Für viele Golferinnen und Golfer sind die Golfprofis Vorbilder. Wer will nicht wie ein Tiger Woods oder wie Rory McIlroy spielen, um nur zwei Beispiele zu nennen? Die Golfindustrie setzt auch auf den Werbeeffekt der Profis und bezahlt diesen viel Geld, wenn sie die Produkte der Firmen spielen oder vorzeigen.
So nehmen doch viele Amateurgolfer gerne beispielsweise den Driver, den Tiger Woods spielt, in der Annahme, dass dann die eigenen Drives auch besser werden.
Dieses Phänomen funktioniert leider nicht immer. Nicht nur, dass die Drives der Amateure nie so weit fliegen wie diejenigen von Woods, die Profis enttäuschen mit ihren Verhalten auch oft die Industrie. Markenschädliches Verhalten ist das Risiko, welches die Firmen eingehen, wenn man zu sehr auf eine Person – sprich Spielerinnen und Spieler – setzt. Gerade Woods ist hier ein gutes Beispiel, er hat nach seinen diversen Troubles in den letzten Jahren, die Verkaufszahlen seiner Werbepartner einbrechen lassen. Prompt verlor er auch einige lukrative Verträge. Es gäbe noch eine Reihe anderer Sportler, auch in anderen Sportarten, wo Fehlverhalten, ausbleibende Erfolge, markenschädliches Verhalten und anders zu Einbußen führten. Eigenartigerweise treten Profigolferinnen werbemäßig kaum in Erscheinung und sehr selten gelingt es ihnen, lukrative Werbeverträge zu bekommen. Immer noch führt das Damenprofigolf ein Schattendasein, ganz im Gegensatz zum Beispiel beim Damenprofitennis.
Die Shot Clock Regel
Kommen wir zu einem anderen Thema. Vor einiger Zeit wurde die die Shot Clock Regel bei den Amateuren eingeführt, um endlich das langsame Spiel und die sechs Stunden Runden aufzulösen. Dies wird auch im Profilager heiß diskutiert.
Das viel zu niedrige Spieltempo des Pro Bryson DeChambeau erhitzt die Gemüter auf der PGA Tour. Hier geht es nicht nur um die Einhaltung von Regeln, sondern auch um die Frage: Ist dieses Verhalten unsportlich? Das minutenlange Lesen von Puttlinien und das Grübeln über die Schlägerwahl von DeChambeau, Spitzname „der Professor“, bringt seine Mitspieler in Rage und ist sicher kein Vorbild für das soeben eingeführte Shot Clock System. Doch Regeln sind wirkungslos, wenn sie nicht strikt umgesetzt werden oder schützt ein Name vor Sanktionen?
Die Hosen-Frage
Für Furore sorgt auch die Mitteilung, dass das lange ungeschriebene Gesetz, nach dem Profigolfer Turniere in langen Hosen spielen, erstmalig in Malalane in Südafrika aufgeweicht wurde und davon eine Ausnahme gemacht wurde. Auch ich bin kein Befürworter kurzer Hosen für Pros. Außer der Tradition sind vielleicht nicht alle Beine der Profis sehr ansehnlich! Zudem, wenn ich mich an meine eigenen Turniere in Südafrika vor vielen Jahre erinnere, war der kaum vermeidbare Sonnenbrand bei 40 Grad an Armen und Nacken und an den Beinen wenig wünschenswert. Proetten, weibliche Profis, etwa dürfen längst Knie zeigen. Legings aber sind nach wie vor nicht erlaubt. Bei Zuwiderhandlung, so tickt die Golfwelt, drohen Geldstrafen.
Eine weitere Änderung ist vielen Golferninnen und Golfern vielleicht noch nicht bewusst geworden. Vermissen Sie die Bezeichnung: „PGA European Tour oder PGA of Europe“?
Wahrscheinlich ist Ihnen dies noch nicht aufgefallen. Aber nach vielen vielen Jahren gab es eine gravierende Änderung aufgrund von Namensrechten. Die PGA of Great Britain und Irland konnten sich mit den anderen Ländern nicht einigen. Deshalb firmiert jetzt die Tour unter dem Namensrecht European Tour (also ohne PGA) und der Zusammenschluss der einzelnen Golflehrerverbände nicht mehr wie bisher PGA of Europe, er heißt jetzt:
Allen verehrten Lesern/innen darf ich auf diesem Wege bereits frohe Weihnachten und ein golfreiches Neues Jahr 2020 wünschen!
Erlauben Sie mir auch einen Hinweis in eigener Sache: Sollten Sie noch für Golffreunde/innen ein Geschenk für Weihnachten suchen: Mein neuestes Buch „ Die Jagd nach Golf“ erschienen im Rediromaverlag ist im Buchhandel oder bei Amazon erhältlich.
Schönes Spiel
Ihr