Im Mutterland des Golfsports finden sich nicht nur anspruchsvolle Linksgolfplätze, sondern auch einige der raffiniertesten Golfhotels der Welt. In Herrenhäusern mit aristokratischem Stammbaum und majestätischen Landhaushotels ist das Nationalspiel eine Facette gepflegter Lebensart.
Old Course Hotel Golf Resort & Spa
Während der British Open im Juli war Schottland erneut der Mittelpunkt der Golfwelt. Das älteste aller Golfturniere wurde auf dem ältesten aller Golfplätze gespielt: dem Old Course im Städtchen St. Andrews. Auch abseits der Meisterschaft zeigt sich die Region zwischen Dundee und Edinburgh als Mekka dieses Sports. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen zehn Plätze auf Championship-Niveau – und zahlreiche weitere dieser Klasse in den umliegenden Dörfern.
Da Startzeiten auf dem Old Course rar sind, hat das Resort ein hauseigenes Golfareal aufgebaut: Der Duke’s Course stammt von Peter Thomson, dem Einzigen, der die British Open dreimal in Folge gewann. Auch den anspruchsvollen 18-Loch-Platz des Hotels hat Thomson auf das Turnier zugeschnitten. Durch einige später hinzugefügte Abschläge kommen auf dem Duke’s jedoch auch weniger routinierte Golfer ins Spiel.
The Gleneagles Hotel, Auchterarder
Nur etwa 80 Kilometer westlich von St. Andrews findet sich das Gleneagles Hotel. Auch hier fand unlängst ein bedeutendes Golfereignis statt: der Ryder Cup 2014, das wichtigste internationale Golfmannschaftsturnier. Das Hotel wurde 1924 im Stil eines französischen Châteaus inmitten eines malerischen, etwa 350 Hektar großen Anwesens errichtet. Gleich drei Plätze der Championship-Klasse finden sich hier. Die Anlagen selbst wurden von zwei der berühmtesten Golfer der Welt gestaltet: James Braid (1870-1950), fünffacher Gewinner der Open Championship, ist der Architekt von King’s und Queen’s Course. Die Pläne für den PGA Centenary, auf dem der Ryder Cup ausgetragen wurde, stammen von Golflegende Jack Nicklaus (* 1940).
Cameron House, Loch Lomond
Noch einmal 60 Kilometer weiter südwestlich steht das Cameron House, ein schottisches Herrenhaus am Ufer des Loch Lomond. Loch Lomond ist der größte Sees Schottlands und nur etwa 25 Kilometer von Glasgow entfernt. Drei Jahrhunderte lang lebten die Smollets hier, eine einflussreiche Familie, die unter anderem den Schriftsteller Tobias Smollet (1721-1771) hervorbrachte. Erst 1986 wurde Cameron House zum Hotel. Heute stehen hier 132 eindrucksvolle Zimmer und Suiten zur Wahl. Schottische Muster und Farben treffen auf kostbares zeitgenössisches Dekor.
Das Resort verfügt über einen eigenen 27-Loch-Golf-Komplex. Beeindruckend ist der 18-Loch-Championship-Platz „Carrick on Loch Lomond“ des Golfarchitekten Doug Carrick. Einige der höher gelegenen Spielbahnen bieten spektakuläre Ausblicke auf Loch und Ben Lomond. Eine Alternative ist der Neun-Loch-Golfplatz „The Wee Demon“, der selbst Fortgeschrittene fordert.
Trump International MacLeod House & Lodge
Im Jahr 2012 wurde „Trump International Golf Links“ eröffnet. Der 18-Lochplatz beglückt Spieler in malerischer Dünenlandschaft mit Panoramablicken auf die Nordseeküste oder Abstiege in abgelegene Täler.
Das historische Herrenhaus auf dem Anwesen hat Trump nach seiner schottischen Mutter, geborene MacLeod, benannt: MacLeod House & Lodge. Bis ins 14. Jahrhundert reicht die Vorgeschichte des Gebäudes zurück. Heute beherbergt es ein kleines aber feines Fünfsternehotel mit antikem Charme.
Trump Turnberry Resort
Auch das Turnberry Resort im äußersten Südwesten des Landes gehört seit vergangenem Jahr Donald Trump. Mit über 100 Jahren ist es das wahrscheinlich älteste Golfresort überhaupt. Drei Plätze stehen zur Wahl. Berühmtester ist Ailsa, auf dem bereits viermal die British Open entschieden wurde – zuletzt im Jahr 2009. Der neunte Abschlag des Platzes gilt als eine der am meisten fotografierten Spielbahnen der Welt.