Warum sind Golf Schäfte quasi der Motor eines guten Golfschlägers? Es ist der einzig mögliche Weg, die Energie bzw. die Kraft des Golfers auf den Schlägerkopf zu übertragen. Während des Treffmomentes selbst ist es nicht so wichtig, aber der Schaft ist entscheidend um das Schlägerblatt „square“, also im rechten Winkel zur geplanten Schlagrichtung, zu bringen. Und dies wird wiederum beeinflusst durch die richtige Schwungebene.
Der Treffmoment dauert nur eine 50millionstel Sekunde. Also ein wirklich winziger Moment. Wenn der Schaft also auf einen Fehlschlag reagieren soll ist der Ball längst weg. Deshalb spielt der Schaft hierbei, egal was Schaft-Hersteller vielleicht erzählen, keine Rolle.
Welche Materialien für Golfschäfte gibt es?
Zur Information zu den Materialien: Es gibt Stahlschäfte, diese sind in der Regel immer 1 inch kürzer, da sie wesentliche Vorteile hinsichtlich des Torques, das bedeutet der Verwindungssteifigkeit gegenüber Graphitschäften haben. Der Nachteil gegenüber Graphitschäften, das andere weit verbreitete Material ist, dass Stahlschäfte bei weiten nicht so flexibel und leicht zu handhaben sind. Für den Durchschnittsgolfer sind Graphitschäfte besser geeignet als Stahlschäfte, die heute meist nur noch von Profis und sehr guten Spielern benützt werden.
Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, dass schlägertechnisch gesehen zwei Dinge die Weite eines Balles beeinflussen. Zum einen die Länge des Schaftes (Hebelgesetz: je länger der Schaft, desto weiter. Allerdings haben die Regelhüter beim aber R&A hier gewisse Grenzen gesetzt) und zum anderen der Winkel des Schlägerblattes, beim Golfschläger Loft genannt.
Die Flexibilität
Golfschäfte besitzen auch eine unterschiedliche Flexibilität. Grob lassen sie sich folgendermaßen einteilen:
- in L, vorzugsweise für Damen, daher auch Lady-Schaft
- R= Regular, Herren,
- S= Stiff mit einer härteren Flexibilität bei größerer Schwunggeschwindigkeit
- Extra –Stiff = für Spieler, die eine schneller Schwunggeschwindigkeit haben
Der Loft beim Golfschläger
Je niedriger der Loft eines Golfschlägers (zum Beispiel 8 Grad für einen Driver), umso niedriger ist die Flugbahn, bzw. der Abflugwinkel. Allerdings fliegt der Ball auch um so weiter. Umgekehrt gilt es ebenso: je höher der Loft ist, nehmen wir beispielsweise 52 Grad bei einem Pitiching-Wedge, umso höher, aber auch kürzer fliegt der Golfball.
Leider gibt es keine internationale Reglementierung, wie etwa Industrienormen (DIN oder Din-Normen) im Golfschlägerbau. Daher hat man als Golfer leider oft große Schwierigkeiten, sich in dem Irrgarten beim Schlägerkauf zurechtzufinden. Grundsätzlich neigt der Golfer bei seiner Kaufentscheidung immer eher zu Schlägern, bei denen er das Gefühl hat mehr Weite zu erzielen. Und die Industrie unterstützt natürlich diesen Gedanken, um neue Produkte so zu bewerben.
An das Handling denken
Ich rate immer daran zu denken, dass Golf ein Zielspiel ist, welches Genauigkeit und Handlig erfordert. Dies sollte der beste Anhaltspunkt beim Kauf neuer Ausrüstung und bei der Wahl der Golfschäfte sein.
Lassen Sie sich auf alle Fälle, bei der Wahl von Ihrem Golfpro beraten. Er kennt Ihren Schwung und IhrecSchwunggeschwindigkeit besser als andere Verkäufer.
Das Zusammenspiel aus Schläger, Golfschaft und eigener Schwunggeschwindigkeit und auch die Wahl des geeigneten Balles ist beim Erwerb besonders zu beachten.
Im Vordergrund sollte immer das Vertrauen in das Gerät stehen und nicht, was die Werbung diverser Hersteller oder das eigene Ego vorgeben.
Autor: Heinz Schmidbauer