sprechen De Chambeau die Berechtigung für den Sieg ab. Dass er sich zudem auf den verstorbenen ehemaligen Sieger Payne Stuart, seinem Vorbild, beruft nehmen diese Medien ihm besonders übel. Denn Stuart war als großer US-Patriot und Anhänger der PGA bekannt. Vergessen wird dabei, dass es zu dieser Zeit in den 1990 Jahren, nur die PGA das Sagen hatte.
Bei De Chambeau steigern sich gewisse Medien so weit, weil er Geld von den Scheichs aus Saudi Arabien angeblich 125 Millionen US-Dollar für einen Vierjahresvertrag auf der LIV -Tour. bekommen haben soll. Sie sehen dies als Verrat an den USA. DeChambeaus verzweifelte Bemühungen, die ganze Woche über eine Verbindung zum Publikum herzustellen, waren offensichtlich. Der Glanz seines Lächelns oder der Glanz des Siegessilbers sollten niemanden über sein tatsächliches Verhalten hinwegtäuschen, dass LIV-Spieler von vielen Zuschauern abgelehnt werden. Dass er ein Schwindler ist, einer, der sich für ein Regime einsetzt, das angeblich Verbindungen zu den Anschlägen vom 11. September hat, bei denen fast 3.000 Amerikaner getötet wurden und der hinter der Ermordung des Journalisten der Washington Post, Jamal Khashoggi, steckt, diese Behauptung, welche nun in den der PGA-nahen Medien aufgestellt werden, ist für mich eine maßlose, um nicht zu sagen ehrabschneidende, falsche Behauptung. Dann sollten die konservativen Medien mal bei Ihrem Ex-Präsidenten nachfragen. Das Eigenartige an dem sehr konservativen PGA Kreis, um nicht zu sagen, eher Trump geneigten Kreisen ist, dass DeChambeau ein bekennender Trump Befürworter ist. Aber es geht um die Macht. Da ist der PGA jedes Mittel anscheinend recht.
So wie es jetzt aussieht, war es nicht ein sportlicher Kampf DeChambeau gegen McIlroy, nein es ging LIV gegen die PGA. Diese PGA vergisst, dass MC Ilroy als Gegner der LIV meinte: „Da (LIV) steckt eine andere Moral dahinter.“ Obwohl er sich inzwischen den Führenden der PGA Tour angeschlossen hat und versucht, den Sport wieder zusammenzufügen, teilweise sogar mit saudischem Geld.
Sein Verhalten nach dem Turnier, als er wortlos im Clubhaus verschwand und keine Interviews gab, spricht Bände und zeugt von keinerlei, der von der PGA so oft verkündeten Sportmanship.
Wenn ich selbst so zurückschaue, der PGA ging es immer nur um Ihre Macht. Sie ist und war quasi immer ein Monopolist der Spieler und Veranstalter nach Belieben dominierte. Es war an sich an der Zeit, dieses Monopol aufzubrechen. Die PGA wehrte und wehrt sich bis aufs Messer, nach neuen Regularien. Eine einheitliche unabhängige Welttour à la Tennis, von den damaligen Größen, Ballesteros, Norman uvm. gefordert, erstickte sie gnadenlos im Keim und erpresste die Spieler. Dies hat Norman nie vergessen. Seine LIV Tour ist quasi eine Revanche für damals. Die Fronten sind sehr verhärtet. Es geht einfach um die Macht und um das Monopol im Profigolf. Die europäische sprich Dp World Tour wie sie jetzt heißt, spielt ja keine Rolle mehr, sie ist mehr oder weniger in der Hand der PGA USA. Im Prinzip wird gegengerechnet, wer hat die meisten Major Sieger usf. Damit will man beweisen, dass man der sportlich bessere Verband ist.
Dabei greift die PGA zu allen Mitteln und versucht LIV Spieler, die gewechselt sind, aus Ihren Turnieren auszusperren, was diese wieder mit Gerichten bekämpfen.
Noch weis die PGA die meisten Medien und einige ihr treuergebene Spieler (wahrscheinlich auch wegen des Geldes) hinter sich. Wer die US-Medien nach der US Open liest, meint DeChambeau sei der größte Verräter.
Sport und Politik auseinander zu halten, ist in meinen Augen ein Wunschdenken, dass schon lange nicht mehr möglich ist. Als ehemaliger Spieler und Trainer muss ich im Rückblick sagen, ein Profi muss in, erster Linie auf sich selbst sehen. Geht es ihm schlecht, schert sich kein Verband oder Sponsor und kein Publikum um ihn. Letztendlich sind die Spieler/innen oder Sportler/innen diejenigen, welche die Menschen begeistern und die Hauptpersonen, um die es gehen sollte. Der Eindruck nach so vielen Jahren im Profigeschäft, hat sich bei mir verstärkt, die Sportler/innen sind immer mehr der Spielball von Verbänden, Geld, Politik und Medien geworden. Sehr oft ziehe ich den Vergleich zu der Römerzeit: „Brot und Spiele“ für das Volk. Die Sportler sind die modernen Gladiatoren.
Es wird wirklich Zeit, dass sich die PGA und die LIV an einen Tisch setzten und eine gemeinsame Worldtour gründen, was ich schon oft gefordert habe. Dies vor allem im Interesse der Golffans. Niemand will dieses kindische, pubertäre Geplänkel.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Heinz Schmidbauer