Nach 112 Jahren ist Golf bei den Spielen in Rio im August erstmals wieder olympische Disziplin. Als einzige Österreicherin tritt da die erst 27-jährige Christine Wolf an. Die Tirolerin spielt seit ihrem 10. Lebensjahr Golf, ist seit 2012 Profi und gilt als eine der Medaillenhoffnungen Österreichs in Rio.
Rio, meint Christine Wolf, sei nicht ganz real. „Noch nicht“, ergänzt die 27-Jährige lachend. Denn natürlich weiß Österreichs beste Golferin, dass Rio de Janeiro existiert. Schließlich finden dort im August die Olympischen Sommerspiele statt. Vom 5. bis zum 21 August 2016. Offiziell unter dem Titel „Spiele der 31. Olympiade“. Tausende Athleten fiebern den Spielen entgegen. Haben jahrelang trainiert. Hoffen, bangen, fiebern. Und werden dann, im August, alles geben. Um nicht nur dabei zu sein: Realer als Rio kann ein Sportgroßereignis eigentlich nicht sein.
Christine Wolf weiß das alles. Und wiederholt Mitte Juli mitten am Golfplatz in Bad Waltersdorf, einen Steinwurf weit vom Falkensteiner Therme & Golf Hotel Bad Waltersdorf diesen einen Satz: „Ganz real ist Rio für mich tatsächlich noch nicht. Die Botschaft ist zwar angekommen – aber so wirklich realisiert …“ Christine Wolf lacht noch einmal: Es macht eben doch eine Unterschied, ob man als „Option“, als „Geheimtipp“ oder als „so gut wie fix“ gehandelt wird – oder ob man das Ticket nach Rio dann wirklich in der Tasche hat.
An die Kandidatinnen-Attribute und an das „so gut wie fix“-Etikett hatte sich die junge Tirolerin in den letzten Monaten schon beinahe gewöhnt. Aber als dann Mitte Juli die definitive Zusage kam, dass Wolf im August nach Rio fahren wird, war das doch etwas Anderes. „Das muss erst bei mir ankommen. Das dauert noch ein paar Tage.“
Rio schreibt Golfgeschichte – Christine Wolf ist dabei
Ein Olympiaticket an sich ist schon etwas Außergewöhnliches. Aber die Tiroler Profigolferin wird nicht nur Olympiageschichte schreiben weil sie in ihrer Disziplin als einzige Österreicherin (Bernd Wiesberger spielt natürlich ebenfalls – aber eben bei den Männern) antreten wird – sondern weil in Rio auch Golfgeschichte geschrieben werden wird: Nach 112 Jahren ist Golf heuer erstmals wieder olympische Disziplin.
Und auch wenn es aus heutiger Sicht schlüssig und logisch klingt, dass die Proette aus Igls in Tirol da mit dabei ist, ist es für die Elite-Spielerin mit dem Falkensteiner-Logo auf Kappe und Dress doch alles andere als selbstverständlich, in Rio zu spielen: Zur Weltelite zu zählen ist an sich schon mehr als außergewöhnlich – in den Olymp aufzusteigen aber dann doch etwas anderes. Auch wenn Wolfs Karrierekurve seit langem und kontinuierlich nach oben zeigt. Und die Geschichte in einem Alter begann, in dem die meisten nicht einmal wissen, was Golf überhaupt ist.
Mit zehn Jahren begonnen
Schon im Alter von zehn Jahren stand die in Igls aufgewachsene Christine Wolf auf dem Golfplatz – und spielte. Ihre Eltern waren – und sind – begeisterte und versierte Golfer, die sehr rasch das offensichtliche Talent der Tochter nicht nur erkannten, sondern auch – spielerisch – förderten.
Wobei Wolfs Weg ins Profilager von den Eltern nicht als Karriereplan angedacht war: „Am Anfang war die Mama ein bisserl skeptisch. Aber als sie dann gesehen hat, dass das wirklich total meins ist, haben meine Eltern mir alle Unterstützung zukommen lassen.“ Wichtig, betont Wolf immer wieder, sei aber auch ihr selbst die berufliche Absicherung vor dem Wechsel ins Profilager gewesen: in den USA studierte sie Marketing und Management – und reüssierte nicht nur dort, sondern machte sich auch bei Amateur-Turnieren einen Namen.
Christine Wolf: Profi mit 24
Den Sprung ins deutlich kältere Wasser des Profisports wagte die 1989 geborene Tirolerin dann 2012 –mit 24 Jahren. Und gewann fast auf Anhieb in der zweithöchsten europäischen Damen-Tour ihren ersten Turniersieg. Seit 2014 ist Wolf in der höchsten Spielklasse etabliert und eine fixe Größe. Sie wurde schon bald als mögliche Olympia-Starterin genannt, doch spätestens seit sie 2015 als weltweit 36 beste Frau beendete, galt sie nicht länger bloß als Geheimtipp für ein Olympia-Ticket mit Medaillenchance: 112 Jahre nachdem Golf zuletzt olympisch war, dürfen heuer die jeweils 60 besten Männer und Frauen antreten.
Freilich: Dass sich da ein Club von (Multi)-Millionären in Rio auf dem brandneuen Olympiakurs ein Stelldichein geben wird, gilt höchsten bei den Männern. Frauen verdienen im Profi-Golf immer noch weit weniger als ihre männlichen Kollegen: 45.000 Euro waren es bei Wolf 2015. Bei den Männern hat im Geldranking unter den Top 40 kaum einer weniger als eine Million verdient. „Ich könnte darüber jammern – oder durch mein Spiel beweisen, dass Frauen beim Golf genauso gut sind“, hält die junge Proette wenig davon, diesen eklatanten Unterschied nicht als Ansporn zu sehen.
Dennoch sind Sponsoren und Partner auf diesem Weg gerade deshalb unendlich wichtig. Und mit der Falkensteiner-Gruppe hat Christine Wolf schon früh einen Partner gefunden, der ihre Karriere langfristig und nachhaltig unterstützt.
Darauf, schon von Anbeginn zu den Unterstützern der jungen Golfspielerin gezählt zu haben, ist Falkensteiner CEO Otmar Michaeler deshalb stolz: „ Gerade zu Beginn der Karriere haben viele junge Sportler keine oder nur geringe Chancen auf finanzielle Unterstützung durch Sponsoren – da sie eben noch keine „Big Player“ sind, die man als Firma oder Sponsor vermarkten könnte.“
Golfen mit der Olympia-Proette
Für die Unterstützung revanchiert sich die sympathische Tirolerin nicht nur durch ihr Auftreten als Testimonial für Falkensteiner, sondern auch im direkten Kontakt mit den golfaffinen Gästen der Südtiroler Hotelkette: Golfen mit der Proette zählt in den Falkensteiner Golf-Hotels zu den absoluten Highlights – und das Etikett „Olympia-Golferin“ wird den Ansturm und den Andrang auf diese Möglichkeit, mit einer der auch bisher schon besten Golferinnen der Welt am Platz zu stehen, wohl alles andere als abebben lassen.
Davon, für Österreich zu den olympischen Spielen zu fahren, hätte die Top-Golferin noch vor wenigen Jahren selbst übrigens nicht zu träumen gewagt. Über Platzierungen oder gar Medaillenchancen will sie deshalb auch gar nicht spekulieren: „Golf ist ein Sport, bei dem unheimlich viel passieren kann. Wo es auf so viele Kleinigkeiten und Details ankommt. Sicher: Wenn alles passt, dann ist alles möglich. Aber ich bin jetzt einfach stolz und glücklich, dass ich mit nach Rio fahren darf. Denn es ist für jeden Sportler und jede Sportlerin die allergrößte Ehre, bei olympischen Spielen für das eigene Land antreten zu dürfen.“