Besonders faszinierend sind in Argentinien die alten Landklubs; für Hobbygolfer wird ihr Sport hier zum vorher nicht gekannten Erlebnis werden. In den meisten Klubs wird viel Wert gelegt auf Etikette, passende Golfkleidung und korrektes Spiel. Den Plätzen merkt man das an: Egal wo in Argentinien, also auch gleich in welcher Vegetation und Klimazone, Fairways und Greens präsentieren sich zumeist in einem einwandfreien Zustand.
Frank Byczynski, der zusammen mit seiner Ehefrau Karina Rivero Almagro hinter dem Landshuter Unternehmen Rivero Golf & Reisen steckt, kann das aus eigener Erfahrung bestätigen; für ihn als passionierten Golfer sei Argentinien eine empfehlenswerte Adresse.
Amerikanische Pflegemethoden
Die Fairways wirken überall mehr als nur gepflegt und das trotz teils tropischer Hitze. Das Geheimnis der argentinischen Green-Keeper heit tifway und ist vor allem von amerikanischen Golfplätzen bekannt. Auch in Argentinien arbeiten mittlerweile viele Klubs mit dem künstlich ausgerollten Naturrasen. Abgespielt, wird die beschädigte Rasenpartie einfach durch eine neue,
frisch gezüchtete ersetzt. Fr den Golfer hat das gleich mehrere angenehme Aspekte: Nicht genug, dass der Rasen immer saftig grün aussieht, der Ball liegt auch stets wie auf einem Teppich gelandet, fast so, als würde er auf den Spitzen der Grashalme aufsitzen. Dadurch lässt sich einfach leichter und manchmal vielleicht auch besser spielen.
Spielplätze und Nobelplätze
Viele Clubs zeichnen sich aus durch hohen Komfort und Noblesse, andere sind touristischer angelegt und lassen einen Ausflug zum Golfen zum Familienerlebnis werden. Ein Beispiel: Der Jockey-Club Cordoba ist fast schon ein kleiner Freizeitpark mit allerlei Vergnügungsmöglichkeiten.
Denn neben einer 18-Loch-Golfanlage gibt es auch ein Schwimmbecken sowie Tennis- und Paddleplätze. Die Umgebung dieses Spielplatzes wirkt sehr einladend und durch das Zusammentreffen verschiedener Sportarten an einer Adresse hat sich der Klub, der nur fnf Minuten vom Stadtkern Cordobas liegt, einen guten Namen gemacht.
An den hohen Standard des Crdoba-Golf-Clubs reicht der Jockey-Club nicht ganz, doch schließlich gilt der Crdoba-Golfplatz mit Par 72 als der wichtigste Turnierplatz in Argentinien. Profis mit Weltformat, wie beispielsweise Eduardo Romero oder Angel Cabrera, haben hier fast schon ihr zweites Zuhause aufgeschlagen. Wer Tradition und Kultur Argentiniens erforschen, auf sein Golfspiel aber nicht verzichten will, kann nach Ascochinga, ein Gebiet mit nobler Vergangenheit und Gegenwart, kommen. Auf solch geschichtstrchigem Boden wird Kultur spürbar und sichtbar an allen Ecken und Enden.
Das Vogelei-Problem
Nicht minder interessant, weil gleichermaßen faszinierend, ist Argentiniens Tierwelt, mit der sich ebenfalls fast nebenbei während einer Runde Golf Kontakt aufnehmen lässt. Typisch argentinisch sind die sogenannten Teros, die für Europer wie Möwen auf zu lang geratenen Beinen wirken.
So mancher Golfer in Las Delicias, einem Platz, der noch keine zehn Jahre auf dem Buckel hat, ist schon in harte Gefechte mit den Vögeln verwickelt worden. Immerhin ist so ein kleiner, weißer Golfball ja auch ganz leicht zu verwechseln mit so einem kleinen, weißen Tero-Ei für Vögel zumindest. Ist der Ball erst einmal in die Nhe ihrer Nester gerollt, die sie abseits des Fairways bezogen haben, formiert sich die Vogelhorde und bildet eine Verteidigungsfront. Wer sich zu nahe herantraut, auf den fliegen die Teros wie kleine Kamikaze-Piloten zu, ehe sie im letzten Moment wahrscheinlich doch erkennen, dass sie gegen das Pitching-Eisen eines Golfers machtlos sind, und deshalb seitlich anschwirren.
Doch es gibt aber auch weniger Nerven aufreibende und vor allem Ball sparender Begegnungen mit der Natur. Mancherorts sitzen zum Beispiel kleine Eulen in den Bäumen oder auf Grabhügeln, beobachten jeden Schlag und scheinen schadenfroh zu zwitschern, wenn der Ball wieder einmal in Fluss landet, über den nur die wackelige Hängebürcke führt.