Zwischen Limmat, Gromnster und Universitt liegt das Glck, schreibt das Merian-Magazin ber Zrich. Damit ist die Touristenmetrople am Fue der Alpen gemeint, auch die Stadt der 20.000 Studenten. Moment mal: Wo sind hier diejenigen Menschen, Macher ber die gerade sehr gesprochen wird? Richtig, die Banker schaffen im Bankenvertiel. Sie bewegen die Kurse an der Brse, verwalten Milliarden Franken ihrer Kunden, genauer: ein Drittel des Privatvermgens weltweit. Zwischen tristem Grau der UBS-Zentrale am Paradeplatz und schimmerndem Blau des Zrichsees ist aber wenig von diesem Glanz zu sehen, gar zu spren. Selbst in der Bahnhofstrae, wo sich bekannte Marken und Slogans die Klinke in die Hand zu geben scheinen. Von den Bankern zeugen nur die Schlagzeilen mit ihren Fotos in den Zeitungskiosken, die vom letzten Skandal bei der Pressekonferenz. Von den brigen 99 Prozent der Anzugtrger, die auf Kopfsteinpflaster zum nchsten Termin stolpern, vermag man sie nicht zu unterscheiden. Daher hilft nur ein Mittagessen in umliegenden Hotels des gehobenen Establishments. Whrend in Genf gleich mehrere Grandhotels um zahlungskrftige Kunden buhlen, auch Diplomaten sind darunter, so ist dieser Markt in der heimlichen Hauptstadt der Schweiz recht berschaubar. Es gibt kaum welche in den Touristenverzeichnissen der Stadt. Zum Beispiel das Hyatt Parkhotel. In der mittelalterlich anmutenden Altstadt in Richtung Universitt wre seine junge Konstruktion aus Beton, Glas und Stahl ziemlich deplatziert. Nicht aber im Finanzviertel und schon gar nicht, wo einmal ein Parkhaus war. Die Stadt Zrich bleibt ihrem konservativen Gewerbe treu. Ebenso wie die Banker.
Hochgeknpfte Kunden, Berater von Banken oder Teilnehmer von Kongressen wie dem Davoser Weltwirtschaftsforum. Sie alle kehren hier ein und wagen doch etwas Neues. Im Vergleich zu seiner tradi-tionsreichen, fest verankerten aber auch altbekannten Konkurrenz im Stadtbild war dieser Bau des Hyatts ein Risiko. Keine Stuckdecke mit Schnrkeln berm Bett, nicht mal ein Ksefondue im Restaurant. Ein auslndischer Gast htte dieses wohl als Erstes im Kopf, wenn er an die Schweiz denkt. Der Charme der etwas anderen Grand Dame erschliet sich erst beim zweiten Hingucken. Von Auen mutet es wie eins der sterilen Businness-Hotels an, dass einem den Aufenthalt im Format 0:8:15 so funktional wie mglich macht.
Das bietet auch das Hyatt Zrich an, Dinge von denen beim Heimflug nichts hngen bleibt und etwa diesen Ablauf haben: Abends Feierabend um halb Zehn, schnell noch in die Sauna, dann das Bier an der Bar und ein Salat mit Putenbruststreifen oben im Zimmer vorm Flachbildschirm. Morgens den Sei-fenmix des Hauses anbrechen, der Anruf frs Taxi an der Rezeption und ein Fax auf Hotelpapier. Wo bleibt das Besondere in diesem bekannten Alltag des Geschftsreisenden? Zugegeben keine leichte Sa-che fr Hotelchefs mit einem anspruchsvollem wie verwhntem Publikum, zum Beispiel Manager deren Frauen gern in HIP-Bchern blttern. Abschalten bei einem nchtlichen Gang zum Zrichsee ffnet neue Perspektiven im hektischen Treiben der Finanzmetropole.
Das Rauschen der Tram vermischt sich mit den Wellen am Ufer. Weit weg ist das Hyatt-Hotel nicht, nur fnf Minuten zu Fu. Geschrft durch diese Pause sieht das schon anders aus. Zuvorkommen-de statt nervende Empfangsdamen, anders als das auch hier weniger sprachbegabte oder freundliche Reinigungspersonal – wohl auch wegen einer anderen Gehaltsklasse. Denn was ein Joseph Ackermann am Tag verdient, sammelt die Putzfrau im ganzen Jahr. Fleiig poliert sie die Designeramaturen, Spiegel und Parkett zur Perfektion. Formvollendetes Interieur statt Gewhnlichkeit aus edlem Holz, Keramik und weien Stoffen. Ebenso kann sich die Speisekarte sehen lassen, zum Beispiel ein Wells mit leckerer Soe bei gedimmten Kunstlicht. Und auch unten in der Sauna wei der Manager um praktische berraschungen, der Summe kleiner Details die das Ganze ausmachen: Einem kleinen Klappkamm, der auch spter noch im Kulturbeutel steckt.
Die Frisur muss eben auch beim etwas anderen Haus der Fnf-Sterne-Kategorie stimmen, nach auen mindestens. Das Park Hyatt Zrich liegt mitten im Finanzviertel der Stadt, nahe dem Kongresshaus und der Altstadt, rund zehn Kilometer entfernt vom Flughafen. Die Einkaufsmeile an der Bahnhofstrae, der Zricher See und das Nachtleben, dort wo Studenten und Manager zusammen treffen, sind in wenigen Schritten vom Hotel aus zu erreichen. Mit 878 Quadratmetern Tagungsflche bietet das Hotel Managern eine Plattform, aber auch eher sportlich orientierten Machern. Der Fitnessclub Club Olympus bietet Sportgerte, Sauna, Dampfbad und zwei Behandlungsrume fr Massagen, Kosmetik- und ganzheitliche Behandlungen.
An Speiselokalen gibt es das Restaurant parkhuus mit internationaler Kche, die ONYX Bar fr kleine Gerichte und die Lobby Lounge, wo Frhstck, Snacks und Nachmittagstee serviert werden. Allerdings wird in der Schweiz nicht berall der Nichtraucherschutz gro geschrieben. Die Gstezimmer verfgen ber raumhohe Fenster, den Zrichsee kann man sich dazu denken. Beim Schlafen im King-Bett mit italienischer Bettwsche, dem Marmorbad mit Regendusche und separater Badewanne gelingt das jedoch besser. Der Korb mit frischem Obst und Mineralwasser sorgt dafr, dass auch Manager nicht zunehmen.