Dieser PAR 67-Platz mit minimalistischen 4.347 Metern von den gelben und 3.600 Metern von den roten Tees wurde so niedrig geratet, dass hier niemand mit seiner eigentlichen Stammvorgabe an den Start gehen kann. Ergo heisst es hier zwangslufig, sich zusammenzunehmen und alles zu geben, wenn zum Schluss ein passables Ergebnis auf der Scorekarte stehen soll. Mit einem Blick in die Scorekarte knnte die Spiellust vielleicht noch vor der Runde steigen, denn der Platz enthlt nur eine einzige PAR 5-Bahn (Bahn 4 mit 438 m vom gelben und 368 m vom roten Abschlag), im Gegensatz dazu jedoch sechs PAR 3-Lcher.
Vorteil des Platzes fr alle Handicapklassen ist die bersichtlichkeit und das fast nicht existente Rough seitlich der regulren Spielpfade. Das spricht fr die Fairness, auch PE-Novizen wiederholt ein Erfolgserlebnis zu gnnen. Als Herausforderung fr jeden kann aber die Zahl und Positionierung der zahlreichen Wasserhindernisse gelten – dieser PAR 67-Kurs bietet mehr davon als die anderen Fleesensee Pltze. Zumindest zeigt sich hier, wer schon einmal das Wort „Course Management“ gehrt hat – sich also den Fortgang des Strebens zum Grn auf einer Spielbahn vor dem geistigen Auge ablaufen lsst und immer schon einen Schlag weiter in Richtung Ziel denkt. Andernfalls kann es auf dem Generali Course schnell passieren, dass der Platz den Spieler besiegt und nicht umgekehrt.
Präzision und Konzentration
Klar ist der Grundgedanke beim Entwurf des Platzlayouts: Anfnger und High-Handicapper sollen gute Chancen bekommen zu punkten, Mid- und Low-Handicapper sollen aufgrund der geringeren Spielvorgaben auf diesem Kurs etwas arbeiten mssen. Dieses Konzept trifft in der Praxis zu. Der gesamte Platz ist, auch aus topografischen Grnden, eher flach wie auch bersichtlich und daher sehr fair. Echte, weil unsichtbare, Gemeinheiten, wie auf manch anderem Geluf der Republik zu finden, wurden auf dem Generali Course ausgespart. Unbenommen dessen zeigt er sich aber trotzdessen nicht allerorts topfeben – besonders die mittelgrossen Grns fordern vor dem Putt wiederholt ein Studium der ondulierten Oberflche, um erfolgreich zu sein.
Fortgeschrittene sollten sich auch davor hten, einfach blind ins Blaue zu schlagen. Der Platz verzeiht zwar einiges, aber bei weitem nicht den bermut, der bekanntlich vor dem Fall kommt. Besonders Weitenjger werden zunehmend feststellen, dass so manches Fairway schmaler ist, als es auf den ersten Blick scheint. Auch ist das doch hohe Schilf, das die zahlreichen Wasserhindernisse umgibt oder vor allzu neugierigen Blicken schtzt, eine zumindest mentale Schwierigkeit.
Prgnantes Beispiel dafr ist die Bahn 6, ein PAR 3 mit nur 129 m vom gelben Tee (Rot: 108 m). Sehr hbsch angelegt muss zwangslufig, je nach Fahnenposition, ein schilfgesumter Teich berspielt werden, um das querliegende Grn zu erreichen. Zu lange Blle werden im Wasserhindernis hinter dem Grn fr die Nachwelt eingelagert, zu Kurze landen entweder im Teich oder versinken im geschickt positionierten kleinen Bunker vor dem Grn. Ein PAR ist hier sicher ein ordentliches Ergebnis.
Die 9. Spielbahn (PAR 4 – Herren, gelb: 295 m – Damen, rot: 241 m) fhrt in weitem Linksbogen zum Clubhaus zurck, das Grn ist aber trotz zurckhaltender Lnge nicht immer leicht in regular zu erreichen. Beim zweiten Schlag ist dies durch einen kleinen Hgel nicht immer einsehbar und zudem noch durch drei umliegende Bunker verteidigt.
Vom Abschlag schn anzusehen ist die Bahn 13 als zweitlngstes PAR 4 des Kurses (Herren, gelb: 315 m – Damen, rot: 263 m). Hier werden die Slicer angesprochen, die ohne Mhe auch mehrere Blle im rechts den Fairwayverlauf begleitenden Teich versenken knnen. Im Zielbereich warten zudem noch mehrere Bunker auf Beute.
Das vorletzte PAR 3 des Platzes, die Bahn 14 mit dem Vorgabenschlssel von 18, wirkt wie exportiert aus einer kompakten Pitch-and-Putt Anlage. Die 109 Meter von Gelb und nur 87 Meter vom roten Tee fordern jedoch echte Konzentration: Rechts unterhalb des erhhten Grns wartet der Teich der vorherigen Bahn und fnf teils tiefe Grnbunker bieten die Mglichkeit, das eventuell oder zwangslufig genutzte Sandwedge richtig flach aufdrehen zu mssen.
Auch erwhnenswert ist auch Generali’s 16. Spielbahn, ein PAR 4 mit einem recht engen und interessanten Layout. Da das Fairway durchgehend schmal gehalten ist und links wie auch rechts nasse Fsse drohen, ist Przision hier Pflicht. Auch der zweite Schlag zum Grn bietet Challenge: Auf dem Weg zum Grn muss ein kreuzender Bachlauf berspielt werden, das nicht kleine Grn selbst neigt sich von hinten nach vorne und links wie rechts warten die blichen Bunker auf Sandkistenspiele.
Ohne Frage ein ernstzunehmender Platz
Wer Fleesensee’s krzesten 18-Loch Platz betritt und ihn mit der Grundeinstellung eines lockeren 3-Stunden Spazierganges absolvieren will, sollte nach dem Einlochen am 18. Grn einmal seine Scorekarte konsultieren. Eventuell ist die hier niedergeschriebene Zahlenkolonne doch nicht ganz so, wie vorher vermutet. Beispielsweise tritt ein Handicap 20-Spieler hier mit einer Spielvorgabe von nur 16 an. Ergo ist schon eine sauber gespielte Runde ntig, bei der auch schon PAR-Ergebnisse verzeichnet sein sollten. Spieler mit frisch erworbener Platzerlaubnis brauchen deshalb aber berhaupt keine Angst und berhhten Respekt zu haben. Zwar tritt ein 54er hier mit einer Vorgabe von 49 an, kann dies aufgrund der Auslegung des Platzes aber auch erreichen, wenn mit etwas Bedacht gespielt wird.
Die Pflegequalitt des „axel lange Generali Course“ kann als exzellent bezeichnet werden und steht, egal ob es um die Grns oder die Fairways geht, den anderen Pltzen des Golf & Country Clubs in nichts nach. Sattes Grn, klare Kantensume an den Fairwayrndern, ordentlicher Bunkersand gleicher Konsistenz auf dem ganzen Platz, gut einschtzbare Ballgeschwindigkeiten auf den Grns – hier macht es wahrhaft Spass zu spielen. Wer noch einen kleinen Kick sucht, sollte sich an den weissen Tees versuchen. Von dort spielt sich der Platz 400 m lnger und es addieren sich 3 bis 4 Schlge mehr an Spielvorgabe – wenn es dann hilft. Dem Unbedarften stellt sich jedoch die Frage, ob die Course-Rater, die hier das Platz-Rating durchfhrten (Einstufung der Schwierigkeit des Platzes zur Ermittlung der CR und Slope-Werte), nur schlicht die diversen Lngen vermessen oder den Kurs auch de facto bespielt haben. Das Letztere scheint wohl eher nicht der Fall gewesen zu sein, denn so richtig leicht, wie es die Zahlen suggerieren, ist der Generali wirklich nicht.
Trotzdessen ist die 18-Loch Runde auf diesem Platz recht zgig zu bewltigen, sodass auch eine sptere Startzeit einen vollen Turn ohne Stress und das anschliessende Einkehren auf der Clubhausterrasse erlaubt. Das Greenfee von nur 40.- EUR in der Sommersaison ist hier auf jeden Fall gut angelegt.
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