{"id":24438,"date":"2021-08-16T08:48:24","date_gmt":"2021-08-16T06:48:24","guid":{"rendered":"https:\/\/www.golfsportmagazin.com\/?p=24438"},"modified":"2021-08-16T11:42:55","modified_gmt":"2021-08-16T09:42:55","slug":"grenzenlose-gruens-der-zweilaender-golfplatz-von-reit-im-winkl","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.golfsportmagazin.de\/golfreisen\/grenzenlose-gruens-der-zweilaender-golfplatz-von-reit-im-winkl\/","title":{"rendered":"Grenzenlose Gr\u00fcns – Der Zweil\u00e4nder-Golfplatz von Reit im Winkl"},"content":{"rendered":"

Die Runde beginnt wie eine kleine Safari: \u201eDie Spur ist noch frisch – das war ein Fuchs.\u201c Klaus Graf von Moltke wei\u00df, wovon er spricht. Der agile Mittsechziger ist Golfer und ebenso J\u00e4ger. Sein Bag mit vollem Besteck tr\u00e4gt er souver\u00e4n \u00fcber die ziemlich bergigen 18 Loch, immer ein Auge f\u00fcr die Sch\u00f6nheiten der Natur und ihrer Bewohner gerichtet. <\/span><\/strong><\/p>\n

Die Abdr\u00fccke im Bunkersand sind noch morgentaufrisch. Feldhasen und Rehe schauen in Reit beziehungsweise K\u00f6ssen\/Tirol auch regelm\u00e4\u00dfig nach dem Rechten. Als Grenzg\u00e4nger quasi, denn der Platz liegt zum Teil in Deutschland und zum anderen Teil in Tirol. Ein Kuriosum auf 750 Metern H\u00f6he, das gar nicht so einfach zu realisieren war. Klaus von Moltke: \u201eDie Landwirtschaft ist hier ja noch sehr kleinteilig – da muss man erst mal die n\u00f6tigen Fl\u00e4chen zusammen bekommen.\u201c<\/span><\/p>\n

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\n\t\t\t\t\t\tFoto: Stefan Quante.\n\t\t\t\t\t\t<\/figcaption><\/figure><\/div>\n

Einige H\u00f6fe liegen jetzt zwischen oder am Rand mancher Bahnen. Und gelegentlich landet auch mal ein Ball auf dem Dach oder im Vorgarten. Aber das verursache keinen \u00c4rger, denn die Anlieger profitieren zum Gro\u00dfteil vom grenz\u00fcberschreitenden Golfen. Das sagt jedenfalls der langj\u00e4hrige Club-Manager. Er kommt aus Rosenheim und hei\u00dft Willy \u00d6sterreicher – ausgerechnet: \u201eDie Landwirte erhalten eine gute Pacht und viele vermieten Zimmer an Golfer.\u201c Etwas problematischer sei es mit dem Naturschutz hier oben. Daher die vielen streng klingenden Schilder vor all den Biotopen auf dem Platz: \u201eBetreten verboten. Bei Zuwiderhandlung Platzsperre!\u201c <\/span><\/p>\n

Da ist zum Beispiel die furchterregende Schlucht von Bahn 14, einem Par 4. Klaus von Moltke meistert sie souver\u00e4n, aber von Marshall Stefan Heigenhauser h\u00f6ren wir, dass selbst gute Spieler hier an ihre Grenzen geraten: \u201eUnerreicht sind bis jetzt die 27 Punkte, die ein Mitglied hier mal bei einem Z\u00e4hlspiel gesammelt hat.\u201c Stefan wacht nicht nur \u00fcber die Einhaltung der Biotop-Grenzen, sondern auch \u00fcber das Wohlergehen der Spieler. Er bietet uns einen schnellen Kaffee zwischen zwei Bahnen an, hat aber auch Tee, Snacks, sieben verschiedene Biere, Schnaps und alkoholfreie Durstl\u00f6scher auf seinem E-Cart. Auch taktische Tipps gibt der hochmotivierte Marshall Greenfee-Spielern gerne. Drei seiner Br\u00fcder arbeiten ebenfalls hier auf dem Platz – als Greenkeeper. Sie und ihre f\u00fcnf Kollegen machen einen ziemlich guten Job. Gr\u00fcns und Fairways k\u00f6nnten kaum besser in Schuss sein. Willy \u00d6sterreicher verr\u00e4t das gr\u00fcne Geheimnis hinter der erstaunlichen Qualit\u00e4t: \u201eWir schicken regelm\u00e4\u00dfig Bodenproben in ein Speziallabor in den USA. Die \u00fcberpr\u00fcfen rund 40 verschiedene Parameter. In Deutschland sind nur f\u00fcnf oder sechs \u00fcblich.\u201c\u00a0<\/span><\/p>\n

Klaus von Moltke wei\u00df auch das zu sch\u00e4tzen. Er ist ebenso Mitglied in den Clubs in Bad Wiessee und Monte Carlo. In Reit verbringt der Privathotelier mehr und mehr Zeit, denn mit Gut Steinbach hat er auf einem Plateau oberhalb des schmucken \u00d6rtchens ein Chalet-Dorf der h\u00f6chsten Kategorie geschaffen – seit Januar ein Mitglied von Relais & Ch\u00e2teaux. Sieben urige Chalets mit jeweils drei Schlafzimmern und B\u00e4dern, Wohnzimmer, K\u00fcche, Sauna und Schuppen (f\u00fcr Skier oder Golfbags) gruppieren sich um ein runderneuertes Hotel und einen kleinen Badeteich. Alles wirkt so, als sei es schon immer hier gewesen. Von Moltke: \u201eWir haben bei den Chalets innen und au\u00dfen ausschlie\u00dflich Altholz verwendet. Bei den Mengen, die wir gebraucht haben, war das gar nicht so leicht.\u201c F\u00fcr Golfer hat Gut Steinbach spezielle Arrangements und Anfang\u00a0 <\/span>Juni erstmals ein eigenes Turnier – den Golf- & Gourmet-Cup. Fleisch aus eigener Erzeugung wird dabei ziemlich sicher auf die Tische kommen. Denn zu Gut Steinbach geh\u00f6rt eine stattliche Herde Rotwild und neuerdings eine Gruppe tibetischer Yaks. Mehr Bio geht kaum, denn die gen\u00fcgsamen Hochlandrinder fressen nur das, was die Almwiesen an Gr\u00e4sern, Wildblumen und Kr\u00e4utern so hergeben.<\/span><\/p>\n

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Auch die direkten Anwohner des Golfplatzes sind ziemlich aufgeschlossen gegen\u00fcber eigentlich ortsfremden Tierrassen. Au\u00dfer Pferden, K\u00fchen und Schafen begegnen dem Spieler auch Lamas oder Hochland-Rinder – auf beiden Seiten der Grenze. Die hat ihr ohnehin eher folkloristischen Charakter. Beim \u00dcbergang zur sechsten Bahn steht etwa ein gemaltes \u201eFreistaat Bayern\u201c-Schild, darauf ein k\u00f6niglicher Grenzsch\u00fctzer mit dem Wilden Kaiser und einem Golfgr\u00fcn im Hintergrund. \u00a0 <\/span>Nur sechs Bahnen liegen auf der \u00f6sterreichischen Seite, aber auch das Clubhaus und ein barock\u00f6s anmutendes Golfhotel. Der Platz ist st\u00e4ndig im Wandel. Obwohl erst seit 1998 als 18-Loch-Platz fertig, sind nur noch zwei der 18 Bahnen von einst unver\u00e4ndert da. Die anderen wurden immer wieder modifiziert oder verlagert. Der politische R\u00fcckenwind f\u00fcr den Zwei-L\u00e4nder-Platz war von Anfang an vorhanden – der Landeshauptmann von Tirol und der damalige bayrische Ministerpr\u00e4sident Edmund Stoiber hatten den Plan wegen des Euregio-Gedankens unterst\u00fctzt. <\/span><\/p>\n

Dem gleichen Geist entspringt auch die heutige Euregio Card des Clubs. F\u00fcr 180 Euro k\u00f6nnen Mitglieder auf 13 Golfanlagen zwischen Alt\u00f6tting und Salzburg je zehn mal pro Jahr greenfeefrei spielen. Das voll auszusch\u00f6pfen hat aber noch nie jemand geschafft.<\/span><\/p>\n

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\n\t\t\t\t\t\tFoto: Stefan Quante.\n\t\t\t\t\t\t<\/figcaption><\/figure>
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Klaus von Moltke bei Weitem ebenfalls nicht. Auch wenn sein analytisches und sicheres Spiel etwas anderes vermuten l\u00e4sst – er kommt nur selten zum Golfen. Allein spielen mag er schon mal gar nicht, verr\u00e4t er am 17. Loch mit Panoramablick aufs Kaisergebirge: \u201eIch bin da eher kompetitiv und ein geteiltes Par ist doch sowieso das sch\u00f6nste Par.\u201c<\/span><\/p>\n

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Infos: <\/b><\/span><\/p>\n

Golfclub Reit im Winkl-K\u00f6ssen: gcreit.de<\/a><\/span><\/p>\n

Gut Steinbach: gutsteinbach.de<\/a><\/span><\/p>\n

Golfland Chiemsee-Chiemgau: chiemsee-chiemgau.info\/golf-card-chiemgau<\/span><\/a> – ein attraktives Angebot f\u00fcr das Spiel auf sechs Pl\u00e4tzen im Chiemgau mit Vorzugspreisen<\/a> in ausgew\u00e4hlten Hotels.<\/span><\/p>\n<\/blockquote>\n

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