Umgeben von viel Natur und mit einer wohl einzigartigen Aussicht über das Mittelmeer bis zum berühmten Felsen von Gibraltar nicht selten sogar ist der afrikanische Kontinent und das Rif-Gebirge greifbar nahe – liegt der Los Arqueros Golf & Country Club.
Kondition ist gefragt
Der Platz kann sich rühmen, der erste Golf-Kurs zu sein, den Severiano Ballesteros an der Costa del Sol entworfen hat. Er hat auf dem einst unwegsamen, sehr bergigen Gelände eine wahre Meisterleistung vollbracht. Der Kurs trägt eindeutig seine unverwechselbare Handschrift.
Mit einer Länge von 6,048 m /Par 72 ist der Golfplatz nicht gerade lang. Und trotzdem: Kondition ist unbedingt nötig, wenn der Golfer oder die Golferin den Platz zu bewältigen will. Denn es geht manchmal ganz ordentlich bergauf, natürlich auch ebenso oft wieder bergab. Wer also nicht unbedingt ausdauernd ist, für den ist der Buggy eine Alternative. Allerdings darf, wie auf fast allen Plätzen an der Costa del Golf, nur auf den Wegen gefahren werden.
Daneben machen einige Seen, die an Fairway oder Tees nippen, das Golferleben auch nicht gerade einfach. Schon an Loch 3 (Par 4 Hcp 3; gelb: 352m/rot: 319m) bekommt der Spieler einen Vorgeschmack darauf, was in auf der Runde erwartet. Links macht sich der See breit, rechts eine steile, mit Bumen bewachsene Böschung und dazwischen ein schmaler Fairway – Korridor durch den der Ball geschlagen werden sollte. Zudem lauert rechts ein Bunker, gerade dort platziert, wo viele Longhitter ihren Ball hinsetzten möchten. Und zu allem Überfluss landet dann der 2. Schlag nicht selten im frontalen Rinnsal, der unter einer leichten Kuppe versteckt, den Ball abfängt. Oder er landet in einem der beiden Bunker rechts vom gewellten, abfallenden Green. Liegt der Ball dann endlich oben: der erste, ein zweiter, und vielleicht macht es erst beim 3. Putt plop!
Herausforderungen warten
Dass der Par-72-Platz zu der schwierigen Sorte gehört, bergig ist und schmale Fairways, ein exaktes Spiel verlangen, merkt der Spieler so richtig am 7.Loch (Par 4 Hcp 13; gelb: 274m/rot:249m).
Rechts ein steiler mit Büschen und Bäumen bewachsener Abhang, auch 2 Bunker machen sich dort breit links geht`s steil den Hang hinauf und dazwischen ein schmaler Fairway. Kein Wunder also, dass besonders einige der Spielbahnen von vielen Spielern gefürchtet werden.
Oder die 8 (Par 5 Hcp 1; gelb: 461m/rot: 432m), das nicht umsonst als schwierigstes Loch der Runde gewertet ist, hat es in jeder Hinsicht in sich. Wie durch ein Kanonenrohr gilt es für die Herren den 1. Schlag auf dem breiter werdenden, welligen Fairway zu platzieren.
Die Damen werden etwas gnädiger behandelt, ist Ihr Abschlag doch wesentlich weiter vorne angesiedelt. Rechts ist der dicht verwachsene Abhang ein Hindernis, links gehts steil bergauf und der Ball liegt Out of Bounds. Männer wählen für Ihren 2. Schlag meistens Tigerlinie, um den Ball über schluchtartige Senke mit dem querenden Wasserlauf auf den Fairway zu schlagen. Doch für kaum eine Golferin ist das zu schaffen.
Die zweiten neun Löcher sind dann wohl wesentlich humaner und bieten ein Golfvergnügen der ganz besonderen Art. Die Fairways werden weiter und unvergessliche Aussichten auf das Meer machen das Spiel zum Vergnügen.
Schon allein der Abschlag vom 12. Loch (Par 4 Hcp 4; gelb: 248m/rot: 230m) lässt sicher den Adrenalinspiegel eines Golfers rapid ansteigen, wird doch der Ball von hoch oben über eine tiefe Senke in Richtung Fahne gejagt. Golferinnen werden an diesem Loch bevorzugt, allerdings spielt auch Frau von dem hoch gelegenen Abschlag auf den weit unten liegenden Fairway. Doch, Vorsicht ist für Sie wie auch für ihn geboten – ein strategisches Spiel ist der einzige Weg zum Erfolg. Denn wer hier drauflos ballert, kann den Ball abschreiben, ist doch rechts und links eine dicht bewachsene Schlucht, die manchem Golfer zum Verhängnis wird. Nicht selten landet auch der 2. Schlag nicht dort, wohin er eigentlich sollte und das abfallende, gewellte Green bedeutet eine zusätzliche Prüfung.
Das 13. Loch (Par 5 Hcp 8; gelb: 437m/rot: 411m) ist eine spektakuläre Spielbahn. Allein die Aussicht ist einzigartig und entschädigt für manchen Fehlschlag. Von einem weit hinten gelegenen Abschlag gilt es für die Herren den Ball über eine tiefe Schlucht auf den unten gelegenen Fairway zu schlagen, für Longhitter keine schwere Aufgabe, wenn sie sich links halten. Wer zu weit rechts schlägt, für den ist der Ball verloren. Die Golferin hat es hier wieder etwas einfacher, obwohl der erste Schlag über die mit dichtem Gestrüpp bewachsene Schlucht oft ein mentales Problem bedeutet. Doch wer es geschafft hat, kann sich dann nicht selten über ein Par freuen!
Wieder ist es eine tiefe Senke, dazu ein Wasserlauf an der tiefsten Stelle – Loch 15 (Par 4 Hcp 6; gelb:344m/rot: 318m) die nach einem Superdrive verlangt, damit der Ball den hangaufwärts liegenden Fairway auch erreicht. Eine Kuppe verhindert zunächst die Sicht auf die Fahne, daher den nächsten Schlag vorsichtshalber in die Mitte setzten, mit Schlag drei, landet der Ball auf dem Green, wenn er nicht von einem der beidseitig gelegenen Bunker abgefangen wird.
Am 16.Loch (Par 3 Hcp 13; gelb:148m/rot:121m) nippt wieder einmal ein See am linken Rand vom schmalen Fairway und Grün, rechts sind es Bunker einen Angriff abwehren. Wer hier einen geraden Schlag hat, kann durchaus mit einem Par punkten.
Und einmal mehr: ist ein langer gerader Schlag mit dem Driver die einzige Lösung, um den Wassergraben bei der 17 (Par 4 Hcp 10; gelb:360m/rot:328m) zu überspielen. Dann noch ein Schlag (nicht selten braucht es drei oder mehr) um den Ball über den steilen Hang hinauf auf das Green zu setzten, vielleicht liegt er aber auch rechts im Bunker oder aber im dichten Rough, das sich links breit macht.
Zu guter Letzt: am 18.Loch (Par 4 Hcp 14;gelb: /rot) geht es nochmals bergauf, die Fahne ist erst erkennbar, wenn man fast oben ist. Ein welliges Fairway, rechts Palmen im dichten Rough und links stoppen Olivenbäume den Ball. Liegt der Ball endlich am Green. Glücklich, wer mit dem zweiten Putt einlocht.
Nun, Los Arqueros Golf ist ein Härtetest auch für Pros und er ist eine wahre Herausforderung für Freizeitgolfer, die allerdings durchaus akzeptabel ist. Nicht umsonst haben seit der Eröffnung im Jahr 1991 unzählige Golfer aus aller Herren Länder diesen Golfplatz gespielt und kennen, meistens auch lieben gelernt. Der Platz liegt etwa 5 km von San Pedro de Alcntara entfernt, an der Straße nach Ronda.
Im großzügig angelegten Clubhaus findet der Golfer einen gut sortierten Pro Shop und Rezeption. Natürlich auch ein Restaurant, in dem man die Runde angenehm ausklingen lassen kann. Allerdings ein Wermutstropfen macht aus dem Vergnügen ein Ärgernis, denn die Preise für Getränke und Speisen sind ganz schön saftig!
Information:
Los Arqueros Golf&Country Club
Urb.Los Arqueros Ctr.Ronda
29650 Benahavis (Ma)
Tel. 952 784600
eMail: caddiemaster@es.taylorwoodrow.com