Zwischen Kieler- und Lübecker Bucht befindet sich der Naturpark „Holsteinische Schweiz“, der durch seine traumhafte Lage ausgezeichnet ist. Uns zieht es aber an die Küste, die sich durch einen Wechsel von meist breiten, feinsandigen Stränden und Hochufern, von Wäldern, Wiesen und Mooren bis hin zu Steilküsten auszeichnet.
Zudem zählt die Gegend zu den sonnigsten Flecken Deutschlands. Spitzenreiter ist die Insel Fehmarn mit 1900 Sonnenstunden im Jahr. Nirgendwo sonst ist das maritime, mediterrane Flair, gepaart mit einem Schuss dänischer Architektur und Lebensart in dieser geballten Form anzutreffen. Hier gibt es selten Frost, dafür ist es zuweilen sehr stürmisch, leicht windig ist es fast immer.
Wir fahren zuerst nach Hohwacht. Kein Haus ist hier höher als die Baumwipfel, was eine Seltenheit an der Ostsee ist. Attraktion ist am Badestrand die „Flunder“, eine riesige Seeplattform in Form eines Plattfisches. Sie besteht aus 24 Meter hohen Stahlpylonen, Streben und Eichenbohlen.
Der Golfclub Hohwachter Bucht (Par 72, 6102 m von Gelb)
liegt knapp 4 km von der Küste entfernt. Auf 120 ha wurden hier 1992 ein 18- und ein 9 Loch Platz errichtet, dazu eine rund angelegte und ringsherum bespielbare, hügelige Drivingrange mit 150 Plätzen. Sie ist mit Zielgrüns, Bunkern, Wasserhindernissen und sogar einem Halbinselgrün ausgerüstet. Da macht trainieren Spaß!
Es gibt für die Gäste gute Parkmöglichkeiten und Wohnmobilstellplätze. An der Rezeption erwartet uns sehr nettes und kompetentes Personal, das uns nach der Anmeldung eine persönliche Scorekarte ausdruckt. Der Mondscheintarif beginnt bereits ab 14.30 Uhr und der Proshop ist außerordentlich gut bestückt. Das ist schon einmal ein toller erster Eindruck.
Es erwartet uns ein Platz mit geringen Steigungen, bei dem man die Fahnen meist schon vom Abschlag aus sieht. Die Fairways sind nie wirklich eng, das Rough gemäßigt und von einigen Bahnen hat man einen schönen Blick auf den angrenzenden Binnensee. Trotzdem spielt sich der Platz abwechslungsreich, ist nie langweilig, in gutem Zustand und auch für höhere Handicaps fair spielbar. Höhepunkt ist die Bahn 7, ein Par 4 mit kurzem, schräg abfallenden Fairway, an dessem Ende das mäßig schnelle, doch ondulierte Grün von Wasser umspült wird. Zwischen der Bahn 10 und 18 gibt es einen Riesenbunker. Es ist einer von 43!
Die Sanitärräume sind eher einfach, aber das Restaurant hat eine hübsche Terrasse und auch hier wieder ist das Personal von ausgesprochener Freundlichkeit.
Jetzt fahren wir 50 km zum nächsten Golfplatz, dem
Golfclub Fehmarn ( Par 72, 5770 m von Gelb).
Die Insel ist durch die Fehmarn-Sundbrücke mit dem Festland verbunden und die drittgrößte Insel Deutschlands mit 185 qkm. Sie ist Teil der Vogelfluglinie, im Norden erreicht man mit der Fähre schnell Dänemark. Fehmarn hat sich ganz dem Tourismus verschrieben. 3,1, Millionen Gäste besuchen jährlich das Eiland. Schöne Städte, flache Sandstrände, bizarre Steilküsten, hügeliges Binnenland, Wälder, große und kleine Binnenseen lassen das Urlauberherz höher schlagen und bieten vielfältige Freizeitangebote.
Der Golfclub liegt im Süden der Insel und grenzt an den Campingplatz „Wulfener Hals“. Das Clubhaus ist eher simpel, für das Duschhaus des Campingplatzes nebenan bekommt man einen Chip. Es läuft alles ein wenig geschäftsmäßiger ab als gestern.
Der Platz liegt in einer landschaftlich reizvollen Umgebung, ist in gutem Zustand und nicht einfach zu spielen. Die Bahnen liegen zum Teil an der Ostsee, mit Blick auf die Sundbrücke oder aber mit Blick auf den Burger Binnensee mit seinen vielen Surfern. Auf den ersten 9 Löchern findet man viele Doglegs, nur ein Par 4, dafür aber vier Par 5. Auf den Backnine haupsächlich Par 4-Bahnen. Erstaunlich auch das viele Auf- und Ab, was man auf einer platten Insel gar nicht erwartet hätte. Bei Loch 7 (Par 5, Dogleg) muss über ein Wasserhindernis gespielt werden, um das Grün dann mit dem 3. Schlag sicher zu erreichen. Höhepunkt ist die Bahn 9 mit dem Inselgrün, quasi die „Insel auf der Insel“. Als nicht so geglückt haben wir die letzten 3 Löcher empfunden, sie liegen einfach zu eng beieinander. Ganz entscheidend für diesen Platz sind aber die Windverhältnisse: Bei einer „steifen Brise“ wird er gleich doppelt so schwer spielbar.
Wir verlassen die Insel und fahren ostwärts zur Lübecker Bucht nach Grömitz. Das Seebad existiert seit 1813 und ist damit eines der ältesten an der Ostsee. Um 1400 besaß die Stadt bereits einen seegängigen Hafen, der allerdings im 17 Jhdt. Versandete. Der
Golfclub Grömitz (Par 73, 5767 m von Gelb)
ist eingebettet in die holsteinische Knicklandschaft, liegt fast mitten im Ort und nur eine Seemeile vom Hafen entfernt. Es wurde eine schlagkräftige Alternative zum Sonnenbad gesucht, und so der Golfplatz 1989 mit den ersten Löcher eröffnet, aber erst 2000 fertiggestellt. Der Club geriet zwischendurch mit dem weiteren Ausbau einer benachbarten Reithalle zum Clubhaus und Restaurant in finanzielle Schwierigkeiten, wurde aber gerettet. Allerdings nagt der Zahn der Zeit an dem Gebäude. Zahlreiche Appartementhäuser umgeben den großen Parkplatz. Achten Sie darauf, dass sie nur die, etwas abgelegenen, Parkplätze mit der Aufschrift „Golf“ benutzen. Alle anderen gehören zu den Wohnungen. Vom Parkplatz aus führt der Weg am Putting-Grün vorbei zum Sekretariat. Sehr netter Empfang und gute Erklärung, wo sich die Range bzw. Tee 1 befinden. Wir entrichten das günstige Greenfee, und begeben uns zur ersten Bahn, einem langen Par 3. Der Weg zum nächsten Tee ist weit, aber durch die gute Beschilderung leicht zu finden. Die Bahnen 2 und 3 sind unspektakuläre Par 4 mit etwas Gefälle und spärlichem Wasser, aber der Golfplatz öffnet sich und gibt einen schönen Blick auf die umgebenden Felder frei. Die Bahnen 4, 8 ,10 und 14 sind allesamt scharf abknickende Doglegs mit seitlich wegbrechenden Fairways und gehören zu den schwierigen Löchern. Das liegt zum Teil auch an den blinden Grüns, wenn man den Platz das erste Mal spielt. Bei Loch 8 endet das erste Glied des Doglegs in einer engen Schneise, die zusätzlich von 2 Bunkern verteidigt wird. Dazu kommt noch spielentscheidender Einsatz von Hindernissen mit Knicks, Buschwerk und Schilf. Das ist charakteristisch für diesen sportlich anspruchsvollen Platz mit seinen mäßigen Steigungen und zahlreichen Wasserhindernissen. Die Grüns waren etwas stumpf, aber insgesamt hat uns der Platz mit seinem guten Preis-Leistungs-Gefälle gut gefallen.
Das Restaurant hat eine nette Terrasse, innen ist es aber eindeutig überdimensioniert und dadurch ungemütlich. Über die Speisekarte kann man sich nicht beklagen, alles war frisch und hat gut geschmeckt.