Erst kürzlich erklärte mir eine Golferin, dass Sie die Runde „genießen“ will, die sie mit anderen Teilnehmern auf einem belebten Platz absolvieren möchte. Ich verstand nicht genau, was sie damit meinte? Als Pro bin ich darauf bedacht, meinen Golferninnen und Golfern auch beizubringen, dass ein zügiges, schnelles Spielen genauso zum Golf gehört, wie Benehmen, Regeln und Etikette.
Sicherheitshalber, gab ich den Flights Scorekarten mit, auf denen ich die maximale Anzahl der Schläge vorgab, welche(r) der Spieler(in) auf der jeweiligen Bahn spielen darf, bevor diese(r) den Ball aufnehmen muss. Dies wäre doch eine Anregung für die Clubs, dies den Spielerinnen und Spielern mit auf die Rund zu geben.
Wenn die Blicke töten könnten, die ich dafür erntete – dieser Artikel wäre nicht mehr erschienen!
Meine Versuche für zügiges Spiel Verständnis zu bekommen, kam bei dieser Truppe nicht sehr gut an. Auch die Erklärung bzw. der Vergleich, was sie dazu sagen, wenn ein Autofahrer auf der belebten Autobahn München- Salzburg permanent mit 70 auf der linken Fahrspur fährt, weil er vielleicht einen Stern am Wagen hat, und wie sie als Verkehrsteilnehmer darauf reagieren würden, fruchtete bei einigen Teilnehmern nicht. Dies zwang mich dann zum Entsetzen der entsprechenden Teilnehmer, während deren Runden einzuschreiten, zügiges Spiel anzumahnen, Ball aufzuheben, Etikette, wie Pitchmark, Divots, etc. etc. streng zu kontrollieren.
Dass es hier auch um Rücksichtnahme gegenüber anderen Spieler/innen geht, scheint in unserer Ellbogengesellschaft vielen verloren gegangen zu sein. Ich spiele wie ich will, schließlich habe ich das Greenfee (oder Clubbeitrag) bezahlt. Besonders tun sich dabei, so stelle ich fest, Golferinnen und Golfer hervor, die schon einige Zeit spielen und vermeintlich schon so gut sind, trotz ihres HC 36.
Natürlich verstehe ich, dass sich viele Pro-Kollegen hier ein Einschreiten nicht antun, da man sich damit nicht gerade beliebt macht und oft der Rückhalt von Seiten der Clubs fehlt, die ja um jedes Mitglied kämpfen.
Aber haben Sie Lust auf eine 5 – 6 Stunden dauernde Runde?
Auch bei den Profis gibt es wegen des langsames Spiels oft Ärger, wobei auch das deutsche Golfidol Bernhard Langer nicht gerade im Ruf steht, ein schnelles Spiel zu bevorzugen!
Nun will die European Tour im kommenden Jahr härter gegen langsames Spiel vorgehen. Dabei wird bei der Austrian Golf Open ein sogenanntes Shot Clock getestet. Was heißt dies?
Bei bestimmten Turnieren wie z.B bei der Austrian Open 2018 soll jeder Spieler nur noch 40 Sekunden Zeit für einen Schlag haben, andernfalls droht ein Strafschlag.
Bereits beim Golf Sixes-Team-Event in diesem Jahr war eine solche Uhr im Einsatz und führte zu der ersten Bestrafung. Das Problem der langsamen Spielgeschwindigkeit haftet also nicht nur dem Amateursport an, sondern auch dem Profigolfsport.
Besonders auf der US – PGA Tour wird das langsame Spiel kaum geahndet.
Es bleibt nun zu hoffen, dass auch im Zuge der Erneuerung der Golfregeln und auch im Profisport auf Druck der Sponsoren und TV-Sender endlich auf ein schnelleres Spiel geachtet wird.
Natürlich gibt es auch bei den Profis Befürworter und Gegner des Shot Clocks, aber ehrlich, wer will ewig andauernde Runden sehen?
Hier fünf Tipps, wie Sie schneller über die Runde kommen:
- Vermerken Sie sich vor der Runde auf Ihrer Scorekarte die Maximalanzahl an Schlägen, die Sie am jeweiligen Loch brauchen dürfen und heben Sie dann entsprechend den Ball auf!
- Seien Sie im Gedanken bereit für Ihren nächsten Schlag, auch wenn Sie noch nicht an der Reihe sind.
- Halten Sie Ihr Bag immer nahe bei Ihnen, Schläger, Bälle, auch Ersatzball, Tees, Pitchgabel alles ist griffbereit.
- Helfen Sie bei der Ballsuche, vermeiden Sie aber sinnlose lange Sucherei, spielen Sie lieber einen provisorischen Ball, wenn notwendig.
- Orientieren Sie sich an Ihrem Vorderflight, es sollte keine große Distanz zwischen Ihnen sein, auf keinen Fall eine leere Spielbahn. Umgekehrt sehen Sie auch mal in den „Rückspiegel“, vielleicht ist ein schnellerer Flight hinter Ihnen, den kann man gerne durchspielen lassen.
Denken Sie daran, Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße!
wünscht Ihnen Ihr
6 Kommentare
Das sollten „ALLE“ sogenannten Golfer/Innen lesen und Einhalten. Das wäre wunderbar!!
Dann helfen Sie uns gerne diesen Artikel zu verbreiten :)
ja ich stimme Ihnen voll und ganz zu, die Spieler/innen werden jünger und das ganze muss schneller werden.
Gibt es schon eine genauere Beschreibung der „Shot Clock“ – Regel?
Ab wann beginnt der Countdown?
Gilt das für alle Schläge?
Wo gilt die Regel (auf dem Grün, am Abschlag, auf dem Fairways, etc.)?
Welche Strafen gibt es?
etc.
Und Sie wissen nicht wie recht Sie haben
Seit jetzt 30jahren kaempfen einige (3) von uns dafuer nicht einzuschlafen oder in die nacht zu fallen
Turniere spielen wir fast keine mehr ,ausser man ist im ersten flight, wenn nicht dann sagen ab
Aber sollte man nicht nach 2 stunden am loch 10 sein , gehen wir auf die terrasse etwas trinken und fahren nach hause
Die regel ,wer schnell spielen will soll als erste spielen mit zeitangabe und strafpunkte wenn die zeit nicht eingehalten wird , so kann jeder so schnell spielen wie er will ,er muss sich einschreiben nach wunsch wie lange er spielen will, und endlich haette jeder wieder spass an unserem schoenen spiel
Regeln,was ist das ….heute kriegt jeder nach 2 tagen und bezahlen die platzreife ????
Es waere uns eine freude einmal irgendwo eine runde mit anschliessend essen,zu spielen
Josiane und claude aus luxemburg
Tel. 00352 621143359
Ich denke zur Durchsetzung der Regeln braucht jeder GOLFCLUB gute Marshalls
Diese sollten den langsamen Sonntagsspaziergang unterbinden den das ist das größte Problem