Neues Golfregelbeispiel: Anfrage aus Deutschland
Ball landet im reißender Fluss, ist Ball im Wasserhindernis oder ist er bereits im Aus?
Inv. Nr. 309
Eine ganz spezielle Frage an Sie Herr Pausch,
Durch den Golfplatz führt ein Fluss welcher durch ein frontales Wasserhindernis gekennzeichnet ist.
Mein Ball landet im Fluss der durch die starken Regenfälle ein Hochwasser führt und
das Wasser ist ganz braun und es ist so gut wie sicher, dass er darin verloren war.
Da dort eine Droppingzone eingerichtet ist habe ich diese unter Hinzurechnung eines Strafschlages benützt.
Nachdem Spiel erklärte mir mein Zähler, ich hätte die Droppingzone gar nicht
benützen dürfen weil mein Ball durch die starke Hochwasserströmung längst ins Aus getrieben wurde und ich daher nach Regel 27-1 einen neuen Ball von der zuletzt gespielten Stelle ins Spiel bringen muss.
Ich habe Pros und auch gute Spieler zu diesem Thema gefragt jeder sagt etwas anderes
ein Pro sagte mir, da müsste ein Schutzgitter im Fluss vorhanden sein.
Ich bin mir sicher, dort gab es kein Schutzgitter und der Golfplatzbetreiber wird die
Investition sicherlich nicht machen.
Nachdem ich schon viel von Ihnen gelesen habe, können Sie mir vielleicht ein
klare Antwort zu diesem Vorfall geben.
Die Antwort auf diese Frage wird wieder in einer Woche veröffentlicht
Was der Spieler alles darf? – Oder was der Spieler alles muss !
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Die Frage von voriger Woche:
Langgezogener Teich vorne frontales und seitlich vom Teich seitliches Wasserhindernis
Warum Disqualifikation?
(Ganzer Regelanfragetext zu diesem Thema finden Sie im Beispiel von voriger Woche)
Antwort:
Meine Antwort zu Ihrer Frage:
Wenn ein Spieler Erleichterung nach der Wasserhindernisregel in Anspruch nehmen will, ist nach dem Erleichterungsverfahren der Bezugspunkt nicht dort
wo der Ball gerade liegt, sondern der Bezugspunkt muss an dieser Stelle angewendet werden, wo der Ball die Hindernisgrenze zuletzt gekreuzt hat.
Da der Ball Ihres Mitspielers die Grenze des Wasserhindernisses wo es als
frontales Wasserhindernis bezeichnet war zuletzt gekreuzt hat, ist die vom Spieler angewendete Wahlmöglich nach Regel 26-1c, die Anwendung innerhalb von 2 Schlägerlängen nicht anwendbar.
Der Spieler wäre somit beschränkt nach Regel 26-1a (zurück zur letzten Abschlagstelle) oder Regel 26-1b (einen Ball hinter dem Wasserhindernis fallen lassen) zu verfahren.
Natürlich alles unter Hinzurechnung 1 Strafschlages beim Verfahren nach der Wasserhindernisregel.
In diesem Beispiel hat sich der Spieler allerdings einen bedeuteten Vorteil verschafft weil er ca. 160m weiter vorne seinen Ball fallen gelassen und weitergespielt hat. Er hat sich dadurch einen schwerwiegenden Verstoß gegen diese Regel zugezogen, weil der Spieler vom falschen Ort gespielt hat und wie Sie schreiben seinen Fehler nicht berichtigt wurde.
Somit ist der Spieler zu disqualifizieren.
Im Spiel nach Stableford wirkt sich die Disqualifikation für das Vergehen nach Regel 26-1c nur für das jeweilige Loch aus.
Gernot Pausch
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