Das Violinenkonzert von Tschaikowski galt lange Zeit als unspielbar und stellte sogar den ursprünglichen Widmungsträger Leopold Auer als weltberühmten Virtuosen vor unlösbare Probleme. Er lehnte es 1878 als „unspielbar“ ab. Erst eine neue Technik machte das Unspielbare für ihn spielbar. Auch David Garret, einer der besten Solisten unserer Zeit, übt schwierige Passagen, indem er sie in Bewegungsdetails zerlegt. So wird dann aus einem Presto ein Largetto und man bekommt genügend Zeit, sich mit jeder Note zu beschäftigen.
Was bedeutet das für Golfer?
Auch der Golf Professional konzentriert sich beim Aufbau einer neuen Technik auf Details im Schwungablauf und übt schwierige Passagen, indem er sie in Bewegungsabschnitte zerlegt. Die „golfing machine“ von Homer Kelley ist dabei eine wertvolle Hilfe und einer der ganz großen Verfechter dieser Methode ist Bryson DeChambeau. Er hat auf der Basis der „golfing machine“ technisch schwierige Passagen im Schwung in Bewegungsdetails zerlegt und eine neue Kernbewegung definiert. Unter Ausnutzung der Schwerkraft und der Trägheitskräfte überlässt er die Abstimmung in der Hauptsache den natürlichen Kräften – der Schwerkraft – und verlässt sich auf die Physik der Pendeldynamik.
Golfen ist kein Sonntagsspaziergang in schöner Natur, Golf ist eine Sportart, für die viel Training erforderlich ist. Und es wird fleißig trainiert, aber nicht so, wie die Virtuosen. Für die meisten Golfer ist der Golfschwung nämlich ein Kraftakt, die Bälle sollen möglichst weit fliegen. Anders die Short Golfer, sie trainieren Schlag-Richtung und -Dosierung. Auf einer maximal 20 Meter langen Short Golf Spielbahn will man auch nicht lang sein, sondern präzise.