Jemand hat einmal gesagt, es gibt zwei Arten von Golf: Golf mit Freunden und Turniergolf.
Es versteht sich, dass jede Spielart für sich völlig anders ist als die Andere. Entweder Sie spielen Freizeitgolf oder Sie wollen Wettbewerbsgolf (Turniergolf) spielen. Als Golfpros ist es wichtig für uns, Ihnen beides zu lehren. Ich nenne das eine “ Freizeitgolf” und das andere “Turniergolf”. Bei beiden Typen können Sie Spaß haben, wie Sie wollen, aber Turniergolf braucht auch eine andere Ebene um zu gewinnen.
Golf ist die einzige Einzelsportart, wo Sie sich gegen den Kurs und andere Mitspieler durchsetzen müssen. Ein großer Vorteil der Arbeit mit den durchschnittlichen Golfer ist es, ihnen zu Helfen und zu lehren, das Spiel zu lesen.
Will ein Golfer zum ersten Mal jedoch die ominöse 100 brechen, ist es was anderes, als wenn ein anderer Golfer nur einmal im Jahr einen Scramble spielen will.
Für diejenigen die nicht-wettbewerbsmäßig, sprich Turniergolf spielen wollen, haben die Golfpros schnell alle Antworten. Sie können Grundlagen zusammen mit dem Schüler erarbeiten und ihnen beibringen, wie man zum Beispiel eine gutes kurzes Spiel entwickelt und einigermaßen “heil” über die Platzrunde kommt.
Nach einer Weile, und wenn Sie mehr Vertrauen in Ihr Spiel und Ihre Leistung haben, beginnen einige Golfer sich dann doch für Turniere zu interessieren und träumen vielleicht von dem Gewinn Ihrer Clubmeisterschaft.
Gerade in diesem Punkt Ihrer Golfkarriere stelle ich immer einen Knackpunkt fest. Viele haben Angst den Schritt von “Spaßgolf” zum “Turniergolf” zu wagen. Vielfach werden Sie dabei auch allein gelassen.
Deshalb brauchen Sie dann einen Pro, der er Sie in die Wettbewerbsaspekte des Spiels einweiht und nicht nur Technikwissen vermittelt.
Als Voraussetzung bei der Auswahl Ihres Trainers im Fokus auf Turniergolf sollte dieser Pro zumindest auch auf Wettkampfebene, sprich auf Profiebene nachweislich Turniere gespielt haben. Den wir alle wissen: grau ist alle Theorie. Nur wer selbst entsprechende Turniererfahrung hat, kann diese auch weitergeben. Denn Techniktraining ist das Eine. Meines Erachtens nimmt dieser Teil des Golfunterrichts einen viel zu großen Schwerpunkt im allgemeinen Golfunterricht ein. Noch so tolle Computerprogramme können eine turniererfahrenen Trainer nicht ersetzen.
Wissen, wovon man spricht
Wer Turniergolfer unterrichtet, muss wissen, was es heißt, Nerven am ersten Abschlag zu bekämpfen. Wissen, wie sich Zweifel in unsere Gedanken einschleichen und wissen, wie es sich anfühlt, wie Hände zittern können bei einem Drei-Meter-Putt.
Zumindest in den meisten Fällen, das weiß der erfahrene Pro, lehrt er, wie man diese Situationen steuern kann. Dies sind die Lektionen, die man lernen muss, um wettbewerbsfähigen Golf zu spielen und zu unterrichten. Sie müssen wissen, er bezieht sich auf Erfahrung, weil er diese Gefühle erlebt hat – und es vielleicht immer noch tut.
Vor einigen Monaten hatte ich das „Vergnügen“ bei den European PGA-4-Ball-Championship in Spanien zu spielen.
Auch wenn ich in meiner Golfkarriere unzählige Turniere gespielt habe, erstaunt es mich immer wieder, wie angespannt ich immer noch bin, bevor ich meinen ersten Abschlag mache.
Dieses Gefühl werden Sie immer brauchen. Die Anspannung muss im ausgewogenem Verhältnis zwischen zu großer Nervosität, sogar Angst und Gleichgültigkeit bis Apathie stehen. Die Vorfreude auf den Wettkampf ist notwendig. Diese Erfahrung aus Turnieren soll der Pro seinen Schülern vermitteln, über Erfolge, genauso wie Misserfolge, Dinge, die dadurch gelernt, und Dinge, die verbessert werden müssen.
Nach der Bekanntgabe meiner Erfahrungen, Fehlern und Ängsten in einem Turnier an die Schüler waren beide Seiten, Pro und Schüler, erstaunt, wie sich die Probleme decken. Vorher hatten meine Golfer oft Angst zuzugeben, wie sie sich unter Turnierstress fühlen. Jetzt waren sie erleichtert, dass sogar ihr Lehrer mit Nervosität und Fehlern bei einem Turnier kämpft.
Durch diese Wissensvermittlung kann man nicht nur lernen, wie man sich in diversen Szenarien verhalten sollte, man lernt vielleicht dadurch das ein oder andere mal in einem Turnier in einer brisanten Situation den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Manchmal ist es schwierig, sich Zeit für Turniere und die richtige Vorbereitung darauf zu nehmen. Es ist aber die Herausforderung ist für jeden Golfer und Trainer, um sich für einen in den nächsten Monaten die entsprechenden Ziele zu setzen. Gerade Turniergolf braucht Ziele. Sie wissen ja, wer keine Ziele hat braucht sich nicht zu wundern, wenn er nie ankommt. Deshalb, wenn Sie Turniergolf spielen wollen, stecken Sie sich gemeinsam mit Ihrem Pro erreichbare Ziele.
Sie werden erstaunt sein, was Sie über sich selbst erfahren und wieviel Sie daraus lernen.
Ihr
Heinz Schmidbauer