Ob Knochenbruch, Bänderzerrung oder Muskelfaserriss: Verletzungen des Bewegungsapparates erfordern immer eine mehrwöchige Trainingspause. Als Golfer möchte man natürlich so bald wie möglich wieder auf dem Platz stehen. Damit das gelingt, können Reha-Maßnahmen helfen. Eine langjährig bewährte und hocheffektive Methode für den gezielten Muskelaufbau nach verletzungsbedingten Pausen ist das Training mit Elektromuskelstimulation (EMS). Doch wie genau funktioniert EMS und wie können ambitionierte Golfer davon profitieren?
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Golfen nach einer Verletzung: Der Wiedereinstieg ist nicht leicht
Der Wiedereinstieg nach einer Operation oder Verletzung ist eine Herausforderung, die nicht unterschätzt werden sollte. Je länger die erzwungene Ruhephase, desto mehr haben sich die Muskeln in der betroffenen Körperregion zurückgebildet. Auch die Kondition und die Beweglichkeit sind nach einer Trainingspause spürbar schlechter. Dazu kommt oft eine gewisse Unsicherheit, gerade was die Bewegung angeht, bei der man sich die Verletzung zugezogen hat: Kann man wirklich schon wieder fest auftreten oder eine schwungvolle Drehung wagen?
Klassische Reha: Anwendungen und Krankengymnastik
Genau hier setzt die Rehabilitationsmedizin an. Neben physikalischen Anwendungen wie bspw. Massagen zur Lockerung verspannter Muskeln ist es insbesondere die Krankengymnastik, die den Kraft- und Konditionsaufbau nach Verletzungen unterstützt.
Die Auswahl der Übungen und die Anleitung zum Training übernimmt ein Physiotherapeut, zumeist mit der Maßgabe, das Training anschließend selbstständig fortzuführen. Schlüssel zum Erfolg sind in jedem Fall die schrittweise Steigerung der Belastung sowie die Beachtung der korrekten Bewegungsabläufe.
Mit EMS schneller zur alten Leistung zurück
Das Training mit Elektromuskelstimulation ist eine Methode, die sich im Reha-Bereich über Jahrzehnte bewährt hat. Das Grundprinzip ist einfach: Die Muskeln werden durch elektrische Impulse stimuliert und zur Kontraktion gebracht. Diese Impulse werden durch Elektroden auf die Haut übertragen, dringen tief ins Gewebe ein und können sehr gezielt auch tiefer liegende, mit herkömmlichen Übungen nur schwer erreichbare Muskeln ansprechen.
Die Wirksamkeit des EMS-Trainings ist durch zahlreiche sportwissenschaftliche Studien belegt: Der erreichbare Trainingseffekt liegt dabei messbar höher als bei herkömmlichem Krafttraining. Und so wundert es nicht, dass EMS auch im Spitzensport immer häufiger zum Einsatz kommt, wenn es darum geht, die Schnellkraft bzw. Kraftausdauer ausgewählter Muskelgruppen gezielt zu stärken.
Ausdauer, Schlagkraft und Koordination: Wie Golf den Körper fordert
Die körperliche Herausforderung des Golfsports wird in Deutschland vielfach unterschätzt und zum Teil sogar belächelt – das weiß Dennis Pusch aus eigener Erfahrung. Er ist lizenzierter Fitnesstrainer, Mental Coach und begeisterter Golfer. Derartigen Vorurteilen begegnet der erfahrene Fitnesstrainer mit harten Fakten: „Man läuft im Schnitt 12-15 km über den Golfplatz. Das ist natürlich nicht direkt vergleichbar mit einem Cardio-Workout, aber um diese Entfernungen zu schaffen, muss man fit sein.“
Dazu kommt der Abschlag, eine explosive Kraftentfaltung, die ein reibungsloses Zusammenspiel von Muskeln und Gelenken erfordert. Und das nicht nur einmal, sondern „etwa 72 Schläge bei einer 18-Loch-Runde“, wie Pusch im Interview mit myostyle vorrechnet.
Muskelrehabilitation mit EMS: Gezielter Kraftaufbau für Golfer
Sowohl die Ausdauer als auch die Schlagkraft gilt es nach einer Verletzungspause bewusst wieder aufzubauen – nicht nur, um ein schönes Spiel zu machen, sondern auch, um überlastungsbedingten Verletzungen vorzubeugen.
Die Kraft für den optimalen Abschlag kommt vor allem aus Brust und Schultern. Dazu braucht es einen stabilen Core, also eine starke Bauch-, Rücken- und Gesäßmuskulatur, um dem Golfschwung die nötige Stabilität zu geben. Und genau diese „Golfmuskeln“ lassen sich mit EMS-Technologie ganz gezielt trainieren.
Bis vor kurzem waren EMS-Interessierte auf Reha-Zentren oder EMS-Studios angewiesen. Doch nun haben Anbieter wie myostyle EMS-Systeme entwickelt, mit denen man zu Hause trainieren kann – unabhängig von Öffnungszeiten, ohne lange Anfahrtswege, ganz bequem zwischen Fernseher und Sofa. Die zugehörige App bietet vielfältige Workouts für jedes Fitnesslevel oder Trainingsziel und führt Schritt für Schritt durch die Übungen.
(Natürlich gilt hier, wie bei jeder anderen Trainingsmethode auch, dass bei gesundheitlichen Problemen oder in der Rehabilitationsphase nach einer Verletzung die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Physiotherapeuten ratsam ist.)
EMS im Golfsport: Interview mit Experte Dennis Push
Wie wirksam das EMS-Training für die körperliche Fitness und nicht zuletzt auch für die schlanke Linie ist, kann Golfexperte Dennis Pusch aus eigener Erfahrung bestätigen. Dazu betont er im Interview mit myostyle auch praktische Aspekte: „Eine sehr positive Seite des EMS-Trainings ist der geringe Zeitaufwand. Denn es sind nur kurze Trainingszeiten notwendig, die man hervorragend in den Alltag integrieren kann.“ Oder anders gesagt: Anstatt unnötig lange Sessions im Fitnessstudio zu verbringen, hat man mehr Zeit für den Golfplatz!
Apropos: Wer möchte, kann den eigenen EMS-Anzug sogar beim Golfen tragen – so wie Dennis Pusch es häufig tut. Das bringt natürlich einen zusätzlichen Trainingseffekt. Doch Pusch ist nicht nur Fitnesstrainer und Ernährungsberater, sondern auch Mental Coach – und so überrascht es nicht, dass ihn vor allem die mentale Herausforderung beim Golfspiel reizt: „Dabei muss man sich über 4-5 Stunden konzentrieren und fokussieren, um wirklich erfolgreich zu sein. Das fasziniert mich sehr.“