Viele Golfer treibt die Frage um, wie halte ich mich im Winter fit?
Nun, jeder Golfer in unseren Breitengraden hat Entzugserscheinungen in der kalten Winterzeit. Natürlich lässt sich diese Zeit mit ein bis zwei Wochen Golfurlaub in südlichen Gefilden überbrücken. Aber was macht man in der restlichen Zeit?
Der Trainingsplan
Aus meinen Erfahrungen mit dem Golftraining – auch mit Spitzensportlern anderer Sportarten – empfehle ich, dass man sich einen Trainingsplan macht. Viele Spitzensportler erstellen heute einen Leistungsdiagramm, wobei Sie auf bestimmte Höhepunkte im Laufe einer Wettkampfsaison hinarbeiten.
Ein erfolgreicher Vorreiter in dieser Hinsicht war der ehemalige Betreuer des Skiasses Hermann Maier, Professor Heini Bergmüller vom ehemaligen Olympiastützpunkt Obertauern, an dem ich auch beteiligt war.
Prof. Bergmüller führt heute das Institut Mediamotion in Wien, in dem er Sportler aller Sportarten, unter anderem auch Golfer, betreut.
Prof. Bergmüller hat als einer der Ersten erkannt, dass nicht immer knallhartes Training zum Erfolg führt, sondern die Dosis den Erfolg macht. Gezielte Trainingssteuerung lautet der Weg, das bedeutet Ruhephasen und intensives Training müssen abgestimmt sein.
Trainingsschwerpunkte setzen
Bei Amateurgolfer vermisse ich sehr oft diese Einteilung, wann Sie Ihre individuellen Schwerpunkte in der Golfsaison setzen wollen.
Kein Mensch kann tagaus und tagein Höchstleistung erzielen. Viele Golfer erwarten dies aber von sich und sind dann enttäuscht, wenn sie im Laufe einer Saison Rückschläge erleiden und suchen dann Ihr Heil in neuen Schlägern, unzähligen Technik-Trainerstunden, Trainerwechsel usw.
Nun bereits in meinem viele Jahre zurückliegenden Sportstudium wurde uns beigebracht, dass nur entsprechende Kondition die Grundlage für erfolgreichenSport ist. Dies gilt natürlich auch im Golfsport. Hier liegen bei den meisten Amateurgolfern große Defizite. Denken Sie mal daran, wenn Sie einen hügeligen Kurs bei heißem Wetter in 4 bis 5 Stunden bewältigen und dabei die Konzentration und Ihre Technik die ganze Zeit über aufrechterhalten sollen. Dies geht nur, wenn Sie in der Winterzeit an Ihrer Kondition feilen.
Vorbei sind die Zeiten, als man mit Klappmesser und ähnlichen martialischen Übungen Kondition tanken wollte. Oft beobachte ich noch heute „Aufwärmübungen“ von Golfern, die mich an die Zeiten eines Turnvater Jahns erinnern und meine Rückenprobleme rühren ebenfalls aus der Zeit, als man mit schweren Sandsäcken der Ausdauer frönte. Es ist bekannt, dass die Probleme von Tiger Woods auf ein übertriebenes Kraftraining, noch dazu mit vielen falschen Geräten und Gewichten zurückzuführen sind.
Golftraining im Winter: Was ist also anzuraten?
Suchen Sie sich in Ihrer Heimat einen sehr guten Physiotherapeuten, der etwas von Golf versteht. Das ist zugegeben nicht ganz leicht. Zudem herrschen hier immer noch Bedenken über schweißtreibendes Gewichtheben à la Bodybuilding.
Dies muss nicht sein, es ist in meinen Augen sogar schädlich, da zu viel Muskelmasse beim Golfen behindert. Außerdem gefährden Sie Ihre Gesundheit.
Vorsicht auch vor vielen selbsternannten Personaltrainern und Fitnessstudios.
Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Praxis/Studios auf die Ausbildung Ihrer Trainer und moderne Geräte die sich individuell auch auf Damen einstellen lassen.
So wie die Physiotherapeuten in Bad Reichenhall in der Praxis Fuchs, sie alle sind ausgebildete, junge Sportlehrer und verfügen über die neuesten Geräte. Erstaunlich wie schnell man hier Erfolge in Beweglichkeit, Fitness und Wohlbefinden erzielt.
Machen Sie mit Ihrem Pro oder Fitnesstrainer einen Plan. Normalerweise sind bei uns in den Monaten Mitte Mai bis Ende Juli viele Turniere in den Golfclubs.
August ist vielfach wegen der Urlaubszeit es etwas ruhiger um dann nochmals mit Turnieren im September (Clubmeisterschaften) und Oktober die Golfsaison ausklingen zu lassen.
Also ab in der kalten Winterzeit 1 – 2 mal in der Woche zur Physio. Keine Angst bei richtigem Training ist ein Muskelkater heutzutage passe.
Für Lauffreaks sei noch gesagt, neueste Forschungen haben ergeben, dass Laufschuhe mit dicken, federnden Sohlen, eher schädlich für die Gelenke sind, als etwas festere Sohlen, wegen deren Trampolineffekts. Dies gilt übrigens auch für Golfschuhe.
Für viele Golfer mit Hüft- und Kniebeschwerden, die vor der Entscheidung stehen, sich ein neues Gelenk einsetzen zu lassen (müssen) – auch ich bin ein Betroffener – sehe ich die Winterzeit als günstige Gelegenheit diese OP vornehmen zu lassen. Dazu habe ich bereits in einer früheren Ausgabe des Golfsportmagazins einen Artikel geschrieben .
Erlauben Sie mir noch ein paar Anmerkungen:
Das oben erwähnte Fitnessprogramm sollten Sie unbedingt durchziehen, wenn so eine Operation ansteht. Mit gestärkter Muskulatur sind Sie viel schneller fit.
Natürlich ist es nicht immer leicht, den inneren „Schweinehund“ zu überwinden. Aber machen Sie sich regelmäßige Pflichttermine aus beim Therapeuten.
Achten Sie darauf, dass er Ihnen viele Übungen bei denen immer der Wechsel zwischen Bein, Arm-Oberkörpermuskulatur am Anfang mit möglichst wenig Gewichten gegeben ist, zeigt. Die modernen Geräte lassen sich genau auf Ihren Körper einstellen.
Besonders bei Golfern die im Winter sehr viel zum Skifahren gehen, stelle ich immer fest, dass diese Sportler zum Beginn der Golfsaison Koordinationsprobleme haben. Warum? Die Bein, besonders die Oberschenkelmuskulatur wird beim Skifahren sehr gestärkt und es dauert dann einige Zeit bis man dann beim Golfen wieder die Koordination mit dem Armschwung /Körpereinsatz erlangt.
Sie werden sehen, so kommen Sie bestens über die golflose Winterzeit und brauchen keine Angst vor der bevorstehenden, schlemmerreichen Weihnachtszeit haben.
Wie sagte schon Dalai Lama: „In der Angst verliert der Mensch seine Intelligenz.“
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern
Frohe Weihnachten und ein erfolg- und golfreiches Jahr 2017!