Es gibt Dinge im Leben, die muss ein Mann einfach mal gemacht haben. Dazu gehört: Porsche fahren. Selbst als Grüner kann man das mittlerweile ganz ohne schlechtes Gewissen. Das liegt am Verbrauch der Autos. Höhere Fahrleistung bei niedrigerem Verbrauch, das gilt auch für den Porsche Cayenne.
Ich fahre nach Stuttgart-Zuffenhausen. Wer zu dem schwäbischen Automobilbauer möchte, der komme am Porschemuseum vorbei. Ein wuchtiger Bau. Anscheinend dachte der Architekt Delugan Meissl so den Charakter der Autos am besten einfangen zu können.
Und so ist das Museum letztendlich auch ein wenig wie der Porsche Cayenne den ich hier ein Empfang nehme. Von außen wuchtig und dadurch beeindruckend, von ihnen dann erstaunlich normal. Hier hatte ich mir von einem Porsche einfach etwas mehr erwartet als schlichte Plastikverkleidungen. Wäre da nicht in der Mitte des Lenkrads das legendäre Porsche-Wappen, mit springendem Pferd und den Geweihen, die beide zeigen, wo Porsche herkommt: Das springende Pferd ist dem Stuttgarter Stadtwappen, der Rest dem Baden-Württembergischen Landeswappen entlehnt.
Im Logensitz
Uns so fahre ich und sitze im Porsche Cayenne hoch über den anderen Autos die an mit vorbeifahren. Ich nehme die Autobahn erst mal in die falsche Richtung, so fasziniert bin ich, und vor allem so schnell. Der Cayenne erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 227 Kilometer pro Stunde. Der Cayenne S schiebt diese Grenze noch weiter nach oben und erzielt ein maximales Tempo von 252 km/h und Turbo liegt mit 275 km/h ganz vorn. Und so bin ich dann auch schon kurz vor Heilbronn als ich meinen Fehler bemerke. Auch wenn man mit einem Porsche schnell unterwegs ist: Die Geschwindigkeit merkt man nicht. Was man hört ist der beeindruckende Sound. Wenn ich auf das Gaspedal tippe und der Motor aufheult.
Der Cayenne verfügt über ein permanentes Allrad-System und kann über eine elektronisch gesteuerte Längssperre die Kraftverteilung auf der Vorder- und Hinterachse variieren. Eigentlich will ich mit diesem Wagen gar nicht über die Autobahn fahren. Ich will in die Berge, ins Gelände. Es geht über die A8 nach Süden.
Biegt man hinter München von der Autobahn ab, ist der Golfplatz Valley nicht weit. Vor der Kulisse der Tegernseer Alpen liegt der Platz, entworfen von dem kanadischen Architekten David Krause. Einen 27-Loch-Designer-Course und einen 9-Loch-Golfpark gibt es, das Greenfee ist ordentlich.
Vom Truppenübungsplatz zum Golfplatz
Vormals als US-Militärbasis genutzt, wurde das Gelände unter umweltpolitischen Gesichtspunkten und in Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden in die ursprüngliche Hügelform zurückverwandelt.
Weitläufige Grüns mit einer Gesamtspiellänge von maximal 7.300 Metern, die in verschiedenen Kombinationen bespielt werden können, machen die Golfanlage zum längsten Turnierplatz in Deutschland. Dabei geben Hindernisse wie Seenlandschaften mit Inselgrüns und sanfte Höhenondolierungen dem Platz seinen unvergleichlichen Charakter.
Das Clubhaus im toskanischen Stil ist dabei fast ein Fremdkörper im bayrischen Voralpenland. Wir wollen es an diesem Tag bayrisch-rustikaler, verstauen die Golfschläger im geräumigen Kofferraum und fahren weiter, vorbei am Tegernsee, nach Wildbad Kreuth. Hier kann nicht mehr viel kommen. In den Bergen liegt die Grenze zu Österreich. Aber für so ein Geländegängiges Fahrzeug sollte das kein Problem sein – ist es auch nicht, denke ich als der Wagen schließlich vor einer rustikalen Hütte steht. Ringsum Wald, unten rauscht ein Bach.
Der Cayenne ist eine Verbindung von Onroad- und Offroad Fahreigenschaften. Dafür sorgt das „Porsche Traction Management“ (PTM), welches die Motorkraft im Grundmodus zwischen den Hinter- und Vorderrädern im Verhältnis 62:38 verteilt. Viel Technik und Ingenieurskunst steckt in dem Auto. Aber all das vergisst man hier oben im Wald. Und man freut sich, denn es steht schließlich noch der Heimweg an.