Golf Mentaltraining: Wie man mit mentaler Stärke im Sport und Alltag besser über die Runden kommt, erklärt der Golf-Mental-Coach und Bestsellerautor Bernd H. Litti.
Ob in der Beziehung, bei der Arbeit oder in der Freizeit, viele Menschen stehen sich oft selbst im Weg: Sie setzen sich mental unter Druck, weil sie bestimmte Ansprüche erfüllen wollen. So entsteht Stress – mit der fatalen Folge, dass nichts mehr klappt, auch auf dem Golfplatz. „Dein Handicap ist nur im Kopf“, weiß Bernd H. Litti, Autor des gleichnamigen Bestsellers. „Gute Golfspieler lassen keine Chance ungenutzt, mentale Stärke zu entwickeln.“ Der leidenschaftliche Golfer spricht aus eigener Erfahrung: „Psychische Widerstandskraft kann man wie einen Muskel trainieren und dadurch auch beim Golfen mehr Spaß, Gelassenheit und Erfolg erzielen. Das ist harte Arbeit und gelingt nur, wenn man bisherige Gewohnheiten ehrlich hinterfragt, das eigene Verhalten reflektiert und mentale Strategien verinnerlicht.“
Golf Mentaltraining: Vertrautes entlastet, Beständigkeit stärkt
Als Mental-Coach setzt Litti auf die Routine: „Jeder Mensch hat die Fähigkeit, mentale Stärke zu mobilisieren. Ich zeige meinen Kunden Techniken auf, wie sie selbstgemachten Stress Schritt für Schritt vermeiden und auch unter Druck vertraute Muster, zum Beispiel den Rhythmus ihrer Schlagroutine, abrufen können. Sich von nichts und niemandem ablenken zu lassen, egal, was passiert, darum geht es.“ Der vertraute Bewegungsablauf entlastet und sollte unbedingt beibehalten werden, auch wenn mal ein Schlag nicht gelingt. Und bloß nicht hektisch werden: Auf Optimismus, Disziplin und Empathie aber auch Selbstbewusstsein kommt es an. „Wer die eigenen Schwachstellen kennt und einen Plan hat, kann positive Motivatoren finden und entspannter auf die Runde gehen, quasi Stress bewältigen, ohne sich zu stressen“, so der Experte. „Man braucht keinen hemmenden, sondern einen befreienden Gedanken, um den Ball zu schlagen. Also immer den Blick auf das Ziel und nicht auf das Hindernis richten. Das lässt sich übrigens auch auf andere Lebensbereiche übertragen!“ Viel ist durch das Unterbewusstsein beeinflussbar, auch negativ. Litti rät deshalb, Flightpartner nicht zu genau zu beobachten: „Lieber wegschauen, sonst ist die Gefahr groß, dass man etwas übernimmt, das man besser nicht nachmachen sollte. Wichtiger ist es, die eigene Routine einzuhalten. Einfach ohne Nachdenken und Aufregung den eigenen Rhythmus spielen, dann wird Golf zum schönen Erlebnis – und bringt wie von selbst schöne Ergebnisse.“
Gemeinsam Potenziale ausschöpfen
Beim Golfen gelassener zu sein und sich optimistisch auf das eigene Potenzial zu konzentrieren, fällt besonders leicht, wenn man mit anderen golft, betont Litti: „Golf ist dann wie eine Gruppentherapie. Jeder ist mal dran. Mal läuft es bei dem einen nicht, mal bei dem anderen. Zu sehen, wie anderen etwas gelingt oder misslingt, Freud und Leid zu teilen, das kann Kraft geben und motivieren. Im Team ist keiner auf dem Ego-Trip, sondern das gemeinsame Erlebnis zählt.“ Das macht den Golfsport aus: „Jeder kann dank des Handicap-Systems mit jedem spielen, etwas gemeinsam erleben. Das ist gut, denn ein stabiles, soziales Netz und Geselligkeit tragen nachweislich zu einem erfüllteren, längeren Leben bei und sind heute angesichts der Digitalisierung, Individualisierung und „Ich“-Bezogenheit der Menschen wichtiger denn je!“
Mental und körperlich stark bleiben
Auch für ältere Menschen ist Golf eine gute Option, mental wie körperlich aktiv zu bleiben, Kontakte zu knüpfen sowie ihre innere Mitte zu finden und Wohlbefinden zu erlangen, weiß der Mental-Coach: „In angespannten Situationen die Ruhe zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist mit den richtigen mentalen Techniken eine erlernbare Kunst. Es kommt nicht auf die körperliche Kraft an, sondern darauf, das mentale Potenzial mit den richtigen Strategien richtig auszuschöpfen und dadurch gelassen zu bleiben – das ist trainierbar, und zwar unabhängig vom Lebensalter. Für gutes Golf ist es nie zu spät!“**
1 Kommentar
Zu dem Satz des Herrn Litti: “Psychische Widerstandskraft kann man wie einen Muskel trainieren und dadurch auch beim Golfen mehr Spaß, Gelassenheit und Erfolg erzielen” kann ich dem nur aus vollem Herzen recht geben. Ich arbeite selber im Golfcoaching unter http://www.mentaltraining-golf.de und sehe so oft, wie sich meine Kursteilnehmer entweder unter Druck setzen und oder sogar gar keine Golfroutine vorweisen. Ein paar mentale Stellschrauben hier und da zu verändern, eine andere Perspektive einnehmen oder auch nur einer Routine zu folgen, nimmt so vie Stress und Druck, insbesondere bei Turnieren aus dem Spiel, das die HCP Punkte mit ein bißchen Training zu purzeln anfangen. Wir Wochenend- und Freizeitgolfer sind keine Profis mit einem 8-10 Stunden Trainingstag, wie können nicht so spielen wie die Spieler auf der Tour, erwarten es aber von uns. Ich frage mich dann immer und auch meine Kursteilnehmer, woher diese Erwartungshaltung kommt? Was wir aber können und das machen auch die Profis auf der Tour, ist einmentales Schutzschild aufzubauen, was uns unseren Score und das wundervolle Spiel kostet. So ein mentales Training wird leider heutzutage noch viel zu sehr unterschätzt aber wenn die Profis schon Trainingsunterricht nehmen, warum nicht auch der normale WOE Golfer? Es könnte so einfach sein…