Wer Golfsport betreibt und die aktuellen Golf-News verfolgt, wird schon so manch ein kurioses Fachwort und witzige Redewendung gehört haben, die speziell im Golfsport Verwendung finden. Außenstehende können mit vielen der typischen Golfbegriffe oft kaum etwas anfangen. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen und vor allem Neulingen auf dem Rasen etwas auf die Sprünge zu helfen, schauen wir uns hier einige interessante und oftmals durchaus witzige Golfbegriffe an.
Par (for the course)
Golfspieler messen ihre Leistung auf dem Platz an der Anzahl der Schläge, die sie für das Einlochen des Balls brauchen. Um die eigene Leistung mit anderen Spielern zu vergleichen, wird der Begriff „Par“ als Standardwert genutzt, der die Summe der Schläge für das Spielen eines Lochs angibt. Bei einem Par-3-Loch sollte demnach ein guter Spieler mit drei Schlägen sein Spiel beenden. Interessant ist, dass der Begriff sich in der englischen Sprache unter der Redewendung „par for the course“ im Alltag durchgesetzt hat. Diese verweist auf Geschehnisse, die zu erwarten sind, und hat oft einen sarkastischen Unterton. Auch in der Pokerszene ist der Ausdruck aus dem Golfsport überraschenderweise geläufig. Hier bezieht er sich auf eine durchschnittliche Leistung einer Person am Spieltisch, die erwartet, aber nicht unbedingt positiv bewertet werden muss. Ein gutes Beispiel hierfür wäre, wenn die Asse eines Spielers von einem Runner-Runner-Flush geknackt werden. Da passt ein ironischer „par for the course“ als Erwiderung perfekt auf die Situation.
Zurück zum Golf: Neulinge sollten wissen, dass die Par-Zahl kein Indikator für den Schwierigkeitsgrad einer Bahn ist. Wie schwer sich ein Spiel gestaltet, ist abhängig vom Layout des Platzes und der vorhandenen Hindernisse.
Birdie und Bogey
Ein Spieler, der ein „Birdie“ setzt, hat besser geschlagen als erwartet. Mit anderen Worten, er hat den Richtwert übertroffen und hat das Loch mit weniger Schlägen als vorgesehen gespielt. Ein Par-3-Loch, das lediglich mit zwei Schlägen getroffen wird, ist demnach ein „Birdie“. Von einem „Eagle“ sprechen Golfer, wenn ein Loch zwei Schläge unter dem Par gespielt wird. Beim „Albatros“ sind es sogar drei Schläge. Wird jedoch für ein Loch ein Schlag mehr benötigt als vorgesehen, sprechen Golfer von einem „Bogey“. Sind es zwei Schläge mehr, wird das Spiel „Double Bogey“ genannt, bei drei Schlägen „Triple Bogey“ usw.
Fun Fact: Der Song „Hush, Hush, Hush, Here Comes the Bogeyman“ ist der Namensgeber für den „Bogey“. Bevor das Par-System eingeführt wurde, spielten die Golfer im frühen 20. Jahrhundert gegen einen Phantomspieler alias den Bogeyman, dessen ausgedachter Score von den Spielern übertrumpft werden sollte.
Snowman
Wer ein Snowman schlägt, hat eine Achter-Runde geschafft. Ein Desaster für jeden Golfspieler, obwohl der Begriff sich absolut drollig anhört. Denn der Golfer hat, um ein Loch zu spielen, insgesamt acht Schläge gebraucht. Und da die Zahl 8 auch wie ein Schneemann aussieht, verniedlichen Golfspieler lieber ihr schlechtes Ergebnis mit dem Begriff „Snowman“.
Texas wedge
Ein Golfer, der den Putter außerhalb des Grüns einsetzt, spielt den sogenannten „Texas wedge“. Geprägt wurde der Ausdruck von Ben Hogan, der mit 64 Turniersiegen zu den erfolgreichsten Golfern der Sportgeschichte zählt. Der legendäre Spieler ging auf den Golfplätzen von Texas, die für ihre harten und schnellen Fairways bekannt waren, gern auf Nummer sicher und puttete den Golfball. Der „Texas wedge“ wird heute noch regelmäßig auf schwierigem Gelände eingesetzt, da ein Putt deutlich einfacher zu kontrollieren ist als ein Pitch oder Chip.
Boss of the moss
Der „Boss of the moss“ ist in der Golfsprache ein Spieler, der auf dem Grün unbesiegbar ist. Wer sich also diesen Titel ergattert, hat sein Können mit dem Schläger mehr als nur einmal unter Beweis gestellt. Zu verdanken haben wir diesen Begriff dem professionellen Golfspieler David Ogrin, der diesen Spitznamen seinem Sportkollegen Loren Roberts verliehen hat. Roberts, der im Verlauf seiner Karriere 26 Turniersiege einkassiert hat, wurde für seine Stärke im Putten von der Golfszene hoch bewundert.
„Par“, „Birdie“, „Bogey“, “Snowman”, „Texas wedge“ und „Boss of the moss“ sind nur ein paar wenige Beispiele aus dem Golfjargon, die jeder Golfer kennen sollte. Jeder Freshman, der seinen Wortschatz erweitern möchte, sollte einen Blick in „Das große Golflexikon“ von Patrick Labriola und Jürgen Schiffer werfen. Das Werk klärt über 2700 verschiedene Fachbegriffe, Redewendungen und Slang-Ausdrücke auf und garantiert jedem Golffreund reichlich Informationen und Unterhaltung beim Lesen.