Neues Golfregelbeispiel: Anfrage von Herrn Bernd aus Deutschland
Ball wird gedroppt, anschließend Wahlmöglichkeit ändern.
Inv. Nr. 17
Eine spezielle Frage an Sie Herr Pausch:
Der Ball eines Mitspielers der im seitlichen Wasserhindernis lag droppte seinen
Ball nach Regel 26-1c innerhalb zweier Schlägerlängen richtigerweise noch auf der Uferböschung. Als er seinen Ball droppte rollte dieser wieder ins seichte Wasserhindernis und war natürlich wieder nicht spielbar. Auf Grund dieser Situation änderte der Spieler seine Wahlmöglichkeit und droppte seinen Ball nach Regel 26-1b
also in beliebiger Entfernung hinter dem Wasserhindernis. Er argumentierte er hätte keinen Lust seinen Ball nochmals aus dem Wasserhindernis zu holen.
Was sagen Sie dazu Herr Pausch, darf ein Spieler die Wahlmöglichkeit zum droppen
einfach straffrei ändern?
Was der Spieler alles darf? – Oder was der Spieler alles muss !
Das erfahren sie auf meiner neuen CD Auflage 4, oder beim Online – Regelkurs
Informationen unter gernot.pausch@utanet.at oder www.golfregeln-online.at
Beispiel von voriger Woche
Ball im Wasserhindernis, welche Erleichterungsmöglichkeiten?
Inv. Nr. 127
Die Frage lautete:
Hallo Herr Pausch,
Ein langer Drive vom Fairway landete deutlich sichtbar in einer größeren Entfernung im seitlichen Wasser,
Nach dem Vorgehen fand ich den Ball im Wasser und konnte ihn herausnehmen.
Ich habe gehört es gibt da eine Reihe von Möglichkeiten, wie der Ball weitergespielt werden darf. Darf ich Sie ersuchen mir diese genau zu erklären.
Antwort:
Hallo Herr Max,
ich kann Ihnen nur Aufzeigen welche Erleichterungsmöglichkeiten die Golfregeln
bei frontalen bzw. seitlichen Wasserhindernis nach Regel 26-1 vorsehen.
Ist ein Ball im Wasserhindernis oder ist bekannt oder so gut wie sicher, dass er sich
darin befindet hat der Spieler folgende Möglichkeiten sein Spiel fortzusetzen.
A) STRAFLOS den Ball im Wasserhindernis spielen wie er liegt
(Dies ist oft schon möglich wenn eine Wasserstelle an der Stelle wo der Ball liegt ausgetrocknet ist. Allerdings darf der Schläger beim Ansprechen nicht am Boden aufgesetzt werden.) Regel 13-4b
B) MIT 1 STRAFSCHLAG außerhalb des Wasserhindernisses droppen.
Wenn der Ball im Wasserhindernis versunken oder nicht spielbar liegt, bleibt den Spieler nichts anderes übrig als nach der Wasserhindernisregel 26 vorzugehen und dabei einen Strafschlag in Kauf nehmen.
Der Spieler hat dann folgende Erleichterungsmöglichkeiten:
- Mit 1 Strafschlag einen Ball auf der rückwärtigen Verlängerung der Linie Loch
Kreuzungspunkt ( Punkt wo der Ball zuletzt die Grenze des Wasserhindernisses gekreuzt hat in beliebiger Entfernung fallen zu lassen. (droppen)
(gilt bei frontalen und seitlichen Wasserhindernis)
- Mit 1 Strafschlag, so nahe wie möglich von der Stelle, wo der letzte Schlag gemacht wurde einen Ball fallen lassen. Sollte diese Stelle der Abschlag gewesen sein, darf der Ball erneut aufgeteet werden.
(gilt bei frontalen und seitlichen Wasserhindernis)
Hat der Ball zuletzt die Grenze eines seitlichen Wasserhindernisses gekreuzt so darf ein Spieler zusätzlich 2 weitere Möglichkeit anwenden.
- Mit 1 Strafschlag einen Ball innerhalb von 2 Schlägerlängen vom Kreuzungspunkt nicht näher zum Loch fallen lassen.
(gilt nur bei seitlichem Wasserhindernis)
- Mit 1 Strafschlag einen Ball innerhalb von 2 Schlägerlängen entsprechend vom Kreuzungspunkt (Punkt welcher dem Kreuzungspunkt auf der anderen Seite des seitlichen Wasserhindernisses in gleicher Entfernung zum Loch gegenüber liegt) fallen lassen.
(gilt nur bei seitlichem Wasserhindernis)
Der Spieler darf wenn er nach dieser Regel verfährt seinen Ball aufnehmen und reinigen oder einen anderen Ball einsetzten.
Also ein Spieler hat eine Reihe von Möglichkeiten wenn er die Wasserhindernisregel anwendet seinen Ball fallen zu lassen.
Diese Regelung ist auch wichtig, weil es durchaus vorkommen kann, dass manche Anwendungen der Erleichterungsmöglichkeit die Lage des Balls verschlechtern oder der Ball ist dann für den Spieler überhaupt unspielbar.
Gernot Pausch