Für mich als Profigolfer, stellt sich immer die Frage: warum klappt dies bei mir nicht so, dass ich nicht mehr so weit drive mit über 50!
Oder warum gewinnt ein Nick Faldo oder Greg Norman oder Bernhard Langer plötzlich keine Turniere mehr er spielt- ja nun wirklich lange genug…und sollte es ja allmählich besser können als vor 20-30 Jahren.
Scheinbar ist diese Regel im Amateur-Golf, dass man dem Alter Tribut zahlen muss, außer Kraft gesetzt worden?
Ich vermute eher, dass hier eine gewisse Eitelkeit zutrifft. Wer will schon zugeben, dass man älter wird und nicht mehr so leistungsfähig ist!
Aus diesem Grunde spielt man daher keine Turniere mehr und das Handicap bleibt plus minus ziemlich bestehen, und zweitens unser Handicapsystem.
Unser äusserst kompliziertes Handicapsystem gehrt in meinen Augen total abgespeckt. Beispielsweise um von Handicap 19 auf 20 zurückgestuft zu werden müssen Sie schon 10 x Ihr Handicap nicht erspielen und zudem außerhalb der sogenannten Schonschläge sein.
Dies bedeutet: 10 x ein riesiges Misserfolgserlebnis, an 10 Wochenenden im Jahr!
Keine Frage, dass der Otto Normalgolfer dazu keine Lust hat, sondern nur Frust.
Letztendlich bedeutet dies auch: spielt Otto Normalverbraucher anstelle 19 halt mit einem HC 20 ist dies wirklich so ein großer Unterschied!
Wie viele andere glaube ich: nein.
Wenn man nun in die Jahre komm, auch zurückgeworfen durch diverse Verletzungen usw. wäre es durchaus sinnvoller, dass man nicht einige Jahre Frustgolfspielen muss oder sich eine Aufgabe des Golfsports überlegt oder das Turnierspielen ganz streicht,(man will ja sein gutes Handicap behalten,auch wegen der Eitelkeit) indem man das Handicapsystem vereinfacht und abspeckt!
Nicht nur den Älteren oder den Älter werdenden Golfer/innen wäre damit geholfen. Auch für neu zu gewinnende Golfspieler die in zeitraubenden Berufen stehen, die manchmal 1-2 Jahre weniger spielen können oder aussetzten müssen. Auch nach Krankheit etc.) für alle wäre ein durchlässigeres und bedarf gerechteres Handicapsystem vorteilhaft.
Warum als Vorschlag, besonders heute im Zeitalter der PC, stehen in den Clubs nicht Computers bereit, in die die/ der Spieler/in jede gespielte Runde mit einem Partner eintragen kann. Der Durchschnitt der z.B. 10 besten Runden des Jahres ergibt das Handicap. Ein System auf dieser Basis wäre wesentlich einfacher unkomplizierter und ehrlicher.
Es entspricht dem aktuellen Leistungsstandard der Golfer eher und macht mehr Freude. Außerdem delegiert und erzieht er alle Golfer zu mehr Ehrlichkeit und Verantwortung in allen Bereichen seines Golfspieles. Oder denkt man, dass man durch noch soviel Kontrolle jemand, der nicht regelkonform spielt, dazu bringt die Regeln einzuhalten? Soviel Kontrolle werden wir nie erzielen, um diese Golfer zu erreichen!
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass auf der Basis, des von mir vorgeschlagenen Systems Golfen für viele wieder attraktiver werden kann. Vielleicht regt dieser Artikel einige Verantwortliche zum Nachdenken an….
Herzlichst
Ihr
Heinz Schmidbauer