Endlich konnte McIlroy das heißbegehrte Green Kacket überstreifen. Er ist nun einer von nur 6 Golfprofis, die alle Masters gewonnen haben.
Schon lange hatte man diesen Sieg von McIlroy erwartet. Immer wieder versagten ihm die Nerven. Sollte er das gleiche Schicksal wie Greg Norman erleiden, der trotz jahrelanger Dominanz nie das Green Jacket errang.
Diesmal waren alle Experten von Jack Nicklaus bis Gary Player einhellig der Meinung, der Sieg führt nur über McIlroy. Von den beiden Letztgenannten holte sich der Nordire noch viele Ratschläge.
Die beiden ersten Runden standen aber im Zeichen von Justin Rose.
Bernhard Langer, der jahrzehntelang die deutschen Farben in Augusta vertrat und hier auch seine 2 Major Siege verzeichnete, verabschiedete sich bei seiner 41. Teilnahme und mit +3 mit dem damit knapp verpassten Cut. Das Publikum zollte dem 67-jährigen großen Respekt.
Stefan Jäger, gebürtiger Münchner, vertrat mit geschafftem Cut ehrenvoll Langer.
Ab der 3. Runde setzte sich McIlroy an die Spitze, nur um 1 Schlag von DeChambeau getrennt. Diese beiden Spieler traten dann am Sonntag zur Schlussrunde an. Die Brisanz dabei: McIlroy ein Verfechter der PGA, sein Opponent trat für das Konkurrenzunternehmen, die LIV Tour, an.
Ein spannendes Turnier, wie schon lange nicht mehr
Bis zum Amen Corner, das ist ein Drei-Loch-Abschnitt der Löcher 11, 12 und 13 im Augusta National Golf Club, die 1958 nach einem brisanten Masters-Sieg zu ihrem Namen kam.
Bis dort führte McIlroy mit meist 2 Schlägen Vorsprung. Der Amen Corner ist der berühmteste Abschnitt in der Golfgeschichte. Hier wurde schon oft dieses Major entschieden. Auch diesmal verabschiedete sich DeChambeau mit 2 Wasserbällen von den Siegambitionen. Als an der 13. McIlroy einen Doppelbogey produzierte und so Justin Rose die Gelegenheit gab, aufzuschließen, kam es zum Stechen. Erst am ersten Extraloch setzte sich McIlroy knapp durch. Es war ein so spannendes Turnier, wie schon lange nicht mehr.
Vor vielen Jahren durfte ich diesen Platz bespielen. Er wurde in den 1930er Jahren in einer ehemaligen Baum- und Pfirsichplantage angelegt und gehört zu den elitären Clubs im Golf.

Über 100 Greenkeeper kümmern sich um die Platzpflege des Clubs, der eher einem Park ähnelt, als einem Golfcourse. Nach dem Turnier wird der Platz ein halbes Jahr gesperrt. Irre Mitgliedsbeiträge machen den Zugang schwierig. Nur mit Einladung ist ein Bespielen möglich. Lange Zeit war es für Frauen und Farbige unmöglich, beizutreten. Da Sieger neben dem Green Jacket auch ein lebenslanges Spielrecht erhalten, wurde mit dem Sieg von Tiger Woods manches diesbezüglich anders.
Durch einen Sturm vor ein paar Jahren mussten viele alte Bäume gefällt werden und er hat nun ein etwas anderes Gesicht als ich ihn spielen durfte. Nach wie vor sind die Spielbahnen sehr eng. Gerade am Amen Corner erschweren Wasser- und strahlend weiße Bunker das Spielen. Viele Bahnen sind hügelig.
Die Hauptaufgabe ist es jedoch für den Golfer, sich eine Taktik zurechtzulegen. Besonders des riesigen Grüns, die derartig stark onduliert (sieht man im TV nicht) und superschnell sind, bereiten Schwierigkeiten.
Riskantes Spiel konnte man kaum beobachten. Vielmehr waren und sind auf diesem Kurs technisch versierte Golfer gefragt. Sehr oft beobachtete ich, wie die Pros zu Fade, Fairwayhölzern und Eisen am Abschlag griffen.
Sogar DeChambeau, eigentlich ein Longhitter, lernte seine Lektionen, die auch ich vor Jahren zu spüren bekam.
Für mich ist das Putten auf diesen Supergrüns, sowie das Lesen und Anspielen, der entscheidende Faktor. Mit McIlroy hat dieses Jahr ein würdiger Sieger das Greenjacket erobert, der aber zum Schluss auch das Quentchen Glück auf seiner Seite hatte.
Liebe Leserinnen, liebe Leser für die neue Saison wünsche ich Ihnen eben dieses Glück.
Ihr Heinz Schmidbauer