Anfrage aus Österreich: Ich glaube nicht, dass dies erlaubt sei?
Anfragetext: Ohne Aufforderung versetzen eines Balls am Grün
Eine Frage an Sie Herr Pausch:
Ich bin mir sicher, dass ich irgendwann in den letzten 10 Jahren gelesen habe, dass das Versetzen eines Balles, der auf dem Grün liegt und das Spiel eines anderen Spielers in irgendeiner Weise beeinflussen könnte, nur nach Aufforderung markiert und versetzt werden darf.
Also nicht das Angebot gemacht werden darf, „soll ich nicht doch meinen Ball versetzen?“, weil ad 1 ) der Ball zu spielen ist, wie er liegt und ad 2) dahinter eine Belehrung über den zu erwartenden Lauf, Break usw. des Putt liegen könnte.
Mehrere Pros, die ich darauf angesprochen hatte, konnten mir keine Sicherheit vermitteln.
Können Sie mir, falls meine Meinung richtig sein sollte, bitte Ihre Meinung und ggf. die zu-gehörige Decision mitteilen, da es ja wohl keine Regelfrage ist.
Meine Einschätzung zur Golfregelfrage:
Sehr geehrter Herr Thomas
Ihre Frage ist kompliziert und daher nicht einfach zu beantworten.
In der Praxis ist es ja so, dass ein Mitbewerber dessen Ball am Grün das Spielen des Bewerbers stört aufgefordert wird, seinen Ball zur Seite versetzen.
In Regel 22 wird dem Spieler das Recht gegeben, seinen Mitbewerber oder Gegner aufzufordern, den Ballmarker zu versetzen.
In der Anmerkung zu Regel 20-1 steht zudem, dass ein aufzunehmender Ball mit einer Marke hinter dem Ball gekennzeichnet werden sollte, und dass diese Marke zur Seite gelegt werden kann, wenn sie das Spiel stört.
Aus beiden Formulierungen ergibt sich kein Verbot, die Marke selbständig zur Seite zu setzen, wenn sie offensichtlich stört.
Ein Regelverstoß bzw. Belehrung wird erst daraus, wenn das Versetzen der Marke in der Absicht geschieht, dem Spieler einen Break anzudeuten.
Das heißt zur Sicherheit muss man davon abraten den Ball unaufgefordert zur Seite markieren, weil ich konnte keine zugehörige Decision für dieses Beispiel finden.
Gernot Pausch