Anfrage aus Deutschland:
Anfragetext: Wespennest im Wasserhindernis?
Sehr geehrter Herr Pausch,
Ich spielte meinen Ball vom Abschlag direkt in einen Bereich, der als rotes Wasserhindernis gekennzeichnet war. Der Ball lag ca. 10 Meter innerhalb des Hindernisses, spielbar auf einer Stelle, wo kein Wasser war. Als ich dort meine Ball fand, ihn ansprach, um ihn nach den Re-geln des Wasserhindernisses zu spielen, kamen aus einem Erdloch, ca. ½ Meter vom Ball entfernt Wespen gekrochen, die immer mehr wurden und ich wurde von einer Wespe gestochen. An ein Spielen des Balles war nicht mehr zu denken und so droppte ich den Ball außerhalb des Hindernisses mit zwei Schlägerlängen. Meine Flightpartner meinten, ich hätte den Ball auch innerhalb des Wasserhindernisses an einer sicheren Stelle nicht näher zur Fahne droppen dürfen. Was meinen Sie dazu?
Meine Einschätzung zur Golfregelfrage:
Sehr geehrter Herr Wolfgang,
Es tut mir leid dass Sie von Wespen beim Golfspiel gestochen wurden.
Ich hoffe Sie hatten keine Wespenallergie
Die Golfregeln sind ja nicht immer unmenschlich, weil sie sagen es ist
unzumutbar, von einem Spieler zu erwarten, aus einer solchen gefährlichen Lage zu spielen, und es ist unfair vom Spieler zu verlangen,
einen Strafschlag nach Regel 26 (Wasserhindernisse) oder Regel 28 (Ball Unspielbar) in Kauf zu nehmen,
obwohl diese Regeln eine Alternative bleiben, falls anwendbar.
Liegt der Ball in einem Hindernis (Wasser oder Bunker), darf der Spieler straflos einen Ball innerhalb einer Schlägerlänge und nicht näher zum Loch
vom nächstgelegenen Punkt fallen lassen, der für den Spieler nicht mehr gefährlich ist.
Falls möglich, muss der Ball in demselben Hindernis oder, wenn dies nicht möglich ist, in einem nahe gelegenen, gleichartigen Hindernis fallen gelassen werden. Das bezieht sich aber mehr auf Hindernisse wie Bunker.
Ist es dem Spieler nicht möglich, den Ball in einem Hindernis fallen zu lassen, darf er ihn mit 1 Strafschlag außerhalb des Hindernisses fallen lassen.
Dabei muss der Punkt, an dem der ursprüngliche Ball lag, auf gerader Linie zwischen dem Loch und der Stelle liegen, an der der Ball fallen gelassen wird.
Natürlich steht es Ihnen frei auch nach der Wasserhindernisregel 26-1 Ihr Spiel fortzusetzen hier müssen Sie aber auf dem Punkt achten wo der Ball zuletzt die Grenze des Wasserhindenrnisses gekreuzt hat.
Liegt der Ball im Gelände, darf der Spieler straflos einen Ball innerhalb einer Schlägerlänge und nicht näher zum Loch vom nächstgelegenen Punkt fallen lassen, der nicht näher zum Loch, nicht gefährlich und nicht auf einem Grün oder in einem Hindernis ist.
Liegt der Ball auf dem Grün, darf der Spieler einen Ball straflos an die nächstgelegene Stelle legen, nicht näher zum Loch und nicht in einem Hindernis, bei der keine Gefahr besteht.
Gernot Pausch