Dresden wird zurecht als „Elbflorenz“ bezeichnet. Auch wenn es im 2. Weltkrieg zu großen Teilen zerstört wurde, so wurde doch vieles originalgetreu wieder aufgebaut. Die Altstadt mit den Sehenswürdigkeiten Schloss, Zwinger, Semperoper, Frauenkirche etc. ist gut zu erlaufen.
Inhalt
- Golfclub Herzogswalde (Par 72, 5.905 m von Gelb)
- Golfclub Elbflorenz (Par 73, 5.996 m von Gelb).
- Golfclub Ullersdorf (Par 73, 6.256 m von Gelb)
- Golfclub Usti nad Labem (5.351 m von Gelb).
- Golfclub Cihelny (Par 70, 5.390 m von Gelb) erreichen.
- Golflclub Sokolov (Par 72, 5.916 m von Gelb).
- Golfclub Franzensbad (Par 72, 6.038 m von Gelb).
Überall locken Biergärten und Restaurants ein, sich draußen in die Sonne zu setzen und zu genießen. Dresden liegt an der Elbe und eine Dampferfahrt mit der „Weißen Flotte“ ist ein besonderes Erlebnis. Auch Radfahren lässt sich ganz vorzüglich, das Wegenetz und die Beschilderung sind gut ausgebaut.
Aber wir möchten die Stadt nicht nur kulturell erkunden, sondern auch die Golfschläger schwingen. Es gibt drei Golfplätze in der Nähe, die alle unterschiedlich sind. Wir fahren Mitte Oktober mit dem Wohnmobil Richtung sächsische Hauptstadt. Ein stabiles Hoch verspricht tagsüber Sonnenschein.
Wir fangen mit dem
Golfclub Herzogswalde (Par 72, 5.905 m von Gelb)
an. Über den Golfplatz habe ich ja schon einmal einen eigenen Bericht geschrieben. Auch beim erneuten Besuch, dieses Mal bei besserem Wetter, sind wir wieder begeistert. Allerdings nur von dem Links-Platz von Christian Althaus. Herausfordernd zu spielen, landschaftlich wunderschön, große Höhenunterschiede, schwierige, ondulierte Grüns und ein guter Pflegezustand. Ein Genuss.
Die Parklandlöcher fallen dagegen ab, auch vom Pflegezustand her. Sie sollte man zuerst spielen, oder besser noch zweimal den Linkscourse.
Das Clubhaus ist architektonisch ein Meisterstück und liegt wie eine Düne mit grasbedecktem Dach und großer Glasfront funkelnd im Tal. Sehr nettes Management, gutes Essen und ein Lob an die Greenkeeper.
Nur 20 km entfernt und wir sind beim Leading-Course-Platz
Golfclub Elbflorenz (Par 73, 5.996 m von Gelb).
Wir kommen am Nachmittag an und genießen bei sehr gutem Essen die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse.
Der Platz wurde 1992 eröffnet und liegt oberhalb des Elbtales auf sanften Hügeln, von Wald begrenzt, auf dem ehemaligen Gutshof des Freiheitskämpfers Ferdinand von Schill. Vier Bahnen (12-15) ziehen sich direkt durch den ehemals königlichen Poisenwald mit imposanten Bäumen.
Die Fairways auf den ersten neun Bahnen sind relativ breit und gerade. Man spielt über eine große Senke, so dass es dauernd bergan oder bergab geht. Highlight ist der Abschlag der 9 (Par 3), bei dem man übers Wasser so weit wie möglich auf den Gegenhang spielen muss, um in akzeptabler Schlagzahl das Grün zu erreichen.
Die Backnine sind dann schwieriger, mit schmalen Bahnen in waldreicher, hügeliger Umgebung und recht langen Par 3 -Löchern. Loch 10 hat gleich einen Teich vor dem Grün und die 18 endet mit einem Inselgrün, publikumswirksam vor der Clubterrasse.
Bahn 13 zieht sich die ersten 300 m durch eine enge Waldschneise, bevor man über eine Senke ein erhöhtes Grün anspielt. Keine Bahn ähnelt der anderen, dadurch sehr abwechslungsreich und hohe Spielfreude.
Ein guter Pflegezustand und sehr nettes Personal runden das positive Bild ab. Jetzt sind es nur ein paar Kilometer bis in die Altstadt von Dresden. Sightseeing ist angesagt!
Wir verbringen den Tag mit einer Radtour, teils auf dem Elberadweg, vorbei an imposanten Schlössern und Villen rechts und links vom Fluss. Dann noch ein Abstecher in die Neustadt mit ihrer quirligen Restaurantszene.
Abends gehen wir im Restaurant „Zum Schießhaus“ (Am Schießhaus 19, Dresden) hervorragend essen. Das Restaurant bietet beste sächsische Spezialitäten und ist sehr gemütlich. Ein Spaziergang durch die erleuchtete Innenstadt vervollständigt den erlebnisreichen Tag.
Am nächsten Morgen fahren wir von der City aus, vorbei an den Villen des Blasewitzviertels, über die Loschwitzbrücke, dem „Blauen Wunder“ zum nächsten Golfplatz, dem
Golfclub Ullersdorf (Par 73, 6.256 m von Gelb)
Das Clubhaus ist im Holzhausstil erbaut und wir werden herzlich empfangen. Der Platz wurde in den 90igern vom ehemaligen Ackerland zu einer abwechslungsreichen Parklandschaft umgestaltet. Das Gelände ist flach mit wenigen Geländewellen und ein paar Wasserhindernissen.
Zuerst sieht alles ein wenig unspektakulär aus, aber Bahnenlänge, Bunker und die fast immer erhöhten Grüns fordern einen schon. Die Backnine sind noch anspruchsvoller und interessanter zu spielen, hier kommt auch das Wasser mehr zum Tragen.
An manchen Bahnen haben Dachse ihre Spuren hinterlassen, wie uns die Greenkeeper erklären. Aber ansonsten ist der Platz in hervorragendem Zustand. Damen und Herrenabschläge liegen nah beieinander, die Par 4 Bahnen weisen fast alle Längen über 350 m auf und erfordern, in Verbindung mit Doglegs, spielerisches Können und Taktik. Am besten gefallen haben uns die Löcher 14, 15 und 17.
Nach dem Spiel genießen wir ein kühles Getränk und Essen auf der Clubterrasse (Tipp: das Wild-Vindaloo und der Kaiserschmarren waren absolute Spitze!).
Auch in der Gastronomie merkt man, dass hier Gastfreundschaft groß geschrieben wird. Ein sehr sympathischer Club.
Nach 30 km verbringen wir die Nacht im Reisemobilpark Bastei, der gleich neben dem großen P&R- Parkplatz liegt.
Am nächsten Morgen radeln wir mit klammen Fingern und kalte Ohren zum Panoramarestaurant Bastei. Von hier geht es nur noch zu Fuß weiter. Etliche Wanderwege führen auf Aussichtspunkte, bis man auf die Basteibrücke gelangt. Diese ist über 70 m lang und zieht sich durch die Felsformation der Sächsischen Schweiz. Man hat fantastische Ausblicke ins Elbsandsteingebirge und auf die 190 m tiefer liegende Elbe. Die Ruine der Felsenburg Neurathen ist die größte mittelalterliche Felsenburg der Region. Der Zugang hierzu kostet Eintritt, sonst ist alles kostenfrei zugänglich.
Eine wunderbare Stimmung war das am frühen Morgen. Als wir wieder bei unseren Rädern sind, ist der Parkplatz schon gut gefüllt und die Shuttlebusse spucken ohne Unterlass Menschentrauben aus. Nicht umsonst ist die Bastei mit 1,5 Millionen Besucher pro Jahr ein Touristenmagnet, den man am besten früh morgens oder spät abends besuchen sollte, um den Menschenmassen auszuweichen.
Jetzt zieht es uns Richtung Tschechien. In Bad Schandau kaufen wir noch einmal ein, überqueren die Elbe, fahren an der Festung Königstein vorbei und erreichen über das malerische und verwunschene Bielatal Petrovice (Peterstal). Hier gibt es, wie an jedem tschechischen Grenzübergang einen „Travelfree“- Laden, in dem man günstig Alkoholisches, Kaffee, tschechische Spezialitäten und Parfüm einkaufen kann. Falls Sie für ihr Zuhause noch ein Vogelhäuschen brauchen, werden Sie im benachbarten Geschäft in allen Variationen fündig.
Es ist nicht mehr weit zum
Golfclub Usti nad Labem (5.351 m von Gelb).
Ein riesiger Parrkplatz empfängt uns, auf dem aber nur drei Autos stehen. Ich hatte vorher per Mail eine Startzeit für den kommenden Tag um 9.00 Uhr reserviert und auch unsere Frage, ob wir mit dem Wohnmobil hier die Nacht verbringen können, wurde positiv beschieden.
Also spricht nichts gegen ein Pilsner Urquell auf der Terrasse mit schönem Blick auf den Platz. Danach unternehmen wir noch einen Spaziergang am See entlang bis zur Ortschaft Habrovice. Danach, ich bin gerade am kochen, klopft ein Mann von der Security an unsere Tür und meint, dass wir hier nicht übernachten dürfen. Als ich ihm die Bestätigungsmail zeige, ist er zufrieden und wünscht uns noch einen schönen Abend.
Am nächsten Morgen strahlt die Sonne, aber um 8.55 Uhr ist noch niemand zu sehen, bei dem wir unser Greenfee lösen könnten. Wir überlegen schon, so zu starten, als die Sekretärin mit dem Rad um die Ecke biegt. Es dauert ein wenig, bis der Computer hochgefahren ist und wir unsere Scheckkarte zücken können.
Aber es ist eh nichts los und so ist es egal, dass wir erst mit 15 minütiger Verspätung loskommen. Weit und breit kein anderer Golfer zu sehen…
Der Platz liegt am Rande der früheren Berggrube Vseborice mit einem großen Natursee.
Die ersten drei Löcher laufen parallel dazu. Der Pflegezustand ist nicht optimal und die Grüns etwas holprig. In der Nähe ist eine Müllanlage, danach aber totale Ruhe. Auf Bahn 5 haben die Wildschweine nach Futter gesucht. Die Frontline ist eher einfach und recht kurz, die Backnine interessanter. Hier wird es richtig anspruchsvoll. Bergig, oft mit erhöhten Abschlagsboxen, Doglegs, lange Bahnen und schwierig gestaltete Grüns.
Insgesamt eine schön designte Golfanlage, bei uns aber in nicht sehr gutem Pflegezustand. Inzwischen soll der Besitzer gewechselt haben und man soll sehen, dass sich auf dem Platz vieles zum Positiven verändert hat. Dann wäre er auf jeden Fall einen zweiten Besuch wert.
Wir fahren 135 km durch Nordböhmen, früher bekannt für ihren Braunkohlebergbau und Schwerindustrie. Auch heute noch sieht man viele Fabriken und teils trostlose Plattenbauten, dazwischen aber manchmal Burgen und schmucke, reich verzierte Villen aus der Jahrhundertwende, die vom ehemaligen Reichtum der Region zeugen.
Es ist fast schon dunkel, als wir den
Golfclub Cihelny (Par 70, 5.390 m von Gelb) erreichen.
Welch ein Unterschied zum vorherigen Ambiente. Ein schmuckes Hotel, livrierte Kellner, hochpreisige Autos auf dem vollen Parkplatz. Wir essen im Restaurant an einem Tisch direkt an der Glasfront mit Blick auf das beleuchtete Puttinggrün. Das Essen allerdings entspricht nicht ganz dem angedachten Niveau des Etablissements. Hoffen, dass uns der Golfplatz nicht auch enttäuscht.
Am Morgen ist alles weiß. Minusgrade machen unsere frühe Startzeit um 9.00 Uhr zunichte. Durcheinander im Sekretariat. Vor 10.30 Uhr ist an einen Start nicht zu denken. Also zurück ins Wohnmobil und ein zweites Frühstück einnehmen.
Kurz nach 10.00 Uhr dürfen wir aufs Puttinggrün und dann gibt der Starter grünes Licht für die Runde.
Der von Gary Player designte Platz ist nicht sonderlich lang, mit wenig Vorgabe, aber beileibe nicht einfach zu spielen. Die ersten 5 Löcher sind sehr hügelig, danach spielt man im Tal entlang des Flussufers der Tepla. Anspruchsvolle Par 4- Bahnen inklusive Doglegs, lange Par 3- Löcher und mehrere schräg das Flüsschen kreuzende Abschläge mit Brücken.
Die Fairways sind nivelliert und die schnellen Grüns oft von tiefen Bunkern bewacht. Nach Bahn 9 kommt ein Halfwayhaus für gemütliche Pausen. Die Preise sind für Tschechien allerdings sehr hoch. Die Straße nach Karlsbad verursacht eine leichte Geräuschkulisse, wir empfanden sie aber nicht als sonderlich störend.
Kurios: Eine Eisenbahnstrecke durchkreuzt die Anlage. Haltestelle beim Halfwayhaus. Im Greenfee enthalten ist die Nutzung des Spa-Bereiches.
Auf jeden Fall ist dieser Platz eine Empfehlung wert.
Jetzt müssen wir nur ca. 20 km, vorbei an Loket, fahren. Wegen des Stadtbildes wird Loket auch oft als das „Böhmische Rothenburg“ gerühmt. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz. Das Städtchen ist traditionell das Ausflugsziel der Kurgäste von Karlsbad. Seit dem Dreh des James Bond-Films „Casino Royale“ hier, ist die Besucherzahl der Touristen noch einmal sprunghaft gestiegen. Das merken auch wir, denn an diesem Sonntag ist kein einziger freier Parkplatz zu finden.
Also fahren wir direkt zum
Golflclub Sokolov (Par 72, 5.916 m von Gelb).
Wir geraten in eine Hochzeitsgesellschaft und können die Gäste bewundern, die sich in Kleidern unterschiedlicher Couleur präsentieren. Das Essen ist unbedingt empfehlenswert und wird uns auf der Terrasse, mit Blick auf den Golfplatz, in der warmen Sonne serviert.
Am nächsten Morgen wieder Minusgrade. Wir müssen die Teetime eine Stunde nach hinten verschieben. Trotzdem hält sich im Schatten der Rauhreif hartnäckig und überzieht die Reifen des Trolleys mit einer weißen Schicht.
In der Sonne dagegen ist es nach kurzer Zeit richtig angenehm warm. Der Platz liegt in der ehemals monotonen Mondlandschaft eines früherem Braunkohletagebaus in leicht hügeligem Gelände und ähnelt einem Linkscourse. Breite und enge Spielbahnen wechseln sich ab, es gibt Wasserhindernisse und erhöhte Abschläge und schnelle, zum Teil ondulierte Grüns.
Loch 5 und 11 haben große Höhenunterschiede und Wasser gibt es an Loch 6 und 8. Nach Loch 10 lädt ein Halfwayhaus zum Pausieren ein.
Besonders die Backnine sind gut ins Gelände integriert. Wir haben den Platz schon einmal vor ca. 10 Jahren gespielt, die damals kleinen Bäume haben inzwischen eine stattliche Größe erreicht und verdecken manchmal die nicht ganz so schönen Aussichten.
Der Pflegezustand ist richtig gut, die Greenkeeper verstehen ihre Arbeit. Wir packen zusammen und fahren 30 km zu unserem letzten Golfplatz, dem
Golfclub Franzensbad (Par 72, 6.038 m von Gelb).
Das ist für uns fast wie ein „Nach Hause kommen“. Wir hatten jahrelang eine Spielberechtigung hier und waren mehrfach jährlich vor Ort. Obwohl wir inzwischen so viele Golfplätze kennenlernen durften, rangiert Franzensbad bei uns immer noch unter den „Top Ten“. Warum? Weil hier 2003 die 18 Spielbahnen ohne größere Eingriffe in die natürliche Umgebung eines Landschaftsbildes eingepasst wurden. Fast alle Spielbahnen erstrecken sich in einer Naturkulisse mit reichem Baumbestand an Laub- und Nadelbäumen, Hecken und Biotopen. Optisch beeindruckend und sportlich anspruchsvoll sind die zahlreichen Wasserhindernisse, deren Überwindung teils Schläge über 100 m erfordert.
Absolute Ruhe auf dem Platz und das sehr abwechslungsreiche Design begeistern uns immer wieder. Man hat das Gefühl, allein auf dem Platz zu sein.
Die ersten beiden Bahnen sind eher harmlos, dann folgt ein langes Par 5 und schon beim 4. Loch muss man schlucken. Für die Herren erfolgt ein Abschlag über den See, dann steigt das Fairway steil an und als Abschluss wartet ein Grün mit 3 Plateaus.
Auch bei Loch 10 und 17 muss über frontales Wasser gespielt werden. Auf keinen Fall darf man sich nach Bahn 10 das Halfwayhaus entgehen lassen. Hier gibt es neben Getränken auch Kuchen, Suppe und Wurst. Auf der Scorekarte ist eine Pause von 10 Minuten dafür verzeichnet. Hat uns zeitmäßig aber nie gereicht …
Das Hammerloch ist die 16, ein Par 5. Erst schlägt man 280 m bergan, dann um ein Wäldchen herum und zum Schluss wird das Grün in der Senke noch von einem See und 2 Bunkern verteidigt. Einfach herrlich.
Nach der Runde hat man sich das Bier im Clubhaus mehr als verdient und viel zu erzählen.
Das Personal ist sehr nett und der Proshop gut sortiert. Vor ein paar Jahren wurde ein Wohnmobilstellplatz mit Stromanschluss angelegt und letztes Jahr kam eine Ferienwohnung im Golfclub dazu.
Sehr gut essen kann man in Hazlov im „U Drozdeku“. In der Umgebung gibt es viele Unterkunftsmöglichkeiten, teils auch mit Golf-Arrangements. Die Greenfeepreise in den tschechischen Golfclubs entsprechen inzwischen etwa den deutschen. Essen und Trinken ist immer noch günstiger, aber denken Sie dran: In Tschechien gilt die 0,0 Promille-Grenze!
Die Plätze in Tschechien, außer Usti nad Labem, können mit LeisureBreaks günstig gespielt werden. Der GC Ullersdorf akzeptiert die Golfhaftet-Karte.
1 Kommentar
Sehr schön geschrieben.
Zunächst Nachfahren verlockend.
Heike