Neues Golfregelbeispiel: Anfrage aus Deutschland
Gefälligkeitsball am Teich Übungsschlag während der Runde ja oder nein?
Inv. Nr. 204
Eine Frage an Sie Herr Pausch.
Zwischen Loch 11 und 12 ist ein großer Teich angelegt der ca. 70% die beiden Löcher begleitet.
Mein zweiter Schlag auf Loch 11 war misslungen und landet am Fairway über den Teich auf der darüberlegenden Spielbahn 12.
Ich brachte einen neuen Ball mit 1 Strafschlag ins Spiel, weil ein weiterspielen meines
ursprünglichen Balls auf Grund des Teichs zu viel Zeit beansprucht hätte.
Als die Spielgruppe von Loch 12 auftauchte ersuchte ich einen Spieler ob er mir
meinen Ball zurück über den Teich schlagen kann. Der Spieler war so freundlich
und hat mir den Ball zurückgeschlagen.
Erst nach Beendigung des Turniers im Clubhaus war mir die ganze Sache sehr peinlich
weil dieser Spieler angeblich 2 Strafschläge wegen Üben während der Runde
bekommen hat.
Wie hätten Sie als Wettspielleiter in dieser Sache entschieden und bin schon sehr neugierige auf Ihre Antwort.
Was der Spieler alles darf? – Oder was der Spieler alles muss !
Informationen auf meiner neuen Homepage www.golfregeln-online.at
oder unter gernot.pausch@utanet.at
Beispiel von voriger Woche
Ball wird gedroppt, anschließend Wahlmöglichkeit ändern.
Inv. Nr. 17
Die Frage lautete:
Der Ball eines Mitspielers der im seitlichen Wasserhindernis lag droppte seinen
Ball nach Regel 26-1c innerhalb zweier Schlägerlängen richtigerweise noch auf der Uferböschung. Als er seinen Ball droppte rollte dieser wieder ins seichte Wasserhindernis und war natürlich wieder nicht spielbar. Auf Grund dieser Situation änderte der Spieler seine Wahlmöglichkeit und droppte seinen Ball nach Regel 26-1b
also in beliebiger Entfernung hinter dem Wasserhindernis. Er argumentierte er hätte keinen Lust seinen Ball nochmals aus dem Wasserhindernis zu holen.
Was sagen Sie dazu Herr Pausch, darf ein Spieler die Wahlmöglichkeit zum droppen
einfach straffrei ändern?
Antwort:
Sehr geehrter Herr Bernd, so wie Sie mir den Regelfall geschildert haben, hat Ihr Mitspieler dessen Ball im seitlichen Wasserhindernis zur Ruhe gekommen ist, Erleichterung unter Hinzurechnung 1 Strafschlages nach Regel 26-1c (innerhalb zweier Schlägerlängen) in Anspruch genommen.
Die Regel 20-1c besagt ein Ball muss erneut straflos fallen gelassen werden, wenn er wieder in das Hindernis hinein rollt und dort zur Ruhe kommt.
Rollt der erneut fallen gelassene Ball abermals in das seitliche Wasserhindernis und kommt dort zur Ruhe, so muss der Ball beim Drittenmal so nahe wie möglich an diese Stelle hingelegt werden an der er zuerst auf einen Teil des Platzes auftraf, als er erneut fallen gelassen wurde.
Jetzt die Antwort auf Ihre Frage:
Ein Spieler darf nicht zu einer anderen Erleichterungsmöglichkeit wechseln, wenn er seinen Ball entsprechend Regel 20-2a erneut fallen lassen muss
Wenn Ihr Mitspieler den falsch fallen gelassenen Ball nicht nach Regel 20-6 berichtigt hat und von dort einen weiteren Schlag gemacht hat, bekommt er 2 Strafschläge
nach der anwendbaren Regel.
Ob ein schwerwiegender Verstoß nach der anwendbaren Regel in Verbindung mit Regel 20-7 vorliegt, kann ich von meiner Sicht aus nicht beurteilen, diese Entscheidung würde dann die Spielleitung treffen.
Gernot Pausch
Clubmanager
Liebe Leser auch Sie können mir Fragen zu den Golfregeln stellen, ich werde Ihre Fragen
gerne kostenlos beantworten. mailto:gernot.pausch@utanet.at