Wenn man den Begriff Profigolf hört, so denken die meisten Menschen wahrscheinlich zuerst an Tiger Woods, auch wenn Bernhard Langer zum Beispiel ebenfalls nicht unbekannt ist. In letzter Zeit ist es etwas ruhiger um den amerikanischen Profigolfer geworden. Mit 41 Jahren ist er sicherlich nicht der jüngste aktive Golfer, kann aber dennoch auf einige Erfahrungen zurückblicken. Wie stehen die Chancen, dass er wieder zu Topform aufläuft
Eine ehrliche Antwort wäre: Durchwachsen. Bei dem Turnier, welches er Ende 2016 auf den Bahamas spielte, erlangte er lediglich den 15. Platz. Ist das gut oder schlecht? Ansichtssache! Schliesslich fiel Eldrick Tont (so sein bürgerlicher Name) aufgrund einer Rücken-OP die ganze vergangene Saison aus. Dadurch fehlt ihm vermutlich einiges an Training und sein Körper ist vielleicht nicht mehr ganz so belastbar, wie er es in früheren Jahren war. Vor dem Turnier sagte er “I’m not dead, I’m ready to go”, was man in etwa mit “Ich bin nicht tot, ich bin bereit für das nächste Turnier” übersetzen kann.
Wie wurde Tiger eigentlich zu einem solch legendären Golfspieler? Zum einen war er der jüngste Masters-Sieger aller Zeiten und obendrein der erste Afroamerikaner, welchem diese Ehre zuteilwurde. 1999 bis 2002 waren für ihn sehr starke Jahre, in welchen er viele Major-Turniersiege feiern konnte. 2003 spielte er schon etwas schwächer und 2004 verlor er auch den 1. Platz der Weltrangliste. In den Jahren 2005 bis 2007 lief er wieder zu alter Stärke auf und verbesserte teilweise sogar manche seiner alten Rekorde, welcher er um die Jahrtausendwende herum aufstellte. 2008 bekam er starke Knieprobleme, woraufhin er sich einer Operation unterzog. Trotz weiterhin anhaltenden Knieproblemen spielte er auch nach der Operation weiter und gewann sogar die US Open. Kurz darauf beendete er die Saison jedoch wegen anhaltender Knieprobleme vorzeitig.
2009 setzte er seine Karriere fort, bekam allerdings auch private Probleme, aufgrund von Untreuevorwürfen und erheblicher Medienaufmerksamkeit, welche sich auf diese Vorwürfe bezog. Infolgedessen verlor Tiger einige Sponsoren. 2010 und 2011 waren dann wieder durchwachsene Jahre, in denen Tiger zwar viel Golf spielte, aber nicht so ganz an die zurückliegenden Erfolge anknüpfen konnte. 2012 und 2013 lief er wieder zu alter Form auf und spielte sich erneut auf den 1. Platz der Weltrangliste.
Was lernen wir daraus? Dass Tiger Woods immer für eine Überraschung gut ist und ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen besitzt. Er hat es bisher immer geschafft, wieder zu Hochform aufzulaufen, obgleich er körperlich oder privat Rückschläge einstecken musste. Manch ein zweifelnder Charakter mag sich fragen, inwiefern ein Mann von über 40 Jahren nochmal an alte Erfolge anknüpfen kann. Dabei wäre er nicht der erste Profigolfer, welcher in diesem Alter die Zuschauer verblüfft. Jack Nicklaus hat im Alter von 46 Jahren die Masters gewonnen und Hale Irwin konnte die U.S. Open mit 45 Jahren noch für sich entscheiden, ebenso wie Raymond Floyd als 43-jähriger Golfer.
Tiger hat definitiv die Lust und hatte in der Vergangenheit auch die Kraft, sich nach Rückschlägen wieder an die Weltspitze zu spielen. Wenn ihm das 2017 und 2018 erneut gelingt, so wäre das eine freudige Fortsetzung seiner abwechslungsreichen Karriere. Auch für Freunde von Sport- und insbesondere Golfwetten gäbe es dann einige interessante Möglichkeiten.