Bereits im 18. Jahrhundert begann man das Regelwerk für Golfspiele zu schreiben. Seither wurde diese Anleitung überarbeitet und erweitert, auch 2019 gab es wieder ein neues Update. Einige der Regeln erscheinen auf den ersten Blick jedoch ziemlich skurril. Geschieht ein Einzelfall, der ungeklärt ist, wird oftmals eine neue Regel für zukünftig ähnliche Probleme geschrieben, die danach aber vielleicht nie wieder in Einsatz kommen wird. Erhalten bleiben diese witzigen Regeln trotzdem und bringen den einen oder anderen Leser richtig zum Schmunzeln. Was macht man zum Beispiel, wenn sich ein wildes Krokodil neben dem Ball befindet? Wir klären auf!
Der Ball im Baum
Landet ein Ball in einem Baum, kann er von Spielern als unspielbar erklärt werden. Was folgt, ist ein Strafschlag, bei dem der Ball neben dem Baum geschlagen werden darf. Viele Spieler möchten sich Strafschläge jedoch mit Mühe und Not ersparen. Wer bereit ist, auf den Baum zu klettern und von hier aus seinen Schlag zu tätigen, hat tatsächlich jedes Recht dazu. Auch der ehemalige Spieler Bernhard Langer machte von diesem Recht Gebrauch, als sein Golfball bei einem Spiel in Ästen festhing. Die wilde Kletteraktion brachte viele Fans zum Lachen, lohnte sich jedoch für ihn.
Wilde Tiere am Platz
Wenn europäische Spieler über Golfregeln zu Tieren lesen, denken sie wohl eher an die verlaufene Kuh oder ein schreckhaftes Reh, das sich auf der grünen Fläche verlaufen hat. Auf anderen Kontinenten sieht dies aber nicht ganz so ungefährlich aus. Besonders für Golfplätze in Afrika und Australien ist die nächste Regel daher gar nicht so unwichtig. Landet der eigene Golfball in der Nähe eines Krokodils oder Alligators, darf in einer gleichen Entfernung zum Loch ein weiterer Ball gedroppt werden, mit dem man weiterspielt. Auch Nilpferde sind in dieser Regel inbegriffen. Das eigene Leben für die Golfleidenschaft in Gefahr zu bringen, wird also zum Glück nicht verlangt.
Stachelige Kakteen als Hindernisse
Teilnehmer des Race to Dubai 2020 können auf dem Golfplatz schon dem ein oder anderen Kaktus begegnen, denn in der Wüstenstadt gedeihen die Pflanzen besonders gut. Landet der Ball nicht direkt im Kaktus, sondern nur in unmittelbarer Nähe, muss der Spieler ihn so spielen, wie er liegt. Sollte dies bedeuten, dass Spieler dabei in die Stacheln des Kaktus geraten, dürfen sie die Position des Balls trotzdem nicht verändern. Die einzige Maßnahme, die gestattet wird, ist, dass sich Golfer ein Handtuch um den Körper wickeln dürfen, um sich zu schützen. Der Kaktus selbst darf nicht abgedeckt werden. Ob der „Kaktusfaktor“ bei den Spielen in Dubai tatsächlich eine Auswirkung haben wird, ist allerdings fraglich. In den ersten Prognosen der Sportwetten fürs Tennis wird auf jeden Fall nur das Können der Spieler und nicht die unvorhersehbaren Ereignisse in Betracht gezogen. Beim Race to Dubai, das 2020 stattfinden wird, ist deshalb Jon Rahm mit einer Quote von 4,00 (Stand 16.12.), dicht gefolgt von Rory McIlroy, der aktuelle Topfavorit auf den Titel. Es wird also mit Sicherheit wieder sehr spannend werden!
Balldiebstahl durch gefederte Freunde
Golfplätze sind sehr idyllische, stille Orte, bei denen nur das Vogelgezwitscher und die Schwünge der Schläger durch die Luft hallen. Selten kann es aber dann doch vorkommen, dass einer der süßen Flattermänner sich einen Ball als Beute schnappen möchte. Sollte dies passieren, hat das Regelwerk natürlich die passende Antwort parat. Wird ein Golfball von einem Vogel bewegt oder gar komplett geklaut, muss die alte Position geschätzt und an derselben Stelle ein neuer Ball positioniert werden. Ein skurriler Fall, der vielleicht gar nicht so selten vorkommt.
Einige Golfregeln klingen so seltsam, dass man sie gar nicht glauben mag. Eingetreten sind diese Fälle aber mindestens einmal – egal ob sich gerade ein Nilpferd am Golfplatz ausruht oder eine diebische Elster mit dem Ball abhaut! Golf wird wirklich niemals langweilig!