Neues Golfregelbeispiel: Anfrage aus Deutschland
Platzregel im Bunker Ball statt droppen hinlegen?
Inv. Nr.146
Sehr geehrter Herr Pausch,
ich lese dauernd Ihre Antworten zu den verschiedensten Golfregelanfragen im deutschen Golfsportmagazin und Ihre Antworten sind für mich der beste Golfregelkurs.
Heute darf ich mich einmal mit einer Frage an Sie wenden.
Wenn es sehr viel regnet und das ist in unseren Breitengraden ja nichts Außergewöhnliches sind die Bunker auf dem Golfplätzen laufend mit zeitweiligen Wasser belegt.
Es ist mir bekannt bei zeitweiligem Wasser darf ich auch im Bunker straffreie Erleichterung in Anspruch nehmen.
Wenn ich nun regelkonform meinen Ball im Bunker fallen lassen muss, dann ist der Ball meistens eingegraben und liegt vielleicht noch schlechter zum spielen als vorher.
Ich habe nachgefragt es gibt keine Golfregel wo bei Erleichterung im Bunker durch
zeitweiliges Wasser der Ball anstatt droppen hingelegt werden kann.
Hätte das Golfmanagement im Golfclub nicht das Recht eine Sonderplatzregel bei
zeitweiligem Wasser im Bunker zu erlassen einen eingebohrten Ball erneut fallen zu lassen oder hinzulegen?
Meine Entscheidung und Antwort zur Frage und eine neues Regelbeispiel erfahren Sie
wieder in einer Woche.
Wenn sie mehr über Golfregeln wissen wollen informieren Sie sich unter
www.golfregeln-online.at
Antwort zum Golfregelbeispiel von voriger Woche Anfrage aus Österreich Ball
im Gelände von Unbekannten aufgeteet
Die Frage lautete:
Ich verziehe meinen Abschlag und der Ball landet neben dem Abschlag des Gegenfairways. Ich habe dort niemanden gesehen und daher auch nicht „Fore“ gerufen. Als ich zu meinem Ball gehe sehe ich zwei Spieler, die zwar bereits am Gegenfairway spielen, aber offenbar zum Zeitpunkt als mein Ball gelandet ist, noch beim dort in der Nähe waren.
Mein Ball lag zwar einige Meter dahinter und hat die Spieler vermutlich nicht gefährdet. Als ich bei meinem Ball angekommen bin, ist dieser aufgeteet. Man weiß, was das heißt, ich kann aber nicht mit Bestimmtheit sagen, dass die beiden Spieler meinen Ball aufgeteet haben. Also spiele ich den Ball wie er liegt!! Was sagen Sie dazu?
Antwort:
Dass Ihr Ball von jemand auf das Tee gesetzt wurde, bedeutet in der Regel dass sich jemand einen Spaß erlaubt, oder als Protest dass der Foreruf bei den anderen Teilnehmern nicht angekommen ist.
Wird ein Ball in Ruhe durch etwas bewegt, was „Nicht zum Spiel Gehörig ist,
in Ihrem Fall eine unbekannte Spielgruppe, so gibt es keine Strafe und der Ball muss
zurückgelegt werden.
Es ist allerdings eine Frage der Umstände, ob ein Ball durch etwas „Nicht zum
Spiel Gehöriges „bewegt oder verändert wurde.
Um nach dieser Regel verfahren zu können, muss bekannt oder so gut wie sicher sein
dass etwas „ Nicht zum Spiel Gehöriges“ den Ball bewegt hat. Fehlt es an dieser
Kenntnis oder Gewissheit, muss der Spieler den Ball spielen wie er liegt.
So jetzt konkret zu Ihrem Beispiel:
Nachdem die Gewissheit fehlte, wer den Ball auf das Tee gelegt hat, liegt Ihr Ball auf
einem beweglichen Hemmnis.
Liegt der Ball auf dem Hemmnis, so darf der Ball aufgenommen und das Hemmnis
fortbewegt werden.
Der Ball muss so nahe wie möglich dem Punkt unmittelbar unterhalb der Stelle an der er auf dem Hemmnis lag, nicht näher zum Loch straffrei fallen gelassen werden.
Sie dürfen aber auch einen Ball auf einen beweglichen oder unbeweglichen Hemmnis
straffrei spielen wie er liegt.
Also spielen Sie den Ball vom Tee, so oft bekommen Sie nicht die Chance
einen aufgeteeten Ball am Fairway zu spielen.
Gernot Pausch
Clubmanager
Liebe Leser auch Sie können mir Fragen zu den Golfregeln stellen, ich werde Ihre Fragen
gerne kostenlos beantworten. mailto:gernot.pausch@utanet.at