Reisen in weit entfernte Länder, um dort Golf zu spielen. Das ist, so verkürzt, alles andere als nachhaltig. Wie es gelingen kann, auch Golfurlaub möglichst nachhaltig zu gestalten, das zeigen wir in diesem Beitrag.
Ziele und Jahreszeit mit Bedacht wählen
Golfplätze für sich betrachtet sind kein Problem für die Umwelt. Vielmehr können Sie als Biotope eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Ein Problem werden sie dann, wenn etwa in sehr trockenen Regionen Golfplätze angelegt werden und dann mit viel Aufwand bewässert werden müssen. So liegt der Wasserverbrauch für einen 18-Loch-Golfplatz in Mitteleuropa im Sommer bei etwa 35.000 m3 pro Jahr. In wärmeren Gefilden ist der Wasserbedarf schon zehnmal so hoch. Dieser Wasserbedarf ist in manchen Regionen ein echtes Problem.
Auch in manchen Urlaubsregionen finden sich solche Golfplätze. Das Wasser, welches hier für die Bewässerung verwendet wird, fehlt oft an andere Stelle. Solche Regionen und Plätze sollte man vermeiden, wenn man auf einen nachhaltigen Golfurlaub wert legt. Und auch einmal nicht ganz perfekten Rasen in Kauf zu nehmen, gehört dazu.
Manche Golfanlagen orientieren sich an bestimmten Umweltnormen und machen dies auf der Website kenntlich. In Deutschland kann dies die Teilnahme am Programm „Golf und Natur“ vom Golfverband sein, auf internationaler Ebene das „OnCourse-Programm“ der GEO Foundation. Diese Golfanlagen verpflichten sich, besondere Anforderungen in den Bereichen wie Natur, Wasser, Energie, Versorgungskette, Umweltschutz und sozialem Engagement einzuhalten.
Flugreise in den Golfurlaub
Viele Golfer sind mit der eigenen Golfausrüstung auf den Weg zum Reiseziel. Das ist verständlich, schließlich spielt man gerne mit den Golfschlägern, die man kennt. Und auf der anderen Seite sorgt jedes Kilogramm Gepäck für mehr Emissionen. Eine Möglichkeit ist es daher, sich die Golfausrüstung vor Ort zu leihen, anstatt mit diesem Golfgepäck auf Reisen zu gehen. Das spart nicht nur Geld, denn viele Fluggesellschaften lassen sich den Transport mittlerweile gut bezahlen, sondern es reduziert auch die Emissionen des Flugs. Generell gibt es natürlich die Möglichkeit, die man auch nutzen sollte, die Emission des Fluges zu kompensieren.
Andere Verkehrsmittel wählen
Grundsätzlich stellt sich aber die Frage, ob es immer eine Fernreise sein muss. Es gibt viele Ziele für einen Golfurlaub, die sich auch mit der Bahn erreichen lassen. Und bislang ist hier der Transport des Golfgepäcks kostenfrei möglich. Viele Hotels bieten eine Abholung am Bahnhof an, so lässt sich eine entspannte Anreise organisieren. Für Reiseziele in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch Frankreich oder andere Nachbarländer kann das eine Option sein.
Außerdem gibt es immer mehr Golfplätze und Hotels, die auf den Parkplätzen die Möglichkeit bieten, Elektrofahrzeuge zu laden. Auch diese Option können Golfer in Anspruch nehmen
Hotels sorgsam auswählen
Auch bei der Wahl des Hotels können Golferinnen und Golfer auf Nachhaltigkeit achten. So gibt es immer mehr Golfhotels, die dem Thema Beachtung schenken. Dazu gehört etwa, auf Einwegplastik zu verzichten. Orientierung bieten hier entsprechende Programm, wie beispielsweise das EarthCheck-Siegel für nachhaltigen Tourismus. Dieses Siegel ist vom Global Sustainable Tourism Council anerkannt und überprüft die Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft.