Diese Aussage kann von berühmten Touringpros wie Chi Chi Rodriguez, Tom Watson, Hank Haney, aber auch von „Otto-Normalgolfern“ kommen.
Aber nicht nur das Putten, auch der Drive beim Abschlag können eines gemeinsam haben: Yips. Die gefürchtete Golferkrankheit ist mit größter Wahrscheinlichkeit – genaue gesicherte medizinische Aussagen gibt es nicht – auf Stress zurückzuführen. Auch andere Sportarten wie Tennis (treffe die Vorhand nicht mehr) oder Dart können davon betroffen sein. Gesichert ist, dass visuelle, mentale oder motorische Reize einen unbewussten Reflex im Gehirn auslösen, der schwer kontrollierbar ist.
Es gibt verschiedene Methoden Yips zu bekämpfen, was es besonders schwierig macht ist, dass man beim Betroffenen unterscheiden muss, ob es ein mentales oder körperlich – technisches Problem ist.
Ein Versuch, wohlgemerkt Versuch, auf 2 Punkte beschränkt, Ihr Problem zu bekämpfen:
1. Technischer Art beim Putt
Wenn Sie das „Bernhard Langer-Yips Syndrom“ haben, dass heißt zum Beispiel bei kurzen Putts dominiert Ihre rechte Hand (Arm bei Rechtshändern) so sehr, dass die Hand unbewusst im Treffmoment die linke Hand (Arm) überrollt und damit der Ball unkontrolliert am Loch vorbeigeht, machen Sie es wie Langer bei kurzen Putts und verwenden Sie den Overlapping- Griff, dabei liegt der Schläger am ganzen rechten Arm und die linke Hand, derArm führt den Schläger. Der dominante Arm wird jetzt zur Rückhand und kann die Schlagfläche und den Schlägerkopf sicherer durch den Ball führen. Das kann auch beim Kurzen Spiel sehr gut helfen. Man dies zum Beispiel mit Hilfe von Medizinbällen trainieren. Auf längerePutt-Entfernung hat sich bei Yipsgeschädigten auch die Benutzung der Broomstick –Putter bewährt.
2. Mentaler Tipp
Um vom Erfolgsdruck befreit zu sein, Üben Sie vor einem Turnier am Puttinggrün mit zwei Bällen. Versuchen Sie beide Bälle immer gleich lang zu spielen. Der erste Ball legt vor – einmal kurze Entfernung – einmal lange Entfernung, der zweite Ball sollte gleich lang sein. Meiden Sie das Einlochen. Warum? Zum Beispiel Sie treffen mit kaum einen Ball ins Loch am Puttinggrün! Stellen Sie sich vor, was Sie am ersten Grün im Turnier denken? Oder Sie versenken nahezu jeden Ball am Puttinggrün – und am ersten Grün des Spiels geht der Ball nicht rein, obwohl Sie solche Bälle am Puttinggrün totsicher vorher verwandelt haben. Deshalb konzentrieren Sie sich auf die gleiche Länge und damit auch auf die Geschwindigkeit der Bälle – nicht so sehr auf Zielen. Merke: 70 Prozent der Bälle gehen am Loch vorbei, weil die Bälle ein falsches Tempo hatten.
3. Die Angst vor dem Versagen
Vielfach lähmt die Angst den Spieler, den Ball nicht zu versenken und blockiert ihn. Ähnlich der Angst des Tormanns vor dem Elfer. Tricksen Sie sich aus, indem Sie sich vorstellen, das Loch sei doppelt so groß. Vermeiden Sie jeden negativen Gedannken. Ich nenne es den „Point of no Return“: Schauen Sie sich die Entfernung zum Loch an und imitieren Sie die Puttbewegung bis Sie sicher sind, dies ist die richtige Bewegung und das richtige Tempo. Wenn Sie zur Ausführung schreiten, merken Sie sich einen Punkt (Grashalm), dh wenn Sie diesen überschreiten ist es wie die finale Fingerbewegung des Jägers beim Gewehrschuss. Sie hören dabei nur auf Ihre innere Uhr und zwar wie im Geiste das Pendel einer Standuhr. Sagen Sie sich leise z.B. Tick- Tack vor – bei größerer Entfernung geht’s z.B. Tiiiiick- Taaack. Damit sollen Sie andere negative Gedanken vermeiden und keine Chancen lassen aufzukommen.
Vielleicht helfen betroffenen Yips-Patienten meine kleine Auswahl an Tipps bei der Bekämpfung des Problems, damit Sie wieder schöne Golfrunden geniessen können.
Heinz Schmidbauer
Diplomsportlehrer, Golfpro.