Am Ende wurde es noch mal richtig spannend, es war die letzte Wette des Abends und auch die letzte Wette überhaupt für den Moderator Tomas Gottschalk bei Wetten Dass: Ann-Kathrin Lindner vom Golfclub St. Leon-Rot wettete, dass sie in 90 Sekunden mehr Golfbälle in einen Basketball-Korb pitchen wird, als ein Basketball-Profi aus gleicher Entfernung mit Würfen versenkt.
Wettpate Till Schweiger auf der Couch wollte vorher noch wissen: „Schießt sie direkt rein, oder gegen das Brett?“, hauptsache drin war das Motto der Wette und der Schauspieler sagte: „Ja, sie schafft es.“
Der Rasenteppich war hergerichtet, Gottschalks Assistentin warnte noch: „Wenn Bälle kommen: Bitte reagieren Sie entsprechend.“ Und Gottschalk sagte zum letzen mal im deutschen Fernsehen: „Top, die letzte Wette gilt.“
Nachdem erst die Basketbälle geflogen waren flogen jetzt die Golfbälle: Die Bälle prallten am Anfang ab, doch nach einigen Sekunden war der erste drin, bei 30 Sekunden waren es 9. Dann 10, und die Zeit lief, und lief. Am Ende war es dann eine Punktladung. Die Uhr stand bei Null, 13 Golfbälle waren drin. „Es hat gereicht“, so Thomas Gottschalk.
„Möchtest du auch den Golfer von Loch vier grüßen“, fragte er. Den grüßte Ann-Kathrin Lindner nicht, aber die Kollegen in St. Leon Rot, ihre Trainer und den Heimatclub in Burgdorf. So weit lief es schon mal besser als am 17. April 1993 in Insbruck. Damals war der Memminger Martin Suiter mit der selben Wette angetreten und krachend gescheitert: 24 Basketballkörbe standen 6 Golfbällen gegenüber. Auch der Golfer Moritz Lampert trat 2010 mit dieser Wette schon einmal an. Es ist eine „Klassik-Wette“. Dabei bekommt ein Kandidat unter dem Motto „Können Sie es besser?“ die Chance, eine Wette zu gewinnen, die beim ersten Versuch gescheitert war
„Die Deutschen sind keine Golfnation“ – ein PR-Gau?
Diesmal wurde die Wette zwar gewonnen, doch die Enttäuschung war Ann-Kathrin Lindner anzumerken als es um die Wahl des Wettkönigs ging. Nur drei Prozent der Zuschauer riefen für die Golfwette an, die es neben anderen spektakulären Wetten offensichtlich schwer hatte. Thomas Gottschalk kommentierte: „Die Deutschen sind keine Golfnation.“ Deutsche Golffunktionäre hatten sich deutlich positiveres für ihren Sport erhofft. So schrieb Panos Meyer, Geschäftsführer der „deutsche golf online GmbH“ bei Twitter von einem „PR-Gau“ im Bezug auf Gottschalks Aussage.
Gottschalk, der viel in den USA lebe und weiss, welchen Stellenwer Golf dort hat, liegt nach unserer Meinung mit seiner Aussage nicht ganz falsch. „Das mag sein, aber ein Mann wie Gottschalk sollte sowas nicht vor so einem grossen Publikum sagen“, twitterte Panos Meyer.
Ob nun durch Wetten Dass mehr Menschen zum Golfschläger geifen ist die eine Frage, ob Deutschland eine Golfnation ist, ist die andere, grundsätzlichere. Uns hat die die letzte Wette mit Ann-Kathrin Lindner durchaus Spaß gemacht, auch wenn einige sich für den Golfsport wohl etwas mehr erhofft hatten.
1 Kommentar
Glückwunsch an Ann-Kathrin Lindner. Sie hat uns Golfer toll vertreten und eine große Show geboten. Respekt vor dem Mut, vor einem Millionenpublikum anzutreten! Und dass Deutschland wohl noch keine Golf-Nation ist, ist aus meiner Sicht auch nicht so schlimm. Das wird schon werden…