Die „New York Times“ hat Aberdeen und die Region Aberdeenshire gerade als Nummer 24 auf die Liste der 50 Destinationen gesetzt, die man 2019 besuchen sollte. Für Gofer und Liebhaber von Link-Courses, der ursprünglichen Form des Sports in der Dünenlandschaft der schottischen Küsten, sind die 165 Meilen (256 km) der Nordostküste ein wahres Paradies. Die Region Aberdeenshire im Nordosten Schottlands mit ihren atemberaubenden Küsten und Dünenlandschaften gilt als eine der schönsten Golfregionen des Landes.
Im Großraum Aberdeen finden sich mit Royal Aberdeen, Murcar Links, Trump International Golf Links und Cruden Bay vier Plätze, die zu den Besten der Welt gehören. Mit Royal Aberdeen, mit dem Gründungsdatum 1780 der sechstälteste Golfclub der Welt, und den Murcar Links liegen sogar zwei Plätze, die bereits Gastgeber für Turniere der European Tour waren. Und diese liegen fast direkt nebeneinander innerhalb der Stadtgrenzen von Aberdeen, der drittgrößten Stadt Schottlands. Nur wenige Kilometer nördlich der Stadt warten mit dem Trump International Golf Links und Cruden Bay weitere Topanlagen auf Gäste. Aber man muss nicht diese „großen Vier“ ansteuern, um Links Golf in Aberdeenshire zu genießen.
55 Golfplätze in Reichweite
Insgesamt 55 Golfplätze sind innerhalb einer Stunde von Aberdeen aus gut erreichbar. Darunter auch spektakuläre Linksplätze, die in den internationalen Rankings meist auf vorderen Plätzen zu finden sind. Viele wurden von berühmten Golfplatzarchitekten entworfen wie James Braid, Dr. Alister MacKenzie, Old Tom Morris oder Dr. Martin Hawtree, um nur einige Namen zu nennen.
Das fantastische Golferbe im Nordosten von Schottland, kombiniert mit erstklassigem Service, gepflegten Golfplätzen und einzigartiger Kultur ist das Traumziel vieler Golfer. Dazu hat diese Gegend einige der talentiertesten Golfspieler der Welt hervorgebracht und somit Golfgeschichte geschrieben.
Paul Lawrie, British-Open-Champion und Ryder-Cup-Spieler, ist einer der bekanntesten, der diese Region wie kein anderer kennt und zu schätzen weiß: „Als Aberdonian genieße ich das große Glück, dass einige der besten Golfplätze direkt vor meiner Haustür liegen. Ich bin immer stolz, wenn ich unsere Golfregion mit einigen der weltbesten Anlagen und atemberaubenden Aussichten Gästen zeigen kann. Wer hier einmal gespielt hat, kommt immer wieder.“
Mit Royal Aberdeen, dem sechstältesten Golfclub weltweit, der schon einmal Austragungsort der Scottish Open war, oder Fraserburgh, dem siebtältesten Platz, der bereits im Jahr 1777 eröffnet wurde, befinden sich wahre Legenden unter den Plätzen der Region. Aber auch die „Youngsters”, wie der 2012 von Donald Trump eröffnete Trump International Golf Links nördlich von Aberdeen, bieten Golf auf höchsten Niveau.
Großartige Linksplätze, wie Cruden Bay, ursprünglich von Tom Morris entworfen und später von Archie Simpson überarbeitet oder Murcar Links, ebenfalls ein klassischer Linksplatz bieten unvergesslich Golferlebnisse und atemberaubende Ausblicke, wie sie auf Europas Golfplätzen einzigartig sind. Aber auch die vielen gepflegten Parkland-Plätze sind einen Besuch wert.
Man findet sie sowohl in der Stadt als auch in Wäldern und malerischen Tälern, auf herrschaftlichen Anwesen und Schlössern und entlang von Flüssen. Der höchstgelegene Golfplatz der Region ist in Braemar zu finden, am Rande der Region Royal Deeside, dort wo Aberdeenshire auf den Cairngorms National Park trifft. Ganz in der Nähe gibt es einen 9-Loch-Platz auf dem Anwesen von Balmoral Castle, auf dem die Queen traditionsgemäß ihren Sommerurlaub verbringt, der z.B. für Firmen-Events gebucht werden kann.
Weltberühmte Anlagen und weniger bekannte Juwelen
Wer von Aberdeen die Nordostküste entlang fährt, findet auf dem Weg viele Golfplätze, darunter einige „hidden gems“, wie die Briten es nennen, also „versteckte Juwelen“. Doch diese Juwelen müssen sich keineswegs hinter ihren berühmten Nachbarn verstecken, klassische Links Courses, die zwar nicht für große Profiturniere geeignet sind, aber Besuchern alles bieten, was das Spiel im „Home of Golf“ so reizvoll macht: Löcher, die ganz natürlich in die Dünenlandschaft gelegt wurden und herrliche Aussichten bieten. Hinzu kommt die Gastfreundschaft der schottischen Clubmitglieder, die gerne Gäste auf ihren Plätzen begrüßen. Und noch eines muss erwähnt werden: Im Preis-Leistungs-Verhältnis sind diese Plätze unschlagbar. Schon für 25 Pfund kann man hier eine Runde mit herrlichen Ausblicken auf die Nordsee genießen.
Wer von Aberdeen die A90 in Richtung Norden verlässt, kommt nach 50 Minuten im Peterhead Golf Club an. Man parkt am Ufer des River Ugie, überquert die Brücke zum Clubhaus und vor einem liegt einer der besten Links Courses des Landes. Die 18 Löcher der Craigewan Links und die 9 Löcher des „New Course“ bieten herrliche Blicke auf den River Ugie und die Nordsee. Der Club zählt mit dem Gründungsjahr 1841 zu den zwanzig ältesten Clubs der Welt (Nr. 18) und fordert, obwohl er mit 6147 Yards (5620 m) nach modernen Maßstäben nicht sonderlich lang ist, Golfer aller Spielstärken. Selbst Scratch-Golfer finden hier eine echte Herausforderung. Es gilt zu bedenken: Längenangaben sind auf schottischen Links Courses meist bedeutungslos, weil oft ein kräftiges Lüftchen weht. www.peterheadgolfclub.co.uk
Der nächste Platz liegt im Dorf Inverallochy, das mittlerweile zur Stadt Fraserburgh gehört. Mit 5436 Yards (4971 m) und Par 67 ist der Inverallochy Golf Club noch ein ganzes Stück kürzer, bietet dafür aber vielleicht den schönsten Hintergrund für eine Runde Golf. Man spielt zwischen hügeligen Dünen entlang herrlicher Strände und felsigen Küsten – und das Schönste: Von jedem Loch hat man einen ungehinderten Blick auf die Nordsee. Mit 35 Pfund Greenfee kann man einen ganzen Tag diesen Platz mit sechs Par-3-Löchern genießen. Und wer glaubt, ein solcher Platz sei ein Kinderspiel, der kann versuchen, den Amateurplatzrekord von 57 Schlägen zu brechen. www.inverallochygolfclub.com
Nur wenige Kilometer weiter und auch um etliches bekannter ist der Fraserburgh Golf Club, mit dem Gründungsjahr 1777 der siebtälteste der Welt. Der 18-Loch Corbie Hill Course fängt harmlos mit einem breiten, flachen Fairway an, aber vom 2. Loch an beginnt ein wilder Ritt über die hohen Dünen. Allein der Blick vom 16. Loch mit Aussichten auf die Nordsee und den Moray Firth sowie die Stadt Fraserburgh ist das Greenfee von 45 Pfund wert. Dieser Platz ist der vielleicht am meisten unterschätzte Platz Schottlands. Wer ihn einmal gespielt weiß: Diese 18, von James Braid 1922 umgestalteten Löcher, gehören auf die „Bucket List“ aller Freunde von Links Golf. Der Club verfügt mit dem Rosehill Course über einen 2400 Yards (2195 m) langen 9-Loch-Platz. www.fraserburghgolf.club
Allein schon wegen seiner Einzigartigkeit sei der Platz des Cullen Links Golf Club eine Runde wert, behauptet der Amerikaner Tom Doak, einer der Weltstars der Golfplatzarchitektur. Der Altmeister dieser Zunft, Old Tom Morris aus St. Andrews, baute den Platz 1901 auf 18 Löcher aus. Obwohl nur 4600 Yards (4206 m/Par 63) lang, zählt er zu den 84 klassischen Links Courses Schottlands. Fairways, die sich kreuzen, gewaltigen Höhenunterschieden und schwere Par-3-Löchern, liegen in einer herrlichen Bucht am Moray Firth direkt unterhalb des Cullen Bay Hotels.
Nach der Runde sollte man unbedingt die sämige Fischsuppe genießen, die Ende des 19. Jahrhundert in dieser Kleinstadt (1327 Einwohner) erfunden wurde. Ian Watson, der Eigentümer des Cullen Bay Hotels, gewann drei Mal die „Cullen Skink World Championship, wurde aber Ende November 2019 von seiner Namensvetterin Lynne Watson entthront, die in Cullen in ihrem „Lily’s Kitchen Café“ das schottische Nationalgericht serviert, www.cullenlinksgolf.co.uk
Auch bei den Unterkünften steht eine große Auswahl zur Verfügung, vom heimeligen B&B über gemütliche Lodges und kleinere Hotels bis hin zu Fünf-Sterne-Luxushotels bzw. einige extravagante Anwesen, die nur exklusiv vermietet werden.
Aberdeenshire bietet viel mehr als nur Golf. Facettenreiche Landschaften, atemberaubende Küsten, die North East 250, mit Aberdeen eine moderne Metropole mit großem Kunst- und Kulturangebot sowie ein vielfältiges, kulturelles Erbe. 263 Schlösser, 8 Whisky-Distillerien und 5 Ski-Zentren runden das Angebot ab.